Neonaziskundgebung hinter Citytoilette geflopt

21. Februar 2015 | News Redaktion

Etwa 35 Neonazis haben sich heute in der Pipiecke des Bahnhof Lichtenberg in einem Käfig eingefunden, um gegen "Ausländergewalt" zu protestieren, unter ihnen zahlreiche rechte Gewalttäter. Die meisten NPD-Teilnehmer versammelten sich in ihrem Käfig nicht an der Straßenkante, sondern in der hintersten Ecke, hinter Citytoilette und Fahrstuhl. Da sie nur ein Megafon dabei hatten, war der Anmelder der Hohenschönhausener Rassisten-Demos (der auch heute Anmelder war) und der zweite Redner Dietmar Tönhardt (NPD Lichtenberg) für Außenstehende nicht zu verstehen.

Das war auch Resultat der antirassistischen Gegenkundgebung, die den Vorplatz des Bahnhofs dominierte. Mit Reden und Musik wurden die eigenen Positionen klargemacht. Etwa 70 Antirassist_innen nahmen an den Protesten teil. So wurde allen Zuschauer_innen klargemacht, dass Neonazi-Parolen in Lichtenberg nicht geduldet werden.

Mehrere Lichtenberger Neonazis aus dem militanten Netzwerk "NW Berlin" (Stefan Alex, David Gudra, David Linke und Oliver Oeltze) waren im Umfeld der Proteste unterwegs und versuchten Fotos von den Antirassist_innen zu machen. Am Ende der NPD-Kundgebung, die etwa 40 Minuten dauerte, überraschten etwa 20 Neonazis die Polizei damit, dass sie nicht in den Bahnhof gingen, sondern auf die Weitlingstraße abbogen und sich dort in eine Bäckerei begaben. Die Polizei hatte Mühe die Neonazis wieder aus dem Laden zu sammeln. Etwas später versuchten 10 Neonazis noch einmal aus dem Bahnhof Richtung Gegenkundgebung zu laufen, wurden aber davon abgehalten.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die antirassistschen Proteste eine Außenwirkung der NPD-Kundgebung völlig verunmöglichten. Auch haben etwa doppelt so viele Menschen der NPD heute gezeigt, dass in Lichtenberg Flüchtlinge willkommen sind und keine Neonazi-Aktion unbeantwortet bleibt.

Erstveröffentlichung auf Antifa Hohenschönhausen am 21. Februar 2015

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