100 Rassist*innen bei Kundgebung gegen Flüchtlingsunterkunft

100 Anwohner*innen versammeln sich auf dem Platz vor dem Kaufland in Buch zu einer Kundgebung gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft: Eine Mischung aus vermeintlich ganz normalen Bürger*innen mit ihren Kindern, Hooligans und Neonazis der NPD-Pankow. Es werden Redebeiträge gehalten und Unterschriften gesammelt. Zwei Journalisten, die die Versammlung beobachten, wurden von rund zehn Neonazis bedrängt und bedroht. Die einzigen zwei eingesetzten Polizisten schauten zu und standen tatenlos daneben.

200 Rassist*innen demonstrieren

Rund 200 Rassist*innen demonstrieren in Buch gegen eine geplante Containerunterkunft für Flüchtlinge. Die Struktur des Aufmarsches wird von Berliner und Brandenburger Neonazis organisiert. Neben den Bucher Neonazis Christian Schmidt und Fabian Knop redet auch die Neuruppiner Neonaziaktivistin Bea Koch. Sie zitiert Rudolf Hess und zweifelt die Kriegsschuld Deutschlands im 2. Weltkrieg an - ihre Kameradschaft stellt mit eigenen Transparenten und T-Shirts einen eigenen Block auf der Demonstration.

Demonstration des Netzwerk "Flüchtlinge Willkommen"

130 Menschen beteiligen sich am Montag Abend an einer Demonstration des Netzwerk "Flüchtlinge Willkommen in Buch und Karow". Die Rassist*innen haben ihre geplante Demonstration am Tag zuvor abgesagt. Sie wollen stattdessen jetzt nur noch Donnerstags demonstrieren und hoffen dort auf weniger Gegenproteste zu stoßen.
Etwa 15 Neonazis bauen einen NPD-Stand am Rande des Startpunkts auf und verteilen rassistische Flugblätter an Passant_innen. Im Anschluss an die antirassistische Demonstration versuchen die Neonazis einen Teilnehmer und dessen Auto zu bedrängen.

Aufmarsch verhindert

Eine antifaschistische Demonstration mit über 200 Teilnehmer*innen, für die nur einen Tag mobilisiert werden konnte, verhindert den angekündigten dritten Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassist*innen gegen die geplante Containerunterkunft im Köpenicker Allende-Viertel. Die Anmeldung der Heimgegner*innen wurde angesichts der angekündigten Proteste von der Anmelderin zurückgezogen. Geduldet von der Berliner Polizei konnte sich dennoch eine Gruppe von 50 aufgebrachten und zum Teil stark alkoholisierten Rassist*innen sammeln und den Aufzug attackieren.

500 Antirassist*innen demonstrieren

Über eine Stunde zog eine laute und kraftvolle Demonstration gegen die rassistische Hetzte durch Marzahn. Dem spontanen Aufruf folgten trotz eisiger Kälte ca. 500 solidarische Menschen. Knapp 30 vermummte Neonazis versuchten die Demonstration anzugreifen. Doch durch ein geschlossenes Handeln der Demoteilnehmer*innen und das spätere Eingreifen der Cops ging dieser Versuch von den „durchweg friedlichen Anwohner*innen“ nach hinten los. Zu der 5. "Montagsdemo", die parallel in Marzahn lief, waren - entgegen der Polizeiangaben - nur noch maximal 400 Rassist*innen gekommen.

Blockade eines Aufmarsch

Mehrere tausend Antifaschist*innen verhindern mit Blockaden den Aufmarsch von 600 Nazis und anderen Rassist*innen in Marzahn. Diese konnten nach stundenlangem Warten erst um 17 Uhr loslaufen. Nach wenigen hundert Metern mussten sie jedoch zum nächstgelegenen S-Bhf umkehren. Zahlreiche NPD-AnhängerInnen und bekannte Gewalttäter übernahmen Aufgaben auf der Demonstration.

2. Dezember 2014 | News Redaktion

Am gestrigen Montag (01. Dezember 2014) lief eine laute und kraftvolle Demo gegen rassistischen Hetzte durch Berlin-Marzahn. Dem spontanen Aufruf zum Montagabend folgten trotz eisiger Kälte ca. 500 solidarische Menschen. Schon am Startpunkt – dem Eastgate – gab es unerwartet viel Zuspruch von Passant*innen, selbst der Nikolaus war vor Ort und zeigte sich solidarisch mit Refugees.

2. Dezember 2014 | News Redaktion

Für diesen Donnerstag rufen Nazis und Rassist*innen zu einer Demonstration von Karow nach Buch auf. Bisher wollten sie nach Marzahner Vorbild jeden Montag demonstrieren. Das Bündnis "Flüchtlinge Willkommen in Buch und Karow" hatten ihnen jedoch mit frühen Anmeldungen sprichwörtlich den Raum genommen. Die Nazis konnten daher die letzten zwei Montage keine Demonstration in Buch durchführen. Nun wollen sie auf den Donnerstag ausweichen.

Bereits in den letzten Wochen hatten sich regelmäßig Donnerstags 50 bis 75 Rassist*innen zu einer "Lichterkette" an der Baustelle der Flüchtlingsunterkunft getroffen. Auch hier waren sie letzten Donnerstag erneut auf lautstarken antifaschistischen Protest gestoßen und mussten auf den gegenüberliegenden Parkplatz ausweichen.

2. Dezember 2014 | News Redaktion

Rassistische Mobilisierung hat eine in Berlin lange nicht gekannte Stärke erreicht – und steht einer hilflosen und überforderten Zivilgesellschaft gegenüber. Wir wollen strategische Schwächen und Stärken als Debattenbeitrag einbringen, die auf Macht von Aktion, Militanz und Sprache eingeht, die Mobilisierung betrachtet und Antifastrukturen analysiert. Um letzten Endes die wichtige Frage zu stellen: können wir Geflüchtete in Marzahn leben lassen? Ein Pamphlet in 3250 Wörtern.

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