Freie Nationalisten Berlin Mitte

16. Juni 2010 | Fight Back - Antifa Recherche Berlin-Brandenburg

Berlin Mitte - in der Nazi-Karte die Mensch im Kopf hat, erscheint das in Mitte gelegene Viertel Wedding wohl nur selten. Trotz einer relativ aktiven Nazi-Szene im letzten Jahrzehnt, gruppiert unter anderem um Arnulf Priem, ist es in den vergangenen Jahren ruhig geworden im ehemaligen Arbeiterviertel. Ausgehend von einigen Hausprojekten verzeichnete der linkspolitische Seismograph sogar leichte Ausschläge.

2009 kam es dann wieder verstärkt zu Naziübergriffen – so kam es am 19. September zu einem rassistischen Mordversuch an zwei Migranten am U-Bahnhof Rehberge (Link). Am gleichen Abend überfiel eine größere Gruppe Neonazis zwei Punks vor dem Burgerking am Leopoldplatz. Ein Bürgerbündnis gegen rechts gründete sich in der Folge (Link), war aber außer einigen Infoveranstaltungen und einer Kundgebung bisher eher mäßig aktiv. Es stellte sich heraus, dass die Täter der beiden Übergriffe wohl nicht aus dem Wedding kamen – seltsamerweise schien das den anfänglichen Elan zur Arbeit gegen Nazis im Viertel zu bremsen. Gepaart mit einem Gerichtsverfahren gegen einige der Nazis schien, zumindest für bürgerliche Kräfte, damit wieder alles in Ordnung zu sein.

Zwischenzeitlich brannte dann ein Bus aus dem Umfeld eines linken Hausprojekts – und nun, seit etwa einem halben Jahr, machen Nazis im Wedding wieder aktiv von sich reden. Mit einem Internetauftritt, auf dem unter anderem in gewohnt unprofessioneller Anti-Antifa Manier vermeintliche „Linke im Wedding“ geoutet werden, fällt die Kameradschaft besonders durch ihr Sendungsbedürfnis auf. Gekleidet teilweise im jugendlichen AN-Stil versucht die rund ein Dutzend „Aktive“ umfassende Gruppe seit geraumer Zeit so einiges, um die eigenen sogenannten Inhalte zu verbreiten. Dabei wird augenscheinlich zweigleisig gefahren - einerseits verteilt die KS Flyer in Briefkästen und auf der Straße, um außerhalb der eigenen Szene wahrgenommen zu werden. Inhaltlich findet sich hier nicht viel neues – über gewohnt platten Antikapitalismus, arme Deutsche Opfer von Ausländergewalt bis hin zu den üblichen Forderungen nach höheren Strafen und mehr Abschiebungen reicht das Spektrum. Die zweite und sicher bedenklichere Schiene wendet sich gegen den politischen Gegner, namentlich die Antifa oder dass, was die Kameradschaft offenbar dafür hält. Es wird gesprüht, geklebt und plakatiert – aber auch Angriffe auf Strukturen und Personen gehören zum Repertoire.

Aktivitäten

Die ersten bekannten Vorfälle ereigneten sich Ende März, als zwei vermummte Personen die Scheiben eines linken Wohnprojektes im Wedding mit Steinen einwarfen. Nahezu zeitgleich tauchten bei einem weiteren Hausprojekt erste Sprühereien und Plakate der Nazis auf. Interessant ist die zeitliche Überschneidung mit der Welle von Angriffen, die sich gegen mehrere linke Strukturen in Neukölln und Friedrichshain ereignete. Auch die gesprühten Parolen sind ähnlich oder sogar inhaltsgleich.


Sprühereien, die in der Nacht zum 17. April im Wedding gesprüht wurden. U.a. „NS JETZT“, „SUICID GEGEN RECHTS“ und „Linkes Gezetter, 9mm“ - beide Fehler im Original. Auch eine Moschee und das Lokal-Büro der Linkspartei, der sogenannte „Linkstreff“ in der Malplaquetstr Straße (auf Abb. unten links), wurden mehrfach besprüht.

Nach diesen Aktionen, in etwa Mitte April, tauchte eine neue Seite im braunen „Weltnetz“-Sumpf der Berliner Naziszene auf. Hier war die Rede von der Gründung einer Kameradschaft, die Mitte und speziell den Wedding als Aktionsraum angab. Außer Artikeln, in denen die eigenen Aktionen glorifiziert wurden, widmete sich die Seite besonders der Mobilisierung zum Naziaufmarsch in der „Reichshauptstadt“ am 01. Mai 2010. Die sog. "Freien Nationalisten Berlin Mitte" posieren seither auf ihrer Seite regelmäßig auf Bildern und beteiligen sich rege an Diskussionen über anstehende Aufmärsche in Berlin und Brandenburg. Erstmals wird hier deutlich, dass offensichtlich Kontakte zwischen den FN-Mitte und anderen Kameradschaften, zum Beispiel zur Kameradschaft Märkisch OderBarnim (KMOB), bestehen. Die Gruppe ist erklärt aktionsorientiert – so posierten die Nazis einige Tage vorm ersten Mai mit einem Transparent vor einem Hausprojekt im Wedding , um sich abzulichten und die Fotos auf ihrer Homepage zu veröffentlichen. Dieses vermeintliche „Haus der Antifa“ im Wedding scheint eines ihrer beliebtesten Hassobjekte zu sein. Am 01.Mai selbst und in den Nächten davor blieb es eher ruhig um die Kameradschaft. Schließlich beteiligten sie sich an der „Spotandemo“ am Ku'damm, die letztendlich mit insgesamt 286 Festnahmen endete.


Abb. oben: Transparent der Fn-Mitte am 19. April an einer Autobahnbrücke in der City-West. Zuvor posierten die Neonazis mit einem weiteren Transparent vor dem linken Nachbarschaftsprojekt Scherer 8. Abb. unten: Am 30 April posierten die FN-Mitte mit Mobi-Transparent vor dem Alexa. Der 1. Mai hingegen endete mit Festnahmen: Steve Hennig im Charlottenburger Polizeikessel (Blickrichtung zur Kamera).

Die Niederlage am 01. Mai dürfte auch die FN-Mitte frustriert haben und so kam es am 07. Mai zu einem Übergriff auf Personen des linken Spektrums im Wedding. Die Nazis stießen beim Plakatieren auf eine Gruppe von Antifaschisten und attackierten diese mit Pfefferspray. Anschließend brüsteten sie sich der Tat auf ihrer Internetseite. Bereits in der Nacht zuvor beschmierten sie ein linkes Kulturzentrum in Weißensee. Der nächste nennenswerte Auftritt der KS ereignete sich am 15. Mai anlässlich einer so genannten „Spontankundgebung“ in Berlin Halensee, zu welcher ausschließlich über Szeneinterne Kanäle mobilisiert worden war.

Die hier festgehaltenen Vorfälle stellen keine vollständige Chronik dar, in der Zwischenzeit gab es mehrere Wellen von Naziplakaten, Aufklebern und Sprühereien, die allerdings nicht in Einzelheiten festgehalten werden sollen. Nach einem Überblick lohnt es sich festzuhalten, dass die Kameradschaft zwar überaus aktionistisch ist, allerdings nicht besonders professionell vorgeht. Um einen umfassenden Überblick zu verschaffen folgt nun zunächst eine umfassende Auflistung aller bekannt gewordenen Vorfälle, die der KS zuzuordnenden sind.

Chronik

26./27. März 2010 - Wedding
Die schriftzüge „Game over Antifa" und „9mm“ werden an das Wohnprojekt „Groni 50“ gesprüht.

24./25. Februar 2010 - Wedding
Zwei vermummte Personen werfen die Schaufenster des linken Nachbarschaftsprojektes „Scherer 8“ ein.

27. März 2010 - Neuruppin
Teile der KS nehmen an einer von den „Freien Kräfte Neuruppin“ organisierten Nazidemo teil.

17. April 2010 - Wedding
Eine Gruppe von Neonazis klebt (NPD-Pankow-Sticker), sprüht („NS JETZT“, „SUICID GEGEN RECHTS“, „Linkes Gezetter, 9mm“ - beide Fehler im Original, usw.) und plakatiert (1. Mai-Mobi des NW-Berlin) im Umfeld des Nauener Platzes. Im Umfeld des U-Bhf Schwartzkopfstraße werden ca. 20 fotokopierte Plakate „Deutsche Esskultur pflegen“ verklebt.

18. April 2010 - Wedding
Die Internetseite der KS dokumentiert: Person beim Entfernen von NPD-Propaganda durch Nazis bedroht und abfotografiert. Die Fotos werden ebenfalls veröffentlicht.

19. April 2010 - Wedding - Wilmersdorf - Charlottenburg
6 Neonazis fotografieren sich mit Mobi-Transparent „1. Mai - Seit 33 arbeitsfrei“ vor dem linken Hausprojekt Scherer 8. Anschließend entfernen sie sich rasch in Richtung Nauener Platz. Später werden Fotos der Aktion auf ihrer Internetseite veröffentlicht, zzgl. Bilder von weiteren Transparenten, die an drei Autobahnbrücken im Westteil der Stadt aufgehängt wurden.

24. April 2010 - Torgau
Teile der KS nehmen an einer von der „JN-Sachsen“ organisierten Nazidemo in Torgau teil.

30. April 2010 - Mitte
Die Internetseite der KS dokumentiert: „Am Donnerstag (29.04.2010) abend fand sich die Nationale Opposition der Freien Nationalisten Mitte mit Unterstützung einzelner DVU Mitglieder am Alexa ein.“ Gezeigt wird kurzzeitig ein Mobilisierungstransparent der FN-Mitte zur Nazi-Demo am 1. Mai, das eine stilisierte Sig-Rune enthält.

1. Mai 2010 - Charlottenburg
Unter den 286 Neonazis, die im Anschluss an eine versuchte Spontandemonstration in der City-West festgenommen werden, befinden sich Teile der FN-Mitte (u.a. Steve Hennig, Falk Isernhagen, Christian Schmidt).

4. Mai 2010 - Wedding
Der Neonazi Steve Hennig versucht am Leopoldplatz vermeintliche Linke abzufotografieren.

5. Mai 2010 - Weißensee
Im Umfeld der Kreuzung Bizet- Ecke Mahlerstraße werden einige Dutzend Plakate geklebt. Neben Hinweisen auf die Internetseite der FN-Mitte werden auch mehrere Hakenkreuze und Schriftzüge gesprüht (u.a. „C4 for Reds“, „White Power“). Auch das alternative Kultur- und Bildungszentrum Kubiz wird in dieser Nacht besprüht.


Am linken Zentrum Kubiz hinterlassen die Nazis u.a. ihre Internetadresse und mehrere Hakenkreuze, sowie NPD-Sticker.


Der Bereich um die Kreuzung Mahler- Ecke Bizetstraße bietet am nächsten Morgen das gleiche Bild. Außerdem wurde hier die Internetadresse des "Nationalen Widerstand Berlin" gesprüht. Sämtliche Hinterlassenschaften wurden kurz darauf entfernt.

7. Mai 2010 - Wedding
Als 4 Neonazis beim Plakatieren auf Antifaschisten stoßen, attackieren sie diese mit Pfefferspray. Steve Hennig, dessen Wohnung als Ausgangspunkt der Aktion diente, ist unter den Angreifern. Ebenfalls beteiligt: Christian Schmidt aus Weißensee. Anschließend werden die Neonazis wegen „Wildplakatierens“ von der Polizei kontrolliert. Tags darauf brüsten sie sich damit im Internet.

8. Mai 2010 - Brandenburg / Havel
Teile der FN-Mitte fahren auf eine Nazidemo („NPD/JN/Freie Kräfte“) in Brandenburg.

14. Mai 2010 - Charlottenburg
Die FN-Mitte nehmen an einer sog. „Spontankundgebung“ am S-Bhf Halensee teil. Zu der Veranstaltung des NW-Berlin war ausschließlich über interne Kanäle mobilisiert worden.

16. Mai 2010 - Wedding
Parolen skandierend zieht eine Gruppe von 8 Neonazis am Hausprojekt Scherer 8 vorbei. Gegen Abend wird die gleiche Gruppe beim Verlassen der Wohnung Steve Hennigs beobachtet.

25. Mai 2010 - Mitte
Teile der FN-Mitte (u.a. Christian Schmidt) attackieren eine Gruppe Jugendlicher am S-Bhf Friedirchstraße. Die Schlägerei wird später umgedeutet zum „Übergriff auf die freien Nationalisten Berlin Mitte“ bzw. zur „Ausländergewalt“. Bei den Opfern habe es sich um "Polen" und Homosexuelle gehandelt. Zwei Angehörige der KS werden festgenommen und bekommen Anzeigen wg. Körperverletzung.

29. Mai 2010 - Bernau - Schöneweide
Die FN-Mitte nehmen am verhinderten Aufmarschversuch der „Kameradschaft Märkisch Oder-Barnim“ in Bernau teil. Anschließend begeben sie sich geschlossen in die rechte Szenekneipe „Zum Henker“ nach Schöneweide.

6. Juno 2010 - Hildesheim - Niedersachsen
Erstmals mit einem eigenem Transparent nehmen FN-Mitte in Hildesheim an einem rassistischem Aufmarsch gegen „Überfremdung“ teil.

9. Juni 2010 - Wedding
Der Neonazi Steve Hennig beleidigt auf offener Straße eine Passantin in rassistische Art und Weise. Als Zeugen des Vorfalls ihn zur Rede stellen, ruft Hennig, der sich in Begleitung seiner Lebensgefährtin befindet die Polizei und versucht seine Gegenüber anzuzeigen.

Struktur der Kameradschaft

Die Kameradschaft besteht aus ca. 15 Mitgliedern, überwiegend männlich, davon zwei Drittel im jugendlichen Alter. Sie verfügt über Kontakte zur NPD; aber auch in aktionsorientierte Kreise, zum Beispiel zur Kameradschaft Märkisch Oder Barnim, die seit Wegfall des MHS in der Region nord-östlich von Berlin als Sammelbecken fungiert. Auch nach Teltow-Fläming, Königs Wusterhausen und Rudow bestehen Verbindungen. Sie versuchen, vorwiegend im Wedding, eine Meinungshegemonie auf der Straße zu erlangen. Dazu wird plakatiert, geklebt und gesprüht. Zusätzlich entfernen sie Propaganda des politischen Gegners. Bei den freien Nationalisten Mitte handelt es sich um eine der derzeit aktivsten Nazigruppen Berlins. Diverse Übergriffe sind dokumentiert, von weiteren sollte ausgegangen werden. Spontane Attacken auf Personen gehören dabei ebenso zum Aktionsspektrum, wie geplante Aktionen gegen Strukturen und Projekte. Ein Zusammenhang zu den jüngsten Angriffswellen auf vorwiegend linke Projekte in Neukölln, Kreuzberg und Prenzlauer ist nicht auszuschließen.

Know your enemy

Interessant ist nun im Grunde nur noch, mit wem es Mensch hier eigentlich zu tun hat. Nazis aus der Anonymität zu reissen, stellt ein adäquates Mittel dar, ihren Aktionsraum einzuschränken, sie zu verunsichern und ihnen auf der Straße entgegenzutreten. Wir folgen nun der Intention, einen Überblick über die Gruppenstruktur zu ermöglichen und einige Mitglieder beim Namen zu nennen.

Steve Hennig

Mutmaßlicher „Kopf“ der Gruppe ist der Nazi Steve Henning, genannt "das Kinn". Seine Gesinnung ist offensichtlich – als Lieblingslektüre nennt er in diversen Quellen „Mein Kampf“, seine Idole sind Adolf Hitler und Rudolf Heß. Er ist nach gesicherten Erkenntnissen seit mindestens 2004 aktiv, hier trug er beim Zentralen Aufmarsch am 01. Mai in Berlin das Fronttransparent der NPD.


Aus der Mottenkiste: Steve Hennig am 1. Mai 2004. Rechts bei einem NPD-Stand.

Gerüchte weise sind Aktivitäten aus früherer Zeit bekannt. So ist davon auszugehen, dass er bereits im Jahre 2002 in Königs Wusterhausen in NPD-nahen Kreisen beheimatet war und im Brandenburgischen Ragow sogenannte „Kameradschaftsabende“ abhielt. In Königs Wusterhausen selbst unterstützte er aktiv die NPD, klebte Plakate und Sticker, was ihm auch mehrere Anzeigen einbrachte. Nach einem kurzen Gastspiel in Berlin-Spandau, wo er u.a. durch Einschüchterungsversuche und Übergriffe auf Linke und Alternative in Erscheinung trat, versucht Henning sich nun offenbar daran, Nazistrukturen im überwiegend migrantisch geprägten Wedding zu etablieren. Kontakte nach Königs Wusterhausen existieren offenbar auch im Jahre 2010, in den vergangenen Monaten wurde er mehrfach in der Region gesichtet.

Er ist sehr sendungsbedürftig – auch im Alltag verklebt er Propaganda und fotografiert auf offener Straße Personen, die er dem Linken Spektrum zuordnet - in der Regel liegt er falsch. Was seine Aufmerksamkeitssuche beinahe absurd erscheinen lässt ist die Tatsache, dass die Kameradschaft nach jeder „Aktion“, wie dem Aufhängen von Transparenten, verschiedenen Antifagruppen E-Mails schreibt, in denen sich selbst bezichtigt und ausladend über die „lächerliche Antifa“ schwadroniert wird.

Hennig tritt auch mit Gewalttaten in Erscheinung. Beim Übergriff am 07. Mai im Wedding ging er mit Pfefferspray gegen Antifaschisten vor. Auch ist er im Kiez bereits durch Bedrohungen von Personen aufgefallen, die er beim Entfernen von Nazipropaganda beobachtet hatte. Zu Aufmärschen und Aktionen kleidet sich Hennig im jugendlichen AN-Stil. Im Alltag tritt er auch im Subkulturellen Stil der HipHop-Szene auf. Seine Lebensgefährtin Sabrina bewegt sich ebenfalls in der Neonaziszene.


Links & mitte: Hennigs Wohnungstür. Rechts: Nazimob beim Verlassen der Nazarethkirchstraße 36 (siehe Chronik vom 16.05.10).

Er ist Wohnhaft in der Nazarethkirchstraße 36, 13347 Berlin, 3. OG rechts. Am Klingelschild steht „Hennig“. Diverse Nazisticker an seiner Haus- und Wohnungstüre weisen auf seine Gesinnung hin. Nicht nur das - bei Aktionen der Nazis ist die Wohnung oft Ausgangs- und Rückzugspunkt, stellt also einen Teil ihrer Infrastruktur dar.

Christian Schmidt

...wohnt selbst nicht im Wedding. Unter dem Internetpseudonym „SWR-Weißensee“ lobte er aber bereits die Zusammenarbeit mit der Kameradschaft FN Mitte und ist auch im echten Leben mit ihnen auf Aufmärschen unterwegs. Christian Schmidt ist 20 Jahre alt (23.8.1989), 1,87 groß und trägt meistens eine Glatze. Er wohnt in der elterlichen Wohnung in der Bizetstr. 48, in 13088 Berlin. Derzeit macht er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Er betätigt sich sportlich – bezeichnender Weise im Polizeisportverein. Auch Schmidt ist als gewaltbereit einzustufen, prahlt unter seinem Pseudonym im Internet offen mit Schlägereien und Übergriffe auf Linke, an denen er beteiligt war. Mittlerweile laufen gegen ihn mehrere Anzeigen. Darüber hinaus ist er verantwortlich für mehrere Serien rechter Sprühereien („C4 for Reds“, „White Power“, „Sieg Heil“ und Hakenkreuze), die seit Mitte September 2009 in seinem Wohnumfeld festgestellt wurden. Zuletzt im Zuge einer Propagandaaktion am 5. Mai 2010 wurde dabei mehrmals die Internetadresse der FN-Mitte gesprüht.

Demetrio Krüger

Krüger schreibt unter anderem auf „Widerstand.Info“ unter dem Pseudonym BLN-Wolfi. Über sich selbst gibt er an, er sei ein „Autonomer Aktivist aus dem Raum Berlin, 89er Jahrgang." Er ist ca. 177 groß und geboren am 20.05.1989. Er hat dunkle, kurze Haare, trägt ebenfalls AN-Look und oft einen Thorshammer um den Hals. Der Gas- Wasser Installateur wohnt in Berlin Tiergarten. „Demi“ verfügt über Kontakte zu Italienischen Faschisten und „Autonomi Nazionalisti“. So erklären sich die diversen Links auf der Homepage der Kameradschaft, die in diese Richtung weisen. Er schreibt häufig Erlebnisberichte über Aktivitäten der Kameradschaft, die dann im Internet veröffentlicht werden.

Falk Isernhagen

Der am 24.02.1992 geborene Falk Isernhagen ist eher von schmächtiger Gestalt. Zur Zeit macht er eine Ausbildung zum Glas und Gebäudereiniger bei der Firma G & S Gebäude- und Sicherheitsservice GmbH. Er ist seit ca. 4 Jahren „in der Szene“ unterwegs, wobei er in der Kameradschaft FN-Mitte erstmals wirklich in Erscheinung tritt. Vor seiner Zeit bei den FN-Mitte versuchte der in Kreuzberg wohnende Neonazi lange Zeit Anschluss an die Szene zu finden, was ihm nun offenbar gelungen ist. Gemeinsam mit den FN-Mitte nahm er am 1. Mai 2010 an einer nach kurzer Zeit aufgelösten Spontandemonstration in Charlottenburg teil. Zwei Wochen später in Halensee und am 29.05. in Bernau war er ebenfalls zugegen. Bei dem Aufmarsch der Kameradschaft Märkisch Oder Barnim in Bernau, trat Isernhagen als Ordner in Erscheinung - genauer gesagt: Er versuchte sich in jener Rolle, wurde allerdings von den „Kameraden“ nicht für voll genommen. Isernhagen, der in seiner Freizeit im Königs Wusterhausener Airsoftteam „Black Shadow Corporation“ militärischen Geländespielen nachgeht, ist wohnhaft in der elterlichen Wohnung in der Lilienthalstraße 16 in 10965 Berlin. Sein Zimmer befindet sich im ersten Stock.

Auf den folgenden Bildern sind weitere organisierte Mitglieder der FN-Mitte zu sehen.

Sie sind dumm, brutal, national. Hinweise und Namen und Adressen zu den „Kameraden“ auf den Gruppenfotos nehmen antifaschistische Gruppen gerne entgegen.

fightback[at]no-log.org

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 16. Juni 2010

Kategorie: