2. März 2012: Antifa-Demo in Schöneweide
„Was zuviel ist, ist zuviel“ – 3 Jahre Nazikneipe „Zum Henker“, sind 3 Jahre zuviel!
Nazinetzwerke aufdecken und zerschlagen
Am 28. Februar feiert die Nazikneipe „Zum Henker“ in Berlin-Schöneweide ihr dreijähriges Bestehen. Während die öffentliche Debatte um die Naziterrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) langsam wieder abnimmt, bauen die Nazis rund um den „NW-Berlin“ ihre Strukturen auch in Berlin-Schöneweide weiter relativ ungestört aus. Mittlerweile verfügt die militanten Naziszene über mehr als sieben Locations im Kiez rund um den S-Bahnhof Schöneweide und der Brückenstraße. Dadurch hat sich diese Region zu einem Haupttätigkeitsfeld der Nazis entwickelt. Zahlreiche Übergriffe waren die Folge.
Wir wollen das mit dem Wegschauen und Einfach-Geschehen-Lassen Schluss ist! Die Berliner Neonaziszene von freien Kameradschaften, rechten Rockern und NPD haben sich ein Netzwerk in Schöneweide eingerichtet. Es gilt dieses offen zu legen und sich diesem durch antifaschistische und antirassistische Positionierung und Präsenz auf allen Ebenen entgegen zu stellen. Hinter jedem Laden stehen Verantwortliche, Vermieter_innen, Besitzer_innen, Versicherungen, Zulieferer_innen und Mitarbeiter_innen diese müssen aus der Anonymität gezogen werden. Es muss klar sein, dass national-befreite Zonen in Schöneweide nicht geduldet werden. Braune Netzwerke in Schöneweide und überall aufdecken! Solidarität mit allen von Rassismus und Neonaziterror Betroffenen!
Aus diesem Grund findet am 2. März 2012 – 18 Uhr in Schöneweide (Start am S-Bahnhof) eine Antifa-Demo statt. Der komplette Aufruf kann hier nachgelesen werden. Mobimaterial gibt es hier.
Am Mittwoch statteten einige Antifaschist_innen den Vermietern des "Henkers", der F&M Mietgesellschaft einen Besuch ab. Bei beiden Berlinern Firmensitzen im Wedding und Kreuzberg wurden Plakate angebracht, die über die Ignoranz der F&M gegenüber rechter Gewalt informierten.
Mittlerweile veröffentlichten die Opferberatungsstelle ReachOut sowie die Register zur Erfassung rechter, antisemitischer, rassistischer und homophober Vorfälle ihre Jahreszahlen für 2011. In Treptow-Köpenick kristallisiert sich klar heraus: Sowohl bei Gewaltvorfällen, als auch Propgandadeligten ist der Ortsteil Schöneweide trauriger Spitzenreiter. Im Bericht heißt es: "Im Jahr 2011 wurden insgesamt 197 Vorfälle in Treptow-Köpenick dokumentiert, die höchste Anzahl in einem Jahr, seit Bestehen des Registers. [...] Der Wahlkampf zur Abgeordnetenhauswahl und den Bezirksverordnetenversammlungen im Jahr 2011, schlägt sich in den Zahlen des Registers nur wenig nieder, vielmehr ist der Anstieg darauf zurückzuführen, dass Niederschöneweide sich als Aktions- und Rückzugsraum für die Berliner Neonaziszene weiter etabliert hat. Das Register verzeichnet einen Anstieg im Gesamtbezirk von 35 Vorfällen im Vergleich zum Jahr 2010. Allein in Niederschöneweide waren es 30 Vorfälle mehr als im Vorjahr."
Unterstützung erfährt die Demonstration durch das örtliche überparteiliche "Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick", das zusammen mit dem Bezirksbürgermeister zur Beteiligung aufrufen. Auch die Landesverbände von den Grünen und Linkspartei rufen zur Demo auf.
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