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Tips und Tricks für die nächste Aktion |
Viele von Euch sind bestimmt schon mal auf einer Demonstration o.ä. gewesen. So eine Veranstaltung bietet die Möglichkeit seinen Unmut über gewisse Zustände in die Öffentlichkeit zu tragen. Eine gute Sache also
Leider werden aber auch hier, in der BRD, Meinungsfreiheit, Demonstrationsrecht, etc. häufig von Seiten des Staates, nicht allzu ernst genommen. Deswegen ist es nützlich, wenn alle über einige wichtige »Verhaltensregeln« auf Demos bescheid wissen. Hier ein kleines »Demo-Einmaleins«:
Fangen wir also damit an, dass mensch möglichst nie allein zu Demo geht. Die Leute, mit denen Ihr unterwegs seid, sollten möglichst Personen sein, denen Ihr vertraut. Optimal ist es, zusammen zu einer Demo zu gehen, und sie hinterher auch wieder gemeinsam zu verlassen. Macht einen Treffpunkt aus, falls Ihr Euch verliert. Ein unauffälliges Rufwort (z.B. »Goldhamster«), kann nach einem Handgemenge hilfreich sein, Euch wiederzufinden.
Sinnvoll ist es, Euer Verhalten in bestimmten Situationen vorher abzuklären. Von Vorteil ist es auch auf »angemessene Kleidung« zu achten, z.B. bequeme Schuhe, in denen Ihr auch mal schneller laufen könnt. Da mensch häufig mit Polizei- und Pressekameras konfrontiert wird, schadet es auch nicht, mit einer Sonnenbrille oder Mütze ausgestattet zu sein (Vermummungsverbot im Hinterkopf haben).
Es sollten weder vor, noch während einer Demonstration Alkohol und andere Drogen konsumiert werden. Es ist sinnvoll, einen klaren Kopf in jeder Situation zu bewahren und es im schlimmsten Fall (Festnahme) zu haben. Es ist gerade bei einer Festnahme nicht von Vorteil die Taschen voller Gras zu haben. Auf keinen Fall solltet Ihr Waffen (Pfefferspray, Messer etc.) dabei haben. Falls die Bullen so etwas bei Euch finden, nehmen sie Euch nämlich erst mal mit und Ihr bekommt eine Anzeige.
Persönliche Dinge, wie Adressbücher, Kalender oder auch das Handy solltet Ihr am besten zu Hause lassen. Dafür Personalausweis und wichtige Utensilien wie Medikamente oder Binden/Tampons mitnehmen sowie ein bisschen Kleingeld zum telefonieren. Zettel und Stift solltet ihr immer dabei haben, um Euch z.B. Namen von Festgenommenenzu notieren. Später zu Hause ein Gedächtnisprotokoll anfertigen (beinhaltet bei einem Übergriff der Polizei z.B. Ort, Zeit und Art des Übergriffs, möglichst Namen der betroffenen Personen, Zeugen, sowie die Diensteineinheit der beteiligten Beamten). Diese solltet Ihr dann dem EA zukommen lassen.
Der EA ist der Ermittlungsausschuss, welcher bei jeder Demo oder Kundgebung unter der Telefonnummer 030-6922222 zu erreichen ist. Diese Leute kümmern sich z.B. um Anwälte für die Festgenommen. D.h. ihr ruft beim EA an, wenn ihr eine Festnahme beobachtet. Dabei sollten nur die nötigsten Daten angegeben werden (Name, Alter, Ort der Festnahme). Bitte meldet die Menschen die sich wieder anfinden beim EA wieder ab, damit entlastet ihr dessen Arbeit.
Achtet während der Demonstration auch auf Beamte in zivil, die sich gerne mal in die Reihen einschleichen. Macht auf sie aufmerksam und schmeißt sie aus der Demo raus. Falls Ihr Euch nicht sicher seid, ist es nicht verkehrt, die Person zu beobachten.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass jede Demo so lebendig und laut ist, wie ihr sie gestaltet. Bereitet Transparente vor, die was zum Thema beitragen, denkt Euch Parolen aus die Ihr rufen könnt und mit denen Ihr Euer anliegen, den Grund der Demo, auch anderen verständlich macht. Macht das ganze zu einem sinnvollen Ereignis, welches auch gleichzeitig auch Spaß bringt!
Solltest Du während der Demo festgenommen werden, versuche durch lautes Schreien Umstehende auf dich aufmerksam zu machen. Wenn Du merkst, dass kein Entkommen mehr möglich ist, versuche möglichst bald die Ruhe wiederzugewinnen und vor allem: ab diesem Moment sagst Du keinen Ton mehr! Keine Panik, in der Regel lassen sie Dich nach der Demo am Abend wieder gehen.
Gegenüber der Polizei bist Du zu nichts verpflichtet, außer den »Angaben zur Person«, die auf Deinem Ausweis stehen (Name, Meldeadresse, Geburtsdatum/-ort). Zu jeder weiteren Frage sagst du konsequent gar nichts!
Braucht Ihr Anwälte, oder habt Fragen, dann wendet euch an den EA unter 030-6922222 oder an die Rote Hilfe unter: www.berlin.rote-hilfe.de
Ein Text des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost
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