Ergänzende Stellungnahme des Urban Spree

2. September 2013 | News Redaktion

Das „Urban Spree“ hat sich uns gegen­über noch einmal per Email zur Kon­zert­po­litik und ergän­zend zur ersten Stel­lung­nahme geäu­ßert.

Es geht darum Miss­ver­ständ­nisse zu den Aus­sagen des Ver­an­stal­tungs­ortes in Bezug auf die etwaige Buchung des Kon­zerts von „Der­nière Volonté“ aus­zu­räumen: Ver­träge für das Kon­zert bestanden zwei­fels­frei, den­noch ver­wahrt sich das „Urban Spree“ mitt­ler­weile gegen die Aus­rich­tung, nachdem die Hin­ter­gründe der Ver­an­stal­tung zur Kenntnis gelangt sind.

Email: Urban Spree, 31. August, 23:32 Uhr

Hallo

We don’t book bands or con­certs our­selves, we are only working with pro­mo­ters that book bands. We have to trust the pro­mo­ters for doing the right thing with us. Sorry for this one, this is some­thing we were not aware of because 1) nobody at Urban Spree knows the band and 2) the pro­moter booked it wit­hout tel­ling us it would be that kind of stuff, so we can say in good faith that we have been abused.

Just look at our usual activi­ties, we are very, very, very far from that.

I hope all misun­der­stan­ding is cleared.

Yours sin­ce­rely,
Urban Spree

Wir können nach­voll­ziehen, dass es für Konzertveranstalter_innen nicht immer leich ist, die poli­ti­schen Hin­ter­gründe eines Acts zu durch­schauen. Einer­seits sind rechte Künstler_innen nicht selten ver­sucht, ihre poli­ti­schen Inten­tionen und Schnitt­mengen nach rechts bishin zur Selbst­ver­leug­nung zu ver­schleiern, ande­rer­seits stoßen rechte Posi­tio­nie­rungen und Ein­stel­lungs­muster inner­halb diverser musi­ka­li­scher Szenen schon jetzt bedenk­li­cher­maßen auf Akzep­tanz und können sich dort kon­flikt­frei im sub­kul­tu­rellen Main­stream eta­blieren. Die Neofolk-Szene, in der rechte Posi­tionen offenbar wider­spruchslos hin­ge­nommen, als „unpo­li­tisch“ ver­harm­lost oder unter dem Deck­mantel der Kunst­frei­heit ver­tei­digt werden, ist nur ein Bei­spiel von vielen.

Trotzdem sehen wir Konzertveranstalter_innen, Ver­an­stal­tungs­orte und Kar­ten­vor­ver­kaufs­stellen in der Pflicht, sich über die Hin­ter­gründe der von ihnen ver­an­stal­teten und bewor­benen Künstler_innen kundig zu machen. Im Falle des „Urban Spree“, das sich nun nach eigener Aus­sage „miss­braucht“ fühlt, hoffen wir auf eine zukünf­tige Sen­si­bi­li­sie­rung und dass die Koope­ra­tion mit Veranstaler_innen, wie „Cere­mo­nies Berlin“, ein Ende hat.

Erstveröffentlichung auf Recherche & Aktion am 1. September 2013