Andrew Stelter - der Nazi-Handwerker in deiner Wohnung?

9. Januar 2017 | News Redaktion

Der Neonazi Andrew Ron Stelter (geb. 1966) arbeitet seit längerem für den Handwerksdienstleister B&O Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG (auch: B&O Gruppe), welcher unter anderem für große Hausverwaltungen in ganz Berlin Handwerks- und Renovierungsarbeiten ausführt. Unterwegs in B&O-Kluft und den weißen Firmenwagen, oft eingesetzt in Nord-Neukölln und den Friedrichshainer und Kreuzberger Kiezen, und mit Zugang zu vielen Privatwohnungen, kann der nachwievor regelmäßig aktive und gut vernetzte Neonazi und "Anti-Antifa" unbemerkt Informationen über politische Gegner_innen sammeln.

Stellt euch vor, ihr habt ein Problem mit den Fliesen im Bad eurer WG und meldet das bei eurer Hauverwaltung. Diese beauftragt ihren Handwerker-Dienstleister "B&O", der wiederum schickt einen Trockenbauer. Es klingelt also morgens und vor der Tür steht ein seit mehreren Jahrzehnten in der Berliner Szene umtriebiger Neonazi, der in der Vergangenheit gerne die Auseinandersetzung mit Antifaschist_innen suchte... und ihr erkennt ihn nicht. Er hat alle Zeit der Welt, eure WG zu inspizieren, antirassistische Plakate, Zeitschriften, etc., sprich Anzeichen für linke oder zivilgesellschafliche Einstellungen zu entdecken, eure Namen und Daten zu notieren und auf die "Feindesliste" der Berliner Neonazis zu setzen.[1] Ziemlich Scheiße? Leider ist genau das möglicherweise in der Vergangenheit viele Male geschehen.

Andrew Ron Stelter war bereits in den 1990er Jahren eine umtriebige Kader-Persönlichkeit in der Berliner Neonaziszene und beteiligt an gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Antifaschist_innen. Vorallem in Treptow-Köpenick aktiv, war er Kader der mittlerweile verbotenen Neonaziorganisation „Nationalistische Front“, Ende der 1990er Regionalverbandsvorsitzender der NPD-Jugendorganisation JN und Chef des NPD-Kreisverbandes Treptow-Köpenick. Im Jahr 2000 wurde er Mitglied des Berliner Landesvorstandes der NPD, im selben Jahr war er maßgeblich an der Gründung des JN-Stützpunktes Treptow-Köpenick beteiligt. Hier legte er Wert auf Provokation und Ausreinandersetzung mit Antifaschist_innen.

Anfang/Mitte der 2000er war Stelter auch eine wichtige Berliner Hintergrundfigur der mittlerweile verbotenen HDJ (Heimattreue Deutsche Jugend), viele spätere Aktivisten der HDJ hatten eine politische Vergangenheit bei der Berliner JN, als Stelter in dieser führend war.

Er war zeitweilig für die Leitung des "NPD Ordnerdienst" in Berlin-Brandenburg zuständig. Also jene Neonazis, welche am Rande von NPD-Veranstaltungen dafür zuständig sind, körperlich gegen AntifaschistInnen vorzugehen. Im März 2001 versuchten Berliner Neonazis in Lichtenberg Jagd auf Antifaschist_innen zu machen, in diesem Zusammenhang wurde auch gegen Stelter ermittelt.

Auch engagierte sich Stelter als Organisator und Ordner von neonazistischen Veranstaltungen der NPD oder z.B. Informationsabenden mit Veteranen der Waffen-SS. So übernahm er bei einem Neonaziaufmarsch am 1. Mai 2010 organisatorische Aufgaben, landete jedoch nach einer versuchten Spontandemo am Kurfürstendamm in der Gefangnensammelstelle.

Bis heute geht er regelmäßig auf neonazistische Demonstrationen, tritt dort z.T. auch als Redner auf (so z.B. bei einem rassistischen Aufmarsch am 02.04.2016 in Hellersdorf). Jüngst nahm er an einem Aufmarsch anlässlich des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz im Dezember 2016 teil.

Der Neonazi Andrew Stelter zeichnet sich durch eine hohe Kontinuität in den Aktivitäten und eine gefestigte nationalsozialistische Grundüberzeugung aus.
Dass so eine Person tagtäglich zu den privatesten Bereichen von vielen Menschen - darunter logischerweise Antifaschist_innen und alle anderen, die in seinem nationalsozialistischen Weltbild als Gegner_innen betrachtet werden - Zutritt hat, stellt ein enormes Sicherheitsrisiko dar und muss unverzüglich unterbunden werden.
Die Firma B&O, für die Andrew Stelter arbeitet, aber auch die Hausverwaltungen, müssen daraus dringendst Konsequenzen ziehen und Andrew Stelter nicht weiter beschäftigen!

Laut Eigenauskunft ist B&O "als technischer Dienstleister der Wohnungswirtschaft Marktführer" in Deutschland. Ihre Unternehmens-Leitlinien sprechen von "Respekt" und "Wertschätzung" im Arbeitsklima. Man findet: "Ein freundliches Miteinander ist allemal besser als ein eifersüchtiges Gegeneinander". Damit schwer zu vereinbaren ist jedoch, dass einer ihrer Mitarbeiter_innen ein abgruntief menschenverachtendes Weltbild, das auf Ausgranzung basiert, pflegt und im Rahmen seiner Arbeit Informationen über Gegner_innen sammeln kann.

Ab jetzt gilt: Nichts gewusst zählt nicht mehr!
Lasst Andrew Stelter nicht in eure Wohnung!
Wenn ihr ihn trefft, zeigt ihm, was ihr von Neonazis haltet!

Keine Ruhe den Nazis, erst recht nicht in unseren Kiezen.

Beschwerden und Ähnliches unter anderem an:

B&O WohnungswirtschaftPresse-Kontakt:

Beatrix Boutonnet
Eidstraße 5
83022 Rosenheim
Tel.: 08031/7982772
Mobil: 0179/2951242
redaktion@boutonnet.de

http://www.bo-wohnungswirtschaft.de

Mehr Informationen zu Andrew Stelter u.a. hier: /search/node/Andrew%20Stelter

[1] http://nk44.blogsport.de/2016/12/13/nazi-anschlaege-in-neukoelln/ und https://linksunten.indymedia.org/es/node/200150

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 8. Januar 2017