Thompson frühestens im Oktober in Berlin
Ergänzung: In der Nacht zum 29. Mai haben autonome Antifaschist_innen einen Sponsor des Thompson Konzertes besucht.
Neuigkeiten zum geplanten Konzert des kroatischen Ustascha-Rockers Thompson. Aus dem Vorhaben der Veranstalter, das im April verhinderte Konzert „schnellstmöglich“ nachzuholen wird nichts. Wie „Cro Best Berlin“ gestern mitteilte, kann das Ersatzkonzert der Band um Sänger Marko Perković, das wiederum für den 31. Mai geplant war, defintiv nicht stattfinden.
Grund hierfür sei die anhaltende Flutkastatrophe auf dem Balkan sein, wegen der Perkovićs Managament etwaige Auftritte auf Eis gelegt habe, schreibt der Berliner Veranstalter auf Facebook. Nachdem Ende April der letzte Anlauf gescheitert war, hatte sich Organisator Jakov Kolak diesmal mit Angaben zu Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung bedeckt gehalten, um Gegenproteste zu erschweren.
Kolak, der kürzlich noch in mehreren Zeitungen damit von sich Reden machte, dass er kritischen Journalist_innen körperliche Gewalt androhte, öffentlich die Erinnerung an kroatische KZs beklagte und den Ustaschegruß als „normalen Gruß“ verharmloste, hatte Anfang April mehrfach falsche Angaben zum Stand der Konzertvorbereitungen in Umlauf gebracht, bevor er schließlich deren Scheitern eingestand. Ob nun der zweite Versuch tatsächlich an der Flutkatastrophe scheiterte, oder wie schon im Monat zuvor Mangels geeigneter Räumlichkeiten ins Wasser fällt, bleibt deshalb offen.
Immerhin ist bekannt, dass es im Herbst einen dritten Anlauf geben soll, den faschistoiden Sänger in Berlin auf die Bühne zu bringen: dieser soll am 4. Oktober 2014 „im Norden Berlin´s“ (sic) stattfinden. Fans, die seit April darauf warten ihre Karten einzulösen werden vertröstet, dass die Karten ihre Gültigkeit behielten, außerdem sei es möglich, bereits erworbene Karten „vorerst“ zurückzugeben, jedoch mit der Bitte, sich direkt an die jeweilge Vorverkaufsstelle zu wenden. Der Auftritt Thompsons sollte ursprünglich mit Hilfe zahlreicher Unterstützer_innen realisiert werden. Die Spanne der involvierten Betriebe und Vereine, die den Vorverkauf organisieren und als Sponsoren auftreten, reicht dabei von Sportvereinen, über Gaststätten, bishin zur Kroatischen Gemeinde Berlins und zwei Kreuzberger Copyshops. [1]
[1] „Thompson in Berlin“, Abschnitt: „Das Sponsoring von Thompson in Berlin“
Übersicht von Recherche & Aktion: Ustascha-Rock: Thompson in Berlin
Erstveröffentlichung auf Recherche & Aktion am 27. Mai 2014
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