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Rechte Angriffe in Berlin - Statistiken auf dem rechten Auge blind?
Jedes Jahr werden von den staatlichen Ermittlungsbehörden Statistiken über die Anzahl rechter Gewalttaten des vergangenen Jahres herausgegeben.

Die Ermittlungsbehörden verzeichnen Jahr für Jahr grundsätzlich weniger Gewalttaten als die unabhängigen Projekte. Jüngstes Beispiel ist der »Schattenbericht Berliner Zustände 2007«, des Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (MBR) und dem Antifaschistischem Pressearchiv (apabiz), in der die statistisch erfassten rechten Übergriffe weit höher liegen, als dies von den Ermittlungsbehörden behauptet wird.

Während der Berliner Verfassungsschutz mit 67 Fällen rechtsextremer Gewalt registrierte, kommt der Schattenbericht zu weit höheren Zahlen. Nach ihren Erkenntnissen wurden 122 rechtsextreme gewalttätige Übergriffe verübt – also nahezu doppelt so viele.

Es gibt verschiedene Ursachen für diese Differenzen in den Statistiken. So vermuten die VerfasserInnen des Schattenberichts, dass die Entpolitisierung vieler rechter Übergriffe durch staatliche Stellen dazu führt, dass Vorfälle als »jugendtypische Auseinandersetzungen« abgetan werden. Eine weitere Ursache ist der Umstand, dass Betroffene rechter Gewalt sich nicht immer an die Polizei wenden, sei es, dass sie Angst vor TäterInnen oder der Behörde selbst haben.

Sensibilität und mangelnde Kompetenz im Umgang mit Betroffenen durch die Polizei ist oft auf mangelnde Schulung und Ausbildung der Beamten zurückzuführen, vermutet die »Bürgerinitiative gegen Rechts Friedrichshain«.

Eines wird mehr als deutlich: Es liegt an den Betroffenen und den ZeugInnen Vorfälle zu melden. Es liegt an uns, Betroffene rechter Gewalt dabei zu unterstützen! Es liegt an uns allen dafür zu kämpfen, dass ein Klima entsteht, in dem rechte Übergriffe nicht geduldet werden.

Die Informationen entstammen dem Schattenbericht 2007, dem Register Treptow-Köpenick sowie diverser Pressemitteilungen des MBRs, als auch ReachOut.