HoGeSa Treffpunkt in Prenzlauer Berg eingeworfen

29. Oktober 2015 | News Redaktion

Letzte Nacht haben wir die »Stumpfe Ecke« in der Naugarder Str.15 mit Steinen eingeworfen. Am Samstag, den 17. Januar 2015, fand in dieser Kneipe eine Naziversammlung statt. Das rassistische Netzwerk der selbsternannten »Hooligans gegen Salafisten« (HoGeSa) hatte zu einem »Kennenlerntreffen für Berlin und Umland« geladen, dass sich an »Freunde, Freundinnen, Anhänger und Unterstützer der HoGeSa« richtete.

Rund 50 Teilnehmer*innen folgten dem Aufruf. Der Umstand, dass sich die HoGeSa-Gemeinschaft in der »Stumpfen Ecke«, dank Polizeischutz und Duldung des Wirtes, bis in die frühen Morgenstunden ungestört treffen konnte, hat für uns den Anstoß zu dieser Aktion gegeben.

Den Verlautbarungen von HoGeSa-Berlin ist zu entnehmen, dass sich über den Aufbau eines eigenen Ordnerdienstes für rechte Aufmärsche und eine »eine offizielle Seite für Ostdeutschland« auf Facebook verständigt wurde. Die Gründung und Vernetzung einer HoGeSa-Struktur für den Osten Deutschlands haben die Polizei durch ihren Schutz und der Wirt durch seine Duldung der Versammlung erst ermöglicht. Federführend sind hier der Neonazirapper Patrick Killat und Enrico Schottstätt. Beide waren an dem Abend anwesend, hielten Kontakt zu den Beamten und ihren Gästen.

Der Neonazischläger Kai Milde konnte als weiterer Besucher des Treffens erkannt werden. Die »Stumpfe Ecke« gilt unter Union-Fans als Treffpunkt. Dies legt den Verdacht nahe, dass die Raumanfrage für das Vernetzungstreffen auf Schottstätt als Hauptakteure bei HoGeSa Berlin zurück geht. Enrico Schottstätt ist Anhänger des 1. FC Union Berlin und regelmäßiger Gast im Stadion An der Alten Försterei.

In den 90ern war die Gegend um die «Stumpfe Ecke« eine der Hochburgen der neonazistischen »Freiheitlichen Arbeiter Partei« (FAP). Regelmäßig kam es zu Propagandaaktionen und Übergriffen der Neonazis. Mitte der 2000er Jahre gab es hier kurzzeitig ein Comeback rechter Übergriffe, sowie die Gründung jüngerer Kameradschaftsstrukturen.

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 29. Oktober 2015

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