Droht in Premnitz ein weiteres Hellersdorf?
In Premnitz (Landkreis Havelland) spitzt sich die Diskussion um ein geplantes Flüchtlingsheim zu. Lieferte sich zunächst die Stadt mit dem Kreis (dem designierten Heimbetreiber) einen Disput um den Heimstandort, offenbaren sich im Zuge der weiteren Debatte rassistische Ressentiments gegen die künftigen Heimbewohner_innen.
Rassistische Stimmung in Premnitz
Am Donnerstag wurde beispielsweise ein Transparent vom künftigen Heim entfernt, auf dem Unbekannte mit roter Schrift "Asylheim nein Danke" und "Heimreise statt Einreise" forderten. Zudem wurden auf dem Transparent die Flüchtlinge als Parasiten verunglimpft - sie wurden aufgefordert, sich "woanders einzunisten".
Ähnliche Kommentare sind unter der Online-Berichterstattung der Lokalpresse zu finden. Ein junger Mann äußert, dass die Flüchtlinge "sich vom Acker machen" sollten. Ein anderer beklagt: "ach du schande! was wird bloß aus der schönen Heimat?". Und eine junge Frau unterstellt "den wird bestimmt auch noch alles schön bezahlt" - "unmöglich". (Quelle)
Stadt ist ebenfalls gegen geplantes Heim
Und obwohl es auch Gegenstimmen gibt, bleibt die Lage weiter gespannt. Denn auch die Stadt Premnitz verhält sich skeptisch zum Asylheim. Der Standort in einem "reinen" Wohngebiet sei "sehr kritisch" zu betrachten. Stattdessen, so eine MAZ-Meldung, befürworte die Stadt, die nicht grundsätzlich gegen Asylsuchende sei, als Alternativobjekte die Ruine einer ehemaligen Kindertagesstätte oder ein Bauwerk in einem Gewerbegebiet.
Auch NPD macht Stimmung gegen Flüchtlinge
Von der Diskussion zu profitieren versucht hingegen die NPD. Die neonazistische Partei hängte in den zurückliegenden Wochen dutzende Wahlplakate mit Slogans wie "Asylflut stoppen" oder eben "Heimreise statt Einreise" auf.
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Erstveröffentlichung auf Inforiot am 29. August 2013
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