RNF-Vorsitzende Maria Fank versucht sich an einer Ausbildung zur Sozialassistentin

7. Juni 2013 | News Redaktion

Die Landesvorsitzende der NPD-Unterorganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), Maria Fank, geht in Berlin-Mitte einer Ausbildung zur Sozialassistentin nach. Neonazis nutzen sozialpädagogisches Know-How zur ideologischen Nachwuchsgewinnung.

Die Lebensgefährtin des NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke Maria Fank trat in den letzten Monaten regelmäßig auf Veranstaltungen der militanten Neonaziszene als Rednerin in Erscheinung. Dabei vertrag sie stets die Linie des RNF.

Die 2006 gegründete NPD-Unterorganisation „Ring Nationaler Frauen“ soll offiziell „Frauen in der NPD“ als Sprachrohr dienen. Auf der Internetseite der Organisation lässt sich Frau Fank, die nach dortigen Angaben als Beisitzerin im Bundesvorstand fungiert und unter anderem für die „Interessentenbetreuung“ verantwortlich ist, wie folgt zitieren:

"Für den Erhalt unseres Volkes, unserer Sitten und Werte werde ich mich aktiv einsetzten! Ich möchte den jungen Menschen andere Lebensweisen vorzeigen, welche nicht von diesem BRD System geprägt sind."

Dass dahinter ein völkisch-rassistisches Weltbild steckt, wird auch Nicht-Szenerkenner_innen offensichtlich, nach einer Beschäftigung mit den familien- und frauenpolitischen Forderungen des RNF, dessen Berliner Landesvorsitz Frau Fank innehat. Diese unterscheiden sich kaum von den familienpolitischen Idealen, wie sie der historische Nationalsoazialismus propagiert.

So lauten die zentralen Forderungen des RNF beispielsweise, dass „deutsche Familien“ gegenüber Migrant_innen bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzvergabe in rassistischer Manier bevorzugt werden sollen. Ferner sollen „deutsche Frauen“ durch Abtreibungsverbote und sogenanntes „Muttergehalt“ zu einer höheren Geburtenrate von, im RNF-Sprech, sogenannten „Abstammungsdeutschen“ angehalten werden [1].

Wenn Neonazis wie Maria Fank angeben, diese Wertvorstellungen insbesondere jungen Menschen „vorleben“ zu wollen, ist Obacht geboten. Insbesondere, so sie sich im Rahmen sozialpädagogischer Bildungsgänge das nötige Know-How verschaffen wollen, um effizienter auf Kinder und Jugendliche einwirken zu können.

Dass Kader neonazistischer Nachwuchsorganisationen versuchen, sich im sozialpädagogischen Bereich zu qualifizieren, um ideologische Aufbauarbeit zu leisten, kommt in Berlin nicht zum ersten mal vor. Bereits Ende der 2000er Jahre wurde der damalige JN-Kader Markus Loszczynski durch antifaschistische Interventionen mehrfach von sozialpädagogischen Bildungseinrichtungen verwiesen.

Maria Fank geht auf die AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH (Alte Jakobstr. 83, 10179 Berlin–Mitte) und besucht dort den Lehrgang zur Sozialassistentin (Dauer: 2 Jahre, Abschlussklasse 2014).

Kontaktdaten des Bildungsträgers:

AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH

  • Tel.: (030) 288 869 0

  • Fax: (030) 288 869 20

[1] Die Zitate stammen aus einem aktuellen RNF-Flugblatt zum demografischen Wandel unter dem Titel „Familienförderung statt Überfremdung“: hxxp://www.ring-nationaler-frauen-deutschland.de/attachments/article/156/fb_din...

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 7. Juni 2013