Freitag, den 23. April 2010 um 10:11 Uhr |
Die Gaststätte „Zum Henker“ in der Brückenstraße in Berlin-Schöneweide wurde in den frühen Morgenstunden des 20. Aprils großflächig mit pinker Farbe attackiert. Bei „Zum Henker“ handelt es sich um eine rechte Szenekneipe, die von Neonazis aus ganz Berlin und Brandenburg frequentiert wird. Sie ist neben der NPD-Zentrale in Köpenick zurzeit der zentrale Anlaufpunkt der Berliner Neonaziszene. Die Kneipe diente in der Vergangenheit immer wieder als Treffpunkt nach Nazidemos und Ausgangspunkt für Angriffe auf Menschen die nicht ins neonazistische Weltbild passen. In den Räumen finden immer wieder Kameradschaftstreffen, Nazi-Konzerte und Propagandaabende statt. Zuletzt am 20. März versammelten sich anlässlich einer Mobilisierungsveranstaltung zum bevorstehenden Nazi-Aufmarsch am 1.Mai zirka 80 Nazis im „Henker“.
In einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben erklären die Aktivist_innen, sie hätten das Datum für ihre Aktion bewusst gewählt. Der Geburtstag Adolf Hitlers sei „für Neonazis regelmäßig ein Grund in Kneipen wie ´Zum Henker´ zu feiern.“ Sie kündigten außerdem weitere Aktion an, solange bis „die Kneipe endlich dicht macht.“ Bereits in der Vergangenheit war der „Henker“ zum Ziel militanter Antifa-Aktionen geworden, sodass die Betreiber_innen inzwischen alle Scheiben ihrer Kneipe aus Furcht vor weiteren direkten Aktionen durch Metallplatten ersetzt haben.
Schöneweide war offenbar in den letzen Tagen nicht der einzige Ort, an dem Antifas aktiv waren. So wurde in der gleichen Nacht das Wohnhaus eines NPD-Bezirksverordneten in Hohenschönhausen mit Farbflaschen beworfen.
Dabei dürfte es sich nur um eine kleinen Vorgeschmack handeln, sollten sich Polizei und Senat für eine Eskalation entscheiden und den Naziaufmarsch versuchen gewaltsam durchsetzen. Wir sagen: Jeder Naziaufmarsch hat seinen Preis und wir bestimmen welchen. Naziaufmarsch sabotieren, blockieren, verhindern! |
Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 23. April 2010 um 10:32 Uhr |