Das Problem heißt Rassismus! Bustour nach Kremmen
Letzten Montag (13. Mai) wurden im brandburgischen Kremmen drei polnische Erntehelfer von Einwohnern des Ortes angegriffen. Eine Gruppe von Männern machte sie fälschlicherweise für einen am selben Tag verübten Wohnungseinbruch verantwortlich und eröffnete die Jagd auf sie. Die Arbeiter wurden gefesselt, verschleppt und geschlagen, so dass sie anschließend im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Mittlerweile haben sich vom Bürgermeister bis zum brandenburgischen Innenminister alle entschuldigt, wenn auch sicher nicht bei den Opfern persönlich. Beklagt wird von ihnen, dass die selbsternannten Ordnungshüter die Falschen erwischt haben oder dass ihr Aktivismus einenen Verstoß gegen die Rechtsstaatlichkeit darstellt. Man will eine Schädigung des Rufs Brandenburgs und der deutsch-polnischen Beziehungen abwenden. Doch das eigentliche Problem wird nicht beim Namen genannt: Rassismus.
Polinnen und Polen sind der deutschen Mehrheitsgesellschaft willkommen wenn es um die Erledigung von Drecksarbeit zu Niedrigstlöhnen geht. Sonst - da sind sich alle einig, egal ob Polizei, NPD oder selbsternannte Ordnungshüter - gelten sie vor allem als kriminell. Mit Polizeistatistiken, die suggerieren, dass Einbrüche in Berlin und Brandenburg generell auf das Konto "polnischer Banden" gehen würden, wird das rassistische Stereotyp auch in der aktuellen Berichterstattung reproduziert.
Wir sagen: No way! Schluss mit dem rassistischen Bürgermob! Solidarität mit den Betroffenen!
Los geht's um 15 Uhr am Oranienplatz/Kreuzberg. Um Spenden wird gebeten. Die Kundgebung in Kremmen ist angemeldet. Wir sind um 19 Uhr zurück.
Bitte meldet euch vorher mit der Anzahl an benötigten Plätzen bei info@fightracismnow.net
Erstveröffentlichung auf Fight Racism Now am 20. Mai 2013
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