Kein Vergeben – kein Vergessen
Vor zwanzig Jahren wurde Hans Georg Jacobsen von den drei Strausberger Neonazis René B., Henry G. Und Thomas D. ermordet. Am 28.07.1993 warfen sie ihn zwischen Strausberg und Petershagen aus der fahrenden S-Bahn.
René B. war schon vorher für sein gewalttätiges Verhalten bekannt; im Umfeld des S-Bahnhofs Vorstadt attackierte er gemeinsam mit anderen Neonazis regelmäßig Menschen, die nicht in ihr Weltbild passten.
Die Angriffe von Rostock-Lichtenhagen ein Jahr zuvor hatten gezeigt, dass Neonazis zusammen mit oder unter dem Applaus der Bevölkerung Gewalt gegen Menschen ausüben können – ungestört von Polizei, als eine Konsequenz des gesellschaftlichen Klimas. Und genau als das sehen sich Neonazis oft: als diejenigen, die den Wunsch einer schweigenden Mehrheit konsequent umsetzen.
Wenn Neonazis morden, trifft es die Opfer, deren Familie und Freunde. Es trifft die, die nicht in das Menschenbild von Neonazis passen. Ein Weltbild, das Menschenleben in wert und unwert einteilt. Wenn Neonazis morden, sind auch die gemeint, die gegen ihre menschenverachtenden Worte und Taten aufstehen.
Wir kannten Hans Georg nicht. Aber wir wollen an ihn erinnern und wir wollen für eine Gesellschaft kämpfen, in der sein Weg ein anderer gewesen wäre; in der er vielleicht noch am Leben wäre.
Deshalb kommt am 28.07.2013 zur Kundgebung um 14 Uhr am Bahnhof Strausberg (Vorstadt).
Erstveröffentlichung auf Horte Strausberg am 17. Juli 2013
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