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Lieber nackt als Thor Steinar
Als im Februar der Thor Steinar Flagship-Store in Petersburger Straße 94 eröffnete im Herzen Friedrichshain und in einem Haus, das früher ein SA Folterkeller beinhaltete und direkt neben einem der afrikanischen Gemeinde und Vereinen, die Migranten täglich unterstützen, eröffnet. Es war klar, dass hier nicht nur wirtschaftliche sondern auch politische Interessen im Vordergrund standen. Mit der Demonstration am Tag der Eröffnung wurde eine lange Reihe der Aktivitäten gegen diese Laden begonnen. Bis zum heutigen Tag gab es 5 Demos, die den Laden selber ins Visier nahmen und noch einige andere, die es sich nicht nehme ließen diesen Laden auch zu thematisieren. Doch hier hören die Aktivitäten nicht auf. Über Verschönerungen des Ladens bis zu Podiumsdiskussion mit Kiezakteuren und Politikern wurde jede personelle, strukturelle und aktionistische Möglichkeit ausgenutzt um den Nazis zu zeigen, dass sie und ihre Klamotten im Friedrichshain nichts verloren haben. Der Protest richtet sich von Anfang an nicht nur gegen den Laden sondern vielmehr auch gegen die Marke und rechtsradikalen Lifestyle im Allgemein. Von Container vor dem Laden über Bürgerflyer und die Unterstützung des Protests der Nachbarn bis zum Anti-Thor-Steinar-Bier-Picknick war alles vertreten. Das Wichtige an dieser Kampagne war zum einen die Bündelung aller Kräfte, die im Kiez über Antifadingen hinaus arbeiten, als auch die Koordination aller und ihre Involvierung. Durch dieses konnte schnell die Kündigung erwirkt werden und zum Beispiel den Plan Klauseln in Mietverträge aufzunehmen, die es Nazis unmöglich machen Räume zu mieten, vorangetrieben werden. Mit der Kampagne gegen den Laden konnte ein Beispiel für erfolgreiche Arbeit gegen den Versuch der Nazis sich als normale subkulturelle Strömung zu etablieren erwirkt werden und die bundesweite Kampagne gegen Thor Steinar weiter vorangetrieben werden. Ein wichtiger Aspekt darin war auch nach der Kündigung nicht locker zu lassen und vor allem den Laden immer wieder in den Kontext auch zu anderen Nazi-Aktivitäten zu stellen und somit eine fortlaufende Öffentlichkeit zu schaffen. Die Kampagne gegen diesen Laden hat bewirkt das in Friedrichshain und auch vielen anderen Stadtteilen mehr Aufklärung über die Nazisymbolik vorherrscht und sogar die norwegische Stadt Tromsö eine Kommentar dazu abgab, neue innovative Protestformen wurden erprobt, die dazu geführt haben, dass auch Ottonormalbürger verstanden hat, dass das nicht einfach nur Klamotten sind. Eine Kampagne gegen Thor Steinar und seine Läden muss immer mit allen Mitteln, auf allen Ebenen über Dokumentation bis zu Aktionismus alles enthalten. Thor Steinar will hier keiner. Keine Geschäfte mit Nazis, nicht in Friedrichhain und nirgendswo anders.

Ein Text der Antifa Friedrichshain (AFH).
Silvio Meier Siempre Antifascista Antifaschistische Aktion