Neonazis in Berlin-Buch geoutet

In der vergangenen Nacht outeten AntifaschistInnen im Pankower Bezirksteil Buch zwei der dort aktiven Neonazis. Im Umfeld von deren Wohnungen wurden dutzende Plakate angebracht, die die AnwohnerInnen über die Neonaziaktivitäten der Kameradschaften "FN Buch" und "KS Deutsche Eiche" und ihre Aktivisten Paul Schilling und Fabian Knop informierten.

Seit etwa einem Jahr versuchen Neonazis in Berlin-Buch mit Sprühereien, Aufklebern, Übergriffen und Bedrohungen den Kiez zu dominieren. Dafür zeigen sich zwei Kameradschaften, die "Freien Nationalisten Buch" und die "Kameradschaft Deutsche Eiche" verantwortlich. Um dem etwas entgegenzusetzen, wurden gestern Nacht zwei maßgebliche Aktivisten dieser Gruppen geoutet.

Paul Schilling

In der Bruno-Apitz-Straße 1 wohnt Paul Schilling. Er ist in der "KS Deutsche Eiche" organisiert, die sich aus klassischen Glatzen-Bomberjacken-Nazis zusammensetzt. Seit mindestens 2010 geht Schilling auf Aufmärsche in Berlin und dem Brandenburger Umland (zuletzt am 24. November 2012 in Rubow) und übernimmt dort auch Strukturaufgaben. 

Sein Wohnumfeld versieht er regelmäßig mit NPD-Aufklebern und -Plakaten. Bei einem antifaschistischen Rundgang im März 2013 posierte er mit weiteren Neonazis auf seinem Balkon in der achten Etage und machte Fotos von den TeilnehmerInnen. Schilling steht in Verdacht, am 20. Mai 2012 einen Döner-Imbiss-Betreiber am S-Bhf Buch angegriffen zu haben.

Fabian Knop

Der zweite geoutete Neonazis - Fabian Knop - ist der Gruppe "Freie Nationalisten Buch" zuzurechnen. Er wohnt in de Karower Chaussee 71 und ist verantwortlich für das massive Auftauchen von Neonazi-Schriftzügen in seinem direkten Wohnumfeld und darüber hinaus. Die Kleider- und Glasspendencontainer und die Laternenpfähle nahe seiner Wohnung waren in den letzten Monaten einer der Schwerpunkte der Propagandatouren der Neonazis. 

Auch Knop wird als gewalttätig eingeschätzt. Er wurde unter anderem im Umfeld der Dieter-Eich-Demonstration 2012 gesehen, wo mehrere Neonazis versuchten, an die Demonstration zu gelangen, zu pöbeln oder TeilnehmerInnen zu bedrohen. Als am 5. Mai 2013 Neonazis in Buch antifaschistische FlyerverteilerInnen fotografierten und verfolgten hatte dies seinen Anfang vor Knops Haus. 

Die beiden Neonazi-Gruppen und ihre Aktivisten agieren in unterschiedlicher Weise, sie haben jedoch beide das selbe Ziel: Berlin-Buch zu einem Dominanzraum von Neonazis zu machen, in dem MigrantInnen, AntifaschistInnen und andere Übergriffe und Bedrohungen zu befürchten haben und in dem das Stadtbild von Nazipropaganda dominiert wird. 

In dem zwei der Neonazis nun in die Öffentlichkeit gezerrt wurden, soll ein gegen diese Entwicklung gearbeitet werden. 

Nazis haben Namen und Adressen. 

Beteiligt euch an weiteren Anti-Nazi-Aktivitäten, wie z.B. der heutigen Dieter-Eich-Demo:
24. Mai - 18:00 - S-Bahnhof Buch