Diesen 1. Mai gelang es den über ein Jahr vorbereiteten Neonaziaufmarsch in Berlin zu verhindern. Zehntausende beteiligten sich an den Gegenaktionen. Doch wie immer sabotierte die Berliner Polizei die Proteste gegen die Nazis um deren Aufmarsch zu ermöglichen. Und da nicht alle Wolfgang Thierse sein können stehen jetzt rund 50 Buß-, Straf- und Prozesskosten offen. Aus diesem Grund findet am kommenden Samstag eine Soliparty statt. Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Für alle Interessierten und von Repression Betroffenen bei den Nazi-Blockaden am 1. Mai im Prenzlauer Berg findet ein Vernetzungstreffen statt. Dabei soll es um Informationsaustausch zum aktuellen Stand und Vernetzung gehen und ums entwickeln gemeinsamer Strategien gegen die Repression. Außerdem soll dieses Treffen Raum für weitere Ideen für kreativen Widerstand gegen zukünftige Naziaufmärsche bieten. Neben dem EA Berlin ist auch ein Anwalt eingeladen. Kommt vorbei!
8. Juli um 20 Uhr, Neues Deutschland- Gebäude, Franz-Mehring-Platz 1 (Nähe Ostbahnhof), Seminarraum, 1. OG (ist auch ausgeschildert)
Etwas weniger als 1.000 Neonazis waren am 1. Mai in Berlin unterwegs und nahmen an einem der beiden Aufmarschversuche teil. Während bei dem kurzen Gerenne auf dem Kurfürstendamm fast die gesamte Berliner Neonaziszene anwesend war, musste der Anmelder des offiziellen Neonaziaufmarschs an der Bornholmer Straße, Sebastian Schmidtke, vor allem mit angereisten Neonazis vorlieb nehmen. Dass die Berliner Neonaziszene die fast 300 Verhaftungen und mehrere Verletzte am Kudamm und die, durch antifaschistische Blockaden auf einen Bruchteil der Wegstrecke verkürzte, Route an der Bornholmer Straße als Erfolg wertet, zeigt, wie niedrig die Erwartungshaltung nach dem Desaster von Dresden war.
Am 2. Mai hat YouTube die Videobotschaft zum Revolutionären 1. Mai des Bündnis Berliner Antifa-Gruppen gelöscht. Diese verstoße angeblich gegen die Nutzungsbedingungen. Während also der Aufrufe zu einer effektiven Verhinderung des Naziaufmarsch auf YouTube nicht gerne gesehen ist, können die Neonazis seit fast vier Monaten ungestört auf YouTube offen für ihren Aufmarsch werben. Zur Dokumentation und um der Zensur offensiv entgegen zu treten, stellen wir das Video hier zum Download bereit. Außerdem ist es auf der Video-Plattform Vimeo wieder aufgetaucht:
Nach direkten Aktionen und entschlossenen Massenblockaden ist es uns gelungen den Naziaufmarsch zu verhindern. Viele Nazis konnten ihren Auftaktort, nach direkten Aktionen an Bahngleisen, erst mit stundenlanger Verzögerung erreichen – oder saßen bereits nach einem kläglichen Versuch einer Spontandemo in der Gesa (Gefangensammelstelle). Ihren Aufmarsch konnten sie erst nach drei Stunden Verspätung beginnen. Dank der Massenblockaden und der direkten Aktionen mussten sie bereits nach 800 Metern unverrichteter Dinge umdrehen. Trotz eines martialischen Polizeiaufgebots, weiträumigen Absperrungen und dem Verbot zahlreicher Kundgebungen, ist es mehr als 10.000 Gegendemonstrant_innen gelungen überall um die Naziroute herum, Blockadepunkte über Stunden zu halten. Vielen Dank, dass ihr alle da wart!
In diesen Minuten beginnt die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration am Kottbusser Tor. Passt auf euch auf und lasst den Abend genauso erfolgreich verlaufen, wie den Vormittag!