Antifa-Kampagne zeigt erste Resultate
Die Outing-Kampagne gegen die Berliner Neonaziaktivistin Maria Fank, die zur Zeit eine Ausbildung auf der Berufsfachschule für Sozialassistenz der AFBB gGmbH in Berlin-Mitte macht, hat erste Wirkung hinterlassen.Die Schulleitung wurde in den vergangenen Wochen mehrmals darauf hingewiesen, dass Maria Fank eine vom Nationalsozialismus überzeugte Frau ist, die seit Jahren auf diversen neonazistischen Veranstaltungen als Rednerin auftritt und gegen Menschen mit Migrationshintergrund hetzt, sowie aktuell Flüchtlinge pauschal als „kriminelles Pack“ verunglimpft.
In der Konsequenz ist solchen Personen, die extrem rassistische Positionen vertreten, eine Tätigkeit in sozialen Berufen, wo es um den Menschen geht und nicht um Hautfarbe oder Herkunft, zu verwehren.
Da es von der Schulleitung keine Reaktionen gab, auch ein Schreiben der Berliner VVN blieb unbeantwortet, hatten Antifaschist_innen am 14. Oktober vor der Schule der AFBB gGmbH zu einer Kundgebung aufgerufen. Darauf reagierte der Leiter der AFBB gGmbH Roland Schmidt dann mit der Schließung der Schule für diesen Tag aufgrund eines von ihm herbei halluzinierten Bedrohungsszenarios. Die Kundgebung fand somit vor verschlossener Schule statt und ca. 50 Teilnehmer_innen informierten über die Unvereinbarkeit rassistischer und aus der NS-Ideologie stammender Positionen mit der Ethik sozialer Berufe. Gerne wäre man auch mit den Mitschüler_innen von Maria Fank ins Gespräch gekommen, um ihnen mitzuteilen, was diese Neonazi-Frau über sie denkt. Natürlich sind auch Schüler_innen mit Migrationshintergrund in ihrer Klasse und dementsprechend äußert sich Maria Fank sehr zynisch auf ihrem Facebook-Profil: „ Also ich bin schon ziemlich tolerant, mich mit solchen Menschen in einen Raum zum lernen zu setzen ! Wer sollte besser in einen sozialen Beruf passen, wenn nicht ich!?“
Nachdem nun ein öffentlicher Druck hergestellt war, auch in der Berliner Tagespresse wurde darüber berichtet, führte die Schulleitung ein Gespräch mit Maria Fank und offerierte ihr, wenn sie einem Aufhebungsvertrag nicht zustimme, müsse sie mit ihrer Kündigung rechnen. Die Begründung der Schulleitung, dass sie den Schulablauf störe, ist allerdings eine sehr schwache Aussage zur Personalie Maria Fank und die Tatsache, dass sie mit ihrer völkisch/rassistischen Einstellung in der Öffentlichkeit Stimmung gegen Migrant_innen und Flüchtlinge macht, wird einfach ausgeblendet.
Die rassistischen Hetztiraden, die Maria Fank auf diversen NPD-Kundgebungen im Bundestagswahlkampf 2013 von sich gegeben hat, könnten auch strafrechtliche Folgen haben – zumindest wird das geprüft und Strafanzeigen gegen sie werden in Erwägung gezogen. Auch das sollte die Schulleitung der AFBB gGmbH zur Kenntnis nehmen. Ob Maria Fank nun zügig von der Schule fliegen wird, ist noch nicht abzusehen, denn sie hat angekündigt, nicht kampflos ihren Ausbildungsplatz aufzugeben. Auf sozialen Netzwerken im Internet erfährt sie natürlich Zuspruch von ihren „Volksgenoss_innen“ und es wurde ein Facebook-Profil „Solidarität mit Maria Fank“ erstellt, wo sie als Opfer von „Menschenjagd“ und „moderner Inquisition“ hingestellt wird. Wenn man jedoch die zahlreichen Meinungsäußerungen dieser „Nazi-Aktivistin“ verfolgt, kommt man eher zu dem Schluss, dass sie eine Täterin ist, eine geistige Brandstifterin, die maßgeblich am Schüren von Pogromstimmung gegenüber Flüchtlingen beteiligt ist.
Antifaschist_innen werden am Thema dranbleiben und Maria Fank weiterhin genau beobachten, und somit wird auch die Ausbildungsakademie in der Alten Jakobstraße in Berlin-Mitte mit weiteren Interventionen rechnen müssen.
Erstveröffentlichung auf recherche&aktion am 22. Oktober 2013
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