Es ist Samstag. Die Uhr am Kundgebungsplatz zeigt fünf nach elf. Dabei ist es mittlerweile schon halb zwei Uhr nachmittags. Die Zeit ist stehen geblieben in Oderberg, der kleinen Stadt an der Oder. Langsam trudeln die Neonazis aus naheliegenden Städten wie Eberswalde oder Bad Freienwalde, aus der Uckermark, aus Oder-Spree, aber vor allem aus Berlin, ein. Klaus Mann, Brandenburger Landesvorsitzender der noch jungen Partei “Die Rechte”, hatte für den 16. November eine Kundgebung in der Mitte der Kleinstadt Oderberg, am östlichstes Zipfel des Landkreises Barnim angemeldet. Auf dem Pullover des 51-Jährigen ist das Motto der Versammlung zu lesen: “Asylantenheim – Wir sagen Nein”.