PDF der Recherche-Broschüre „Motiv Rechts“ veröffentlicht
Im Mai diesen Jahres brachte die Antifa Hohenschönhausen zusammen mit anderen Recherchegruppen die dritte Ausgabe der Recherche-Broschüre „Motiv Rechts“ heraus. Sie hatte das Berliner Neonazi-Netzwerk „NW-Berlin“ zum Thema. Inzwischen sind so gut wie alle der 2.500 Exemplare verteilt oder verschickt. Deshalb wird hier das vollständige PDF der Broschüre veröffentlicht.
Der Inhalt der Broschüre
In der Broschüre wird der personelle Zusammenhang, der sowohl für die Aktivitäten des Netzwerks als auch für deren Internetseite verantwortlich ist, beleuchtet und eine Verbindung zur Berliner NPD gezogen.
Weitere Artikeln stellen die Entstehungsgeschichte und der organisatorische Background, sowie Kontakte in andere Bundesländer aufgezeigt, ein Überblick über Aufmärsche, Kampagnen und Propaganda dar. Im zweiten Teil des Heftes wird anhand von Texten von "NW-Berlin" deren inhaltliche Positionierung zum Nationalsozialismus, zu Eugenik, zu Wirtschaftpolitik und Genderfragen diskutiert. "Die Ideologie, die von „NW-Berlin“ vertreten wird, richtet sich gegen die Moderne und deren Entwicklungen. Völkischer Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und die positive Bezugnahme auf den Nationalsozialismus bilden auch bei den „Autonomen Nationalisten“ und dem Netzwerk „NW-Berlin“ den Kern der neonazistischen Weltanschauung." wird in der Broschüre festgehalten.
Die Broschüre wurde seit ihrem Erscheinen mit dem Schwerpunkt auf den Bezirk Lichtenberg verteilt. So wurden die Besucher_innen des „Cuba Si“-Fests und des „Linse“-Hoffests in der Parkaus, des „Wir im Kiez“-Fests auf dem Münsterlandplatz, bei der Ehrensamtsmesse in der Volkradstraße und bei der Antifa-Kundgebung gegenüber der Lückstraße 58 mit der Broschüre über das Neonazi-Netzwerk informiert. Des weiteren wurde sie in den meisten Berliner Infoläden und auf Festivals wie dem „Diesteln im Beton“ (Weissensee) und „Randgestalten“ (Hellersdorf) ausgelegt. Auch das Café Köpenick – das nur wenige Meter von der NPD-Bundeszentrale entfernt liegt und schon mehrfach von Naziangriffen betroffen war – veranstaltete einen Abend, an dem über „NW-Berlin“ aufgeklärt wurde, auch mit unseren Broschüren.
Artikel in verschiedenen Zeitungen und im Netz sorgten für große Nachfrage, auch bundesweit. So wurden die Brandenburger Jugendklubs, die von Neonazi-Angriffen betroffen waren, mit Broschüren beliefert. Das zivilgesellschaftliche Lichtenberger Bündnis erstellte auf Basis der Broschüre eine dreiteilige mobile Ausstellung, die inzwischen an verschiedenen Orten gezeigt wurde – und die „Autonomen Nationalisten“, „NW-Berlin“ und den Neonazistützpunkt Lückstraße 58 thematisiert.
Auch die Neonazis von „NW-Berlin“ sind inzwischen auf die Broschüre aufmerksam geworden. Auf der zu „NW-Berlin“ gehörigen Seite „Chronik Berlin“ wurde ein Text zur Broschüre veröffentlicht, mehrfach versuchten „NW-Berlin“-Aktivisten wie Christian Bentz Broschüren zu stehlen.
Die Pressesprecherin der Antifa Hohenschönhausen dazu: „Dass die Berliner Neonazis an dieser Broschüre stören, das war so beabsichtigt. Einer so aggressiv und nationalsozialistisch auftretenden Struktur wie 'NW-Berlin' muss ein Riegel vorgeschoben werden, und zwar auf allen Ebenen. Der erst Schritt dazu ist, allen die es interessiert, die notwendigen Informationen dazu zu liefern.“
Webseite der „Antifa Hohenschönhausen“: http://www.ah.antifa.de
„Motiv Rechts“-Artikel auf „Antifa Berlin“: /fight-back/lueck58.html
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