Die Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf hat neuerdings einen Verein. „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Marzahn-Hellersdorf e.V.“ – so der klangvolle Titel. Man fordert ganz viel Mitbestimmung und will den eigenen Kiez schöner gestalten, in dem man soziale Aufgaben übernimmt und natürlich auch Geflüchtete einbindet. In der Satzung steht sogar in der Präambel: „Sie lehnt jede Form von Radikalismus, Rassismus und Diskriminierung ab.“ Man fühlt sich fast an den Verein „Sozial engagiert in Berlin e.V.“ erinnert, der damals die Organisationsform der Wahl für viele stadtbekannte Neonazis aus dem NW-Berlin-Umfeld war.
Unter dem betont bürgerlichen Label des Vereins fordert die BMH nun das Recht auf eine Teilnahme an einem Runden Tisch. Zumindest bei Pfarrer Wittig (bekannt aus der Presse mit Relativierungen des Rassismusses seiner Schäfchen) dürften sie damit auf offene Ohren stoßen, ist es doch seit jeher sein Konzept, auch Nazis an Runde Tische zu lassen, da ihm sonst der Tisch nicht rund genug sei. Wer am „Runder Tisch für Menschenrechte gegen Gewalt“ anfang des Jahrtausends teilgenommen hat, wird das noch in gruseliger Erinnerung haben. Im bezirklichen Netzwerk, dass sich als Reaktion auf den Braunen Dienstag von Hellersdorf gegründet hat, bringt er diese Forderung auch immer wieder ein. Die Intervention der restlichen Teilnehmer_innen hatte bisher zur Folge, dass die BMH dort keinen Fuß fassen konnte. Das muss auch weiterhin so bleiben: keine Runden Tische mit Nazis und Rassist_innen!
Ein Blick auf den Vorstand des Vereins macht dann auch deutlich, dass die BMH sich keinen Schritt von ihrem rassistischen Konsens entfernt hat. Neben dem schon bekannten und ausführlich von Freund_innen besprochenen André Kiebis, der seine verbrannte Adresse nun als offizielle Anschrift des Vereins hergegeben hat, finden wir da auch Michael Engel. Engel ist aufmerksamen Beobachter_innen schon länger ein Begriff, brachte er sich doch intensiv in die Diskussion auf den Facebook-Seiten der Bürgerinitiative mit nicht immer friedlichen Anklängen ein. Den Braunen Dienstag besuchte er mit dem NPD-Kandidaten Thomas Crull und versuchte dort, solidarische Aktivist_innen anzugreifen.
Am Einzugstermin der Geflüchteten dann, am 19.8.13, steht Michael Engel dann in der Gruppe vor der Carola-Neher-Str. 62, aus denen heraus gepöbelt und attackiert wird und schlussendlich auch der Hitlergruß von Ronny erfolgte. Im Kiez läuft er gerne mit seinem weißen Erik & Sons-Pullover rum und beobachtete in den letzten Tagen kritisch die Mahnwache.
Auch sein Facebook-Profil liest sich wie das eines Vorzeigenazis: unter seinen Likes befindet sich Thor Steinar, Erik & Sons und Ansgar Aryan (und damit ein klares Bekenntnis zur Vorstellung des Ariertums), drei Modelabels der Extremen Rechten. Hinzu kommt seine Affinität für Hooliganismus für den BFC und zur Rockervereinigung „Hells Angels“. Auch die Gerüstbaufirma „Systemfeind“ findet er gut, die enge Verbindungen in die Berliner Neonazi-Szene hat.
Michael Engel ist also das perfekte Vorstandsmitglied für einen demokratischen und weltoffenen Verein, der sich für die Interessen von Geflüchteten und Anwohner_innen gleichmaßen einsetzen will und sich gegen Rassismus bekennt. Scherz beiseite, FUCK OFF BMH! Nazivereine noch vor ihrer Zulassung verbieten, BMH auflösen!