Thompson frühestens im Oktober in Berlin

27. Mai 2014 | News Redaktion

Ergänzung: In der Nacht zum 29. Mai haben autonome Antifaschist_innen einen Sponsor des Thompson Konzertes besucht.

Neu­ig­keiten zum geplanten Kon­zert des kroa­ti­schen Ustascha-Rockers Thompson. Aus dem Vor­haben der Ver­an­stalter, das im April ver­hin­derte Kon­zert „schnellst­mög­lich“ nachzu­holen wird nichts. Wie „Cro Best Berlin“ gestern mit­teilte, kann das Ersatz­kon­zert der Band um Sänger Marko Per­ković, das wie­derum für den 31. Mai geplant war, def­intiv nicht statt­finden.

Grund hierfür sei die anhal­tende Flut­kas­ta­trophe auf dem Balkan sein, wegen der Per­kovićs Mana­ga­ment etwaige Auf­tritte auf Eis gelegt habe, schreibt der Ber­liner Ver­an­stalter auf Face­book. Nachdem Ende April der letzte Anlauf geschei­tert war, hatte sich Orga­ni­sator Jakov Kolak diesmal mit Angaben zu Ort und Zeit­punkt der Ver­an­stal­tung bedeckt gehalten, um Gegen­pro­teste zu erschweren.

Kolak, der kürz­lich noch in meh­reren Zei­tungen damit von sich Reden machte, dass er kri­ti­schen Journalist_innen kör­per­liche Gewalt androhte, öffent­lich die Erin­ne­rung an kroa­ti­sche KZs beklagte und den Usta­sche­gruß als „nor­malen Gruß“ ver­harm­loste, hatte Anfang April mehr­fach fal­sche Angaben zum Stand der Kon­zert­vor­be­rei­tungen in Umlauf gebracht, bevor er schließ­lich deren Schei­tern ein­ge­stand. Ob nun der zweite Ver­such tat­säch­lich an der Flut­ka­ta­strophe schei­terte, oder wie schon im Monat zuvor Man­gels geeig­neter Räum­lich­keiten ins Wasser fällt, bleibt des­halb offen.

Immerhin ist bekannt, dass es im Herbst einen dritten Anlauf geben soll, den faschis­to­iden Sänger in Berlin auf die Bühne zu bringen: dieser soll am 4. Oktober 2014 „im Norden Berlin´s“ (sic) statt­finden. Fans, die seit April darauf warten ihre Karten ein­zu­lösen werden ver­tröstet, dass die Karten ihre Gül­tig­keit behielten, außerdem sei es mög­lich, bereits erwor­bene Karten „vor­erst“ zurück­zu­geben, jedoch mit der Bitte, sich direkt an die jeweilge Vor­ver­kaufs­stelle zu wenden. Der Auf­tritt Thomp­sons sollte ursprüng­lich mit Hilfe zahl­rei­cher Unterstützer_innen rea­li­siert werden. Die Spanne der invol­vierten Betriebe und Ver­eine, die den Vor­ver­kauf orga­ni­sieren und als Spon­soren auf­treten, reicht dabei von Sport­ver­einen, über Gast­stätten, bishin zur Kroa­ti­schen Gemeinde Ber­lins und zwei  Kreuz­berger Copy­shops. [1]

[1] „Thompson in Berlin“, Abschnitt: „Das Spon­so­ring von Thompson in Berlin“

Übersicht von Recherche & Aktion: Ustascha-Rock: Thompson in Berlin

Erstveröffentlichung auf Recherche & Aktion am 27. Mai 2014

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