Solidarisch gegen Rassismus

28. Januar 2014 | News Redaktion

Ungefähr 60 Menschen waren am heutigen Vormittag dem Aufruf des Belziger Forums gegen Rechtsextremismus und Gewalt gefolgt und hatten gemeinsam mit Bürgermeisterin Hannelore Klabunde (parteilos) gegen eine Kundgebung der NPD protestiert.

Nazis blieben unter sich

Die 20 Neonazis waren ab 10.30 Uhr auf dem Marktplatz in Bad Belzig aufmarschiert und hatten ein Banner mit der Aufschrift „Nein zum Heim“ entrollt. Offenbar sollte damit an ähnliche Veranstaltungen und Aktionen im vergangenen Jahr u.a. in Pätz (Bestensee) oder Gransee angeknüpft werden. Auch in Belzig wurde im Vorjahr Stimmung gegen die Asylunterkünfte gemacht.

Unter dem Titel "Nein zum Heim" versucht die NPD mit Hilfe einer „Bürgerinitiative“ Stimmung gegen Geflüchtete zu machen. Diese meldete sich am vergangenen Freitag via Flugblätter zu Wort, in denen sie der Stadt, im Zusammenhang mit dem geplanten Heimausbau, Geldverschwendung zu Ungunsten der sozialen Infrastruktur vorwarf. Die eingeplanten 4.300.000,- € sollten demnach, statt für die Unterkünfte von Geflüchteten, eher für Schulen, KITAS und eine "deutsche" Jugendarbeit ausgegeben werden. Allerdings stammen die Gelder für die Geflüchtetenunterkunft hauptsächlich aus Landesmitteln und nicht aus der Stadtkasse, wie die Initiative behauptet.

Die NPD blieb so auch heute wieder unter sich. Um überhaupt wahrnehmbar aufzutreten, mussten sich die Belziger Neonazis mit auswärtigen Funktionären verstärken. Pierre Dornbrach aus Baruth, JN Vorsitzender von Brandenburg, und Sebastian Schmidtke aus Berlin, Vorsitzender des NPD Landesverbandes Berlin, hielten die beiden einzigen Redebeiträge.

Kein Ort für Nazis

Die Naziagitation wollte in Bad Belzig jedoch niemand hören. Beide Nazi-Redner wurden ausgepfiffen und ausgebuht. Bad Belzig zeigte sich stattdessen „solidarisch statt rassistisch“. Und zwar nicht nur die Bürger_innen, sondern auch die Stadtverwaltung. Sie hatte ein Transparent mit gleichlautem Slogan drucken lassen.

Fotos hier: Presseservice Rathenow

Erstveröffentlichung auf Inforiot am 25. Januar 2014

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