3. Februar 2015 | Gemeinsam gegen Rassismus

Vor knapp 4 Wochen zogen Nazis und sonstige Rassist*innen das letzte Mal durch das Köpenicker Allende-Viertel bis hin zum Bezirksrathaus, um ihre menschenfeindlichen und diskriminierenden Anschauungen gegen die neu entstehenden Flüchtlingsunterkünfte auf die Straße zu tragen. Trotz heftigster Repressalien durch die Berliner Polizei konnten Antifaschist*innen durch ihren beherzten Einsatz den rechten Aufmarsch über eine Stunde lang aufhalten. Insgesamt 250 Menschen beteiligten sich an diesem Tag an den antirassistischen Protesten und verhinderten einen Erfolg der rechten Mobilisierung.
Daran wollen wir anknüpfen und auch am kommenden Freitag, den 06.02.2015 den Nazis aus NPD und Kameradschaftsszene, sowie den Rassist*innen rechter Bürgerbewegungen entgegentreten.

Bärgida kann marschieren

Zum ersten Mal können die knapp über 200 Nazis von Bärgida ihre angemeldete Route laufen. Vom Hauptbahnhof geht es wenige hundert Meter bis vors Bundeskanzleramt. Zu den Gegenprotesten kommen nur noch rund 500 Antifaschist*innen - zuwenig, um auf die weiträumig abgesperrte Route zu gelangen.

1. Februar 2015 | News Redaktion

Seit Donnerstag Abend ist der Aufruf "zur vorerst letzten Montagsdemo" der selbsternannten "Bürgerbewegung Marzahn" online. In diesem rufen sie für den kommenden Montag, den 2. Februar, zum 11. und letzten Montags-Aufmarsch durch Marzahn auf.Die Teilnehmer*innenzahlen sind in den letzten 3 Wochen drastisch gesunken, so waren am letzten Montag von "nur" 100 gestarteten Nazis und Rassist*innen lediglich 60 am Endpunkt angekommen. Für den kommenden Montag sieht es nicht viel besser aus. So gibt es bis jetzt gibt auf ihrer Facebookseite nur knappe 40 Zusagen.
Wer nochmal zum Protest gegen die (voraussichtlich) letzte Montagsdemo nach Marzahn kommen will, findet bei der Gegenkundgebung ab 18.30 Uhr an der Kreuzung Landsberger Allee / Blumberger Damm einen legalen Anlaufpunkt.

Nazis stören Kundgebung

Etwa 40 Nazis, unter ihnen u.a. Christian Schmidt und Fabian Knop vom NPD Kreisverband Pankow, stören eine Kundgebung der Initiative Flüchtlinge Willkommen in Buch und Karow in der Bucher Einkaufspassage. Sie bepöbelen, bedrängen und fotografieren die Teilnehmer*innen. Nach Beendigung der Kundgebung bedrohen mehrere Neonazis abreisende Kundgebungsteilnehmer*innen auf dem S-Bhf Buch. Über die Facebook-Seite Kein Asylanten-Containerdorf in Buch hatten die Nazis zuvor öffentlich zur Störung der Kundgebung aufgerufen.

NPD Kundgebung beim Containerdorf

Etwa 30 Neonazis nehmen an einer NPD-Kungebung in Buch teil. Die Neonazis, unter anderem Christian Schmidt und Fabian Knop, beenden nach einer Stunde um 20.00 Uhr die rassistische Manifestation. Im Gegensatz zu den letzten Aktionen tritt der NPD-Kreisverband Pankow öffentlich selbst als Veranstalter auf und versteckt sich nicht hinter der vermeintlichen Bürgerinitiative Kein Asylanten-Containdorf in Buch.

50 Neonazis und eine Blockade

Erneut trafen sich etwa 50-60 Neonazis und Rassist*innen zu einer Demonstration in Hohenschönhausen. Auf Grund linker Anmeldungen mussten sie von Dienstag auf Mittwoch ausweichen. Rund 120 Antifaschist*innen stellten sich ihnen auf zwei angemeldeten Kundgebungen und mit einem spontanen Blockadeversuch entgegen. Letzterer hielt die Nazis einige Zeit auf, bis die Polizei eine Seite der Straße räumte und die Rassist*innen an der Sitzblockade vorbei führte. Anschließend nahm sie die Personalien der Blockierer*innen auf und erteilte Platzverweise.

30. Januar 2015 | Gemeinsam gegen Rassismus

Nachdem die Antifa-Demonstrationen an den letzten zwei Dienstagen die Rassisten-Demonstration unmöglich machte, wechselte die NPD mit ihrer Anmeldung auf den Mittwoch. Damit konnte sie ihre ursprüngliche Route durch Hohenschönhausen und Falkenberg antreten und sich dabei der Unterstützung der Polizei sicher sein, ganz egal, wie jämmerlich das verbliebene Häufchen inzwischen ist. Zum zweiten Mal ließ der NPD-Anmelder nicht den NPD-Lautsprecherwagen auffahren und begnügte sich mit einem Megaphon. Es nahmen etwa 50-60 Neonazis und Rassist_innen an der Demonstration teil. Bürger_innen, wie noch bei vergangenen Terminen, wurden nicht gesehen. Allein 20 Neonazis aus Marzahn und Lichtenberg hatten sich am S-Bhf. Springpfuhl getroffen.

30. Januar 2015 | News Redaktion

Am kommenden Montag, dem 2. Februar will Bärgida erneut in Mitte laufen. Wie bereits letzte Woche wollen sie sich um 18.30 Uhr am Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof treffen. Von dort aus wollen sie wohl ins Regierungsviertel vor das Bundeskanzleramt ziehen. Letzten Dienstag hat sich ein offener Vorbereitungskreis für die zukünftigen Gegenproteste gebildet. Es wird zwei Demonstrationen geben, die westlich und östlich vom Brandenburger Tor um 17.30 Uhr starten und von dort aus Bärgida in die Zange nehmen. Zusäztlich ist eine Kundgebung an der Alt-Moabit / Rahel-Hirsch-Straße angemeldet. Zur Vorbereitung der Gegenproteste in den nächsten Wochen gibt es am Dienstag erneut ein Treffen um 18 Uhr bei Allemende (Kottbusser Damm 25-26, 10967 Berlin).

Kein Raum für Bärgida

Nach den Erfahrungen der letzten Wochen wollte Bärgida nur wenige hundert Meter vom Washingtonplatz am Hauptbahnhof bis zur Reinhardtstraße laufen. Einige hundert Rassist*innen waren gekommen. Doch nicht mal diese kurze Route konnte Bärgida laufen: Erneut gelang es Gegendemonstrant*innen die Route bereits am Kapelle-Ufer zu blockieren und die Rassist*innen zu einem früheren Umdrehen zu zwingen. Derweil hat die USA eine Reisewarnung wegen Pegida, Bärgida und anderen Ablegern herausgegeben.

Zerfallserscheinungen bei 10. Montagsdemo

Zur 10. Montagsdemo im Nieselregen kamen nur noch 100 Rassist*innen nach Marzahn. Wie bereits in der Woche zuvor hatten sie keinen Lautsprecherwagen. Ein vorheriger Facebook-Aufruf blieb scheinbar ergebnislos. Viele verließ den Aufmarsch nach kurzer Zeit wieder. Den Endpunkt erreichten nur noch 60 durchnässte und durchgefrorene Rassist*innen. An der antirassistischen Kundgebung gegen den Aufmarsch beteiligten sich rund 50 Menschen.

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