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Demo 1x1
Jetzt geht es los, es ist vielleicht sogar eure erste Demonstration?! Informiert euch bitte vorher über eventuelle Auflagen der Bullen, die letzten Jahre waren Springerstiefel immer verboten. Aber erst einmal ein paar grundlegende Dinge. Zieht euch bequeme und unauffällige Sachen/Schuhe an, in denen ihr euch wohl fühlt und die zu dem Wetter da draußen passen. Was ihr unbedingt mitnehmen solltet wäre euer Personalausweis (unter 16 Jahren Schüler_innenausweis), ein bisschen Kleingeld für den Anruf im Ernstfall (Festnahme) und wichtige Medikamente. Geht bitte nie alleine auf eine Demonstration, denn in der Gruppe ist es immer lustiger und außerdem einfacher, Situationen einzuschätzen und angemessen zu reagieren. Zu eurer eigenen Sicherheit und der aller anderen wäre es sinnvoll, dass ihr auf den Konsum von Alkohol und Drogen verzichtet. Sprecht vorher über eure Ängste und diskutiert darüber, was jede_r einzelne möchte und wie weit ihr gehen wollt. Des Weiteren ist es sehr praktisch, sich einen gemeinsamen Namen auszudenken. Der kann euch dann durch lautes Rufen helfen, dass ihr euch in unübersichtlichen Situationen wieder findet. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich schon vorher einen gemeinsamen Treffpunkt auszumachen, falls ihr euch verlieren solltet.

Bei allem was ihr tut denkt daran, es gibt immer auch Bullen die in zivil die Demo begleiten bzw. an ihr teilnehmen. Wenn ihr euer Zuhause nicht ohne Handy verlassen wollt oder könnt, macht es bitte aus sobald ihr auf der Demo angekommen seid! Denn mensch weiß ja nie wie doof es kommen kann und wer will schon, dass die Bullen die Nummer eurer Freund_innen und alle SMS lesen. (Sie haben auch die Technik um eure Handys auszulesen, wenn diese ausgeschaltet sind.) Es ist außerdem praktisch, vorher alle Taschen und auch euer Portemonnaie mal durch zu schauen. Lasst alle Adressen, Telefonnummern, Fotos, Messer, Gras etc. zu Hause. Das einzige was noch ganz sinnvoll ist ein Stift, mit dem ihr euch etwas aufschreiben könnt.

Der EA (Ermittlungsausschuss) sind Leute, die hauptsächlich die Namen und Geburtsdaten von den Festgenommenen sammeln. Sie haben gute Kontakte zu Anwält_innen und kümmern sich im Ernstfall um einen Rechtsbeistand für euch. Außerdem versuchen sie heraus zu finden, auf welche Wache oder in welche Gefangenensammelstelle ihr gebracht wurdet. Die Nummer des Berliner EA`s lautet: 030 / 69 222 22. Falls ihr festgenommen werdet, heißt es erstmal Ruhe bewahren, ruft laut euren Namen und euer Geburtsdatum, so dass der EA von anderen verständigt werden kann. Lasst euch nicht von den Bullen einschüchtern und ab jetzt ist Fresse halten angesagt! Ihr werdet meistens zur Personalienfeststellung auf eine Wache gebracht. Wichtig ist: macht keine Aussagen. Es ist wirklich einfacher gar nicht mit den Bullen zu reden, denn diese sind psychologisch geschult. Die einzigen Angaben die ihr machen müsst sind Name, Adresse, Geburtsdatum/-ort, Staatsbürgerschaft und eine ungefähre Berufsbezeichnung (z.B. Schüler_in oder Erwerbslose).

Wenn ihr wieder draußen seid meldet euch beim EA ab und schreibt zu Hauseein kurzes Gedächtnisprotokoll. (Was ist wann, wie passiert bezogen auf die Bullen, ohne die Nennung von Straftaten!) Wenn ihr eine Festnahme beobachtet, versucht den Namen der Person zu erfahren und meldet es dem EA. Auch in diesem Fall solltet ihr zu Hause ein kleines Gedächtnisprotokoll schreiben und es dem EA zukommen lassen. Nach der Demo gilt das gleiche wie auf dem Hinweg: Verlasst den Veranstaltungsort zusammen mit eurer Bezugsgruppe! Aber am wichtigsten, trotz des ernsten Anlasses, habt Spaß, seid laut und bringt eure eigenen Transparente mit!

No camera, no problem!
Aufgrund der immer stärker werdenden staatlichen Repression, fordern wir einen verantwortungsvollen Umgang mit der sich immer weiter entwickelnden Technik (Digitalkameras und Fotohandys)! Lasst diese am besten gleich zu Hause, denn es reicht schon, dass wir permanent von den Bullen und den Journalisten gefilmt und fotografiert werden... Belastendes Material, welches Straftatbestände zeigt, führt immer wieder zur Überführung der Akteur_innen. Zum einen können Digitalkameras einfach beschlagnahmt werden und ihr müsst unter Umständen als Belastungszeuge vor Gericht aussagen (sonst Beugehaft), oder Menschen werden durch in Netz gestellte Videos nachträglich identifiziert. Also schützt euch und andere, in dem ihr selber keine Aufnahmen macht und andere daran hindert dies zu tun.

Weitere Informationen:
www.abc-berlin.net
www.rote-hilfe.de
www.freilassung.de
Bezugsgruppenreader

Ein Text der Antifa Prenzlauer Berg (APB).
Silvio Meier Siempre Antifascista Antifaschistische Aktion