Horna und kein Ende – Wieder rechte Veranstaltungen im Slaughterhouse e.V.
Von der Öffentlichkeit und benachbarten Projekten weitgehend unbemerkt fand am 20. Oktober in den Räumen des Slaughterhouse e.V. unter dem Dach der Kulturfabrik Moabit ein NS-affines Konzert statt. Ein Weiteres ist für den 13. Dezember geplant. Wir betrachten mit Sorge, mit welcher Häufigkeit in letzter Zeit öffentliche Auftritte rechter bis neonazistischer Gruppen und Einzelpersonen in den Räumen des Slaughterhouse e.V. intendiert und teilweise auch durchgeführt werden können. Dass diesem Treiben auf Seiten der Veranstalter_innen des Slaughterhouse e.V. reine Naivität zugrunde liegt, können wir indes kaum noch glauben.
20. September 2012: (K)eine Bühne für Neonazis?
Im Vorfeld des 20. September diesen Jahres war es nur durch öffentlichen Druck und antifaschistische Interventionen gelungen, die Veranstalter_innen des Slaughterhouse e.V. und des personell angegliederten Labels „Apocalyptic Visions of Death“ davon abzubringen, in ihren Veranstaltungsräumen ein Konzert der Bands „Horna“, „Tortorum“ und „Blacklodge“ zu veranstalten. Die Bands wiesen enge Verbindungen in das Spektrum des National Socialist Black Metal (NSBM) auf.
So war beispielsweise Ville Pystynen, führendes Mitglied der Band „Horna“ mehrfach durch offene Bekenntnisse zum Nationalsozialismus und NSBM aufgefallen; handelt mit rechten Tonträgern und produziert neonazistische Bandprojekte auf seinem Record-Label. Anstatt nach Erlangen dieser Informationen zu Pystynen und der Band auf Abstand zu gehen, erklärte das Slaughterhouse e.V. damals noch unmittelbar vor dem geplanten Auftritt, dass Pystynen nur ein kleiner Teil der Band sei und der Auftritt der Band wiederum nur ein kleiner Teil des Programms im Slaughterhouse e.V. Noch in der Stellungnahme zur Absage des Konzerts beharrten die Veranstalter_innen darauf, dass es dem Horna-Leader „und allen Beteiligten nur um die Musikform Black-Metal“ gehe und beriefen sich dabei pauschal auf die Freiheit der Kunst [1]. Alles unpolitisch? Scheinbar nicht, immerhin wurde das Konzert am Vortrag, noch in letzter Minute abgesagt.
Als die Konzertabsage bekannt gegeben worden war, verlautete „Apocalyptic Visions of Death“ man bedauere, „das Konzert nun definitiv absagen zu müssen, da keiner der Ortsansässigen Clubs sich in der Lage sieht dieses Konzert durchführen zu können. Wieder einmal zeigt sich, dass manche Leute es einfach nicht akzeptieren können anders denkenden Individuen den „Freiraum“ und die „Toleranz“ einzuräumen, die sie ja ach so gerne propagieren.“ Außerdem bedanke man sich „beim gesamten Team des Slaughterhouse e.V. für die Hilfe und Unterstützung bis zum heutigen Tag […]“ und erklärte: „auch wenn viele dies sicher nicht glauben möchten, das Slaughterhouse hat bis zum heutigen Tag mit uns für dieses Konzert gekämpft!“ [2] Insbesondere der letzte Satz ließ schon damals für die Zukunft nichts Gutes erwarten.
Eine Zusammenfassung zu den Vorgängen um das verhinderte Konzert findet sich hier, unter Moabiter Grauzonen
20. Oktober 2012: NS-Ästhetik zum Anfassen!
Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt spielten dann am 20. Oktober insgesamt drei Industrialbands im Slaughterhouse: „Triari“, „TriORE“ und „Phelios“. Bei „TriORE“ handelt es sich um eine Kooperation zwischen Christian Erdmanns Projekt „Triarii“ (Berlin), das bei Live-Auftritten durch Axel Frank und Volker Neumann unterstützt wird, und dem Projekt „Ordo Rosarius Equilibrio“ aus Schweden.
Bemerkenswerter Weise veröffentlichte das Slaughterhouse die Konzertdaten nicht wie im Vorfeld üblich, im gemeinsamen Programmheft der in der Kulturfabrik beheimateten Projekte, sondern lediglich auf der seperaten Internetseite des Projekts, wo die Ankündigung kurz darauf wieder verschwand.
Triarii: Coverartwork mit Reichsadler (links); Christian Erdmann mit stilisiertier „Triarii“-Armbinde (rechts).
Der Stil von „Triarii“ ist geprägt durch eine militaristische Ästhetik, die deutliche Anleihen am Nationalsozialismus, aber auch am Römischen Imperium nimmt. So bedient sich Triarii neben einschlägigen Coverartworks in zahlreichen Stücken an Samples und Zitaten aus nationalsozialistischen Reden und Schriften. Ein Beispiel ist das das Stück „Fatalist“ vom Album „Muse of Arms“ (2008) basierend auf einem Sample aus dem NS-Propagandafilm „Ein Lied vom Stahl“, der im Jahre 1940 von der Deutschen Arbeitsfront verbreitet wurde. Das verwendete Sample lautet wie folgt:
Jugend wir, einer eisernen Zeit
Jugend Stahl und Eisen geweiht
Unser Leben für Deutschland, ein flammend Fanal
Jugend wir, aus Eisen und Stahl
Das Stück „Kameraden“, ebenfalls von der LP „Muse of Arms“ (2008), wurde am 20. Oktober im Slaughterhouse e.V. gespielt [3] und enthält die folgenden Zeilen, eine Durchhalteparole für den „Endsieg“:
Tag und Nacht grollt der Donner der Fronten zu uns herüber. Und die Ohren gellen von den Verzweiflungsschreien. Die Rauchschwaden als Todesbanner der alles verwüstenden, plündernden Horden ziehen über das Land. […] der furchtbaren Wirklichkeit getriebener Menschen ziehen durch die Straßen.
Der Oberfeldherr, der hier im brennenden Land geblieben ist weil es seine Pflicht verlangt, der nicht weiß, ob es seiner Frau und seinen Kindern und seiner Mutter noch gelungen ist im letzten Augenblick vor den roten Horden zu entkommen.
Der läßt kein Wort des Jammers über seine Lippen kommen. Wenn man ihn fragt: „Wo ist deine Frau, wo sind deine Kinder?“ sagt er schlicht: „Ich weiß es nicht.“
Und in seinen Augen leuchtet das Licht und die Forderung der Stunde die keine Sentimentalität mehr kennt. Die alles fordert aber nichts verspricht als Sieg. Auch wenn wir sterben.
Im Stück „Europa“ von der LP „Muse of Arms“ (2008) werden die folgenden Zeilen vorgetragen, wie es auch am 20. Oktober im Slaughterhouse gespielt wurde:
This is Europa
My innermost sun
My state of redemption
Of fire and of water to come
Swastikas rising
In times of expand
This is Europa
Where all will come to an end
Das Stück „Wir kommen Wieder“ vom Album „Exile“ (2011) verwendet ein gleichlautendes Sprachsample eines sog.Werwolfsenders, jener fanatischen NS-Untergrundbewegung, die in den letzten Wochen des 2. Weltkriegs Anschläge auf Alliierte verübte und angebliche Deserteuer_innen ermordete:
Wir kommen wieder!
Wir kommen wieder!
Wir kommen wieder!
…
Der Titel „Stadt der Jugend“ vom Album Exile (2011) bezieht sich auf die Stadt Landsberg, die im Nationalsozialismus von der Propaganda als „Stadt der Jugend“ zum Wallfahrtsort der NS-Jugendorganisationen stilisiert wurde. Der Text setzt sich aus Teilen einer Ansprache des „Reichsjugendführer“ Baldur von Schirach an die Hitlerjugend zusammen:
Nun, meine Kameraden, seid ihr zum Abschluß eures Marsches hierher gekommen? Warum schliesst dieser gewaltige Marsch in Landsberg?
Ihr wollt euren Kampf führen
Den Kampf der jungen Generation
Den Kampf der Zukunft
Ihr wollt euren Kampf führen
Unvergesslich und unzerstörbar
Die pompösen Darbietungen des „Martial Industrial“, unterlegt mit einschlägigen Samples und Textinhalten des Nationalsozialismus, schaffen ein kulturelles Ambiente, in dem sich Neonazis pudelwohl fühlen können. Auf diese Problematik angesprochen rechtfertigt Erdmann sein Projekt damit, dass Musik seiner Auffassung nach kein „Instrument einer politischen Motivation“ sein dürfe. Er wolle die Interpretation seiner Stücke den Rezipient_innen überlassen [4]. Doch im Gegensatz zu manch anderen halbseidenen Musiker_innen behauptet Erdmann dabei nicht, dass seine Musik gänzlich „unpolitisch“ sei, vielmehr von allem ein Bisschen: „Kunst ist niemals nur links oder rechts, ebenso ist sie niemals nur schwarz oder weiß.“ [5] – Distanzierung von rechtem Gedankengut also unmöglich, gar unnötig?
Triarii: Ein fester Bestandteil neonazistischer Musikbörsen (links); Der ehemalige KV3 der Berliner NPD steht auf Triarii (rechts)
Mit dieser Philosophie braucht Erdmann sich über Beifall aus dem neonazistischen Lager nicht zu wundern: Neben wohlwollenden Rezensionen in rechten Publikationen wie der Jungen Freiheit [6] und der Blauen Narzisse [7] [8], sowie Verlinkungen auf einschlägig neonazistischen Seiten, finden sich dutzende Videos im Internet, in denen Propagandaszenen aus dem Nationalsozialismus mit Musik von Triarii unterlegt wurden. Darunter finden sich dann Kommentare wie zum Beispiel das Folgende, exemplarisch für die partielle Rezeption des Projektes:
So kam es auf Trairii Konzerten wiederholt zu rechten Äußerungen und zur Zurschaustellung einschlägiger Symbolik. Auch am 20. Oktober befanden sich beispielsweise Personen im Publikum des Slaughterhouse, die das Emblem der neonazistischen Musikgruppe „Von Thronstahl“ trugen; einer mittlerweile aufgelösten Industrial Band aus Deutschland, die neben dem offenen Bekenntnissen zu neonazistischen Positionen, ebenso wie Triarii, umfangreiche Anleihen an der Ästhetik des historischen Nationalsozialismus aufwies. Christian Erdmann und Teile der Fangemeinde mögen diese Resonanzen aus dem neonazistischen Lager als das Werk „ein/zwei Verwirrte [r]“ abtun [9], doch damit erübrigt sich die Auseinandersetzung mit der offensichtlich vorhandenen neonazistischen Fangemeinde nicht.
Aber auch Triarii bzw. Christian Erdmann selbst kommt nicht umhin, offenkundig einer Faszination der NS-Ästhetik und ihrer Akteur_innen zu erliegen: Das Stück „Der Verwundete“ vom Album „Ars Militaria (2005) trägt den Subtext: „In Memoriam Arno Breker“: Ein Denkmal für Arno Breker, den Bildhauer und Architekten von Hitlers Gnaden, dessen Aufstieg untrennbar mit seinem Wirken in der nationalsozialistischen Propagandamaschinerie in Verbindung steht.
Arno Breker: mit SS-Totenkopf beim Propagandashooting mit Adolf Hitler vor dem Eiffelturm in Paris (rechts)
Darüber, wo Erdmann sich selbst verortet, lassen sich in öffentlich zugänglichen Quellen im Weiteren nur wenige Anhaltspunkte finden. Abgesehen von einer kleinen Demonstration des neu-rechten Konzepts des Ethnopluralismus, die er auf die Frage nach kultureller und nationaler Identität dem Obliveon-Fanzine [10] entgegnete: „Ich finde kulturelle und nationale Identitäten wichtig. Nicht umsonst haben sich die alten europäischen Stämme die Köpfe eingeschlagen und bis auf´s Blut um ihre Regionen gekämpft. Nicht umsonst gibt es Ländergrenzen und verschiedenste Sprachen, die die jeweiligen Eigentümlichkeiten und Eigenarten eines Landes widerspiegeln. Das ist über Jahrhunderte gewachsen und dient der Unterscheidung. Das Europa von heute ist für mich nicht viel mehr, als eine künstlich geschaffene und politisch gewollte „Lohn-Dumping“-Zone, die etwas gleichmachen will, was nicht gleich ist.“
13. Dezember 2012: Ein waschechter völkischer Antisemit
In Kürze veranstaltet das Musikprojekt „Make a Change… Kill Yourself“ eine von „Agonal Hope Concerts“ organisierte Europatournee, in deren Rahmen am 13. Dezember auch ein Konzert im Slaughterhouse geplant ist. Unterstützt werden sie dabei von den Metal Bands „Utarm“ aus Norwegen, „The Great Old Ones“ aus Frankreich und „Finster“ aus Brandenburg.
Für die Veranstaltung im Slaughterhouse zeichnet abermals das personell angegliederte Label „Apocalyptic Visions of Death“ verantwortlich, dass bereits im September im Zuge des verhinderten Konzerts der Bands „Horna“, „Blacklodge“ und „Tortorum“ als Veranstalter_in in Erscheinung trat.
Hinter dem Projekt „Make a Change… Kill Yourself“ steht der Däne „Ynleborgaz“, bürgerlich Jakob Zagrobelny, der in der Band „Angantyr“ spielt. Im Jahre 2010 unternahm „Angantyr“ den Versuch, gemeinsam mit den bereits bekannten „Horna“ und weiteren NS-affinen Bands auf Europatour zu gehen [11]. Infolge des Bekanntwerdens zahlreicher Verbindungen der beteiligten Bands zu neonazistischen Positionen und Labelstrukturen wurden damals mehrere Konzerte verhindert, was zum Teil großes Medieninteresse nach sich zog. [12]
In einem Interview auf seine Zukunftsvisionen angesprochen gab Jakob Zagrobelny zur Antwort, dass jeder sehen könne, wohin sich die Welt entwickle, “mit all den Juden-kontrollierten multirassischen multinationalen Firmen, die den letzten Tropfen reinen Blutes aus der Welt saugen. Wir müssen uns dagegen erheben! JETZT!” [13] Nachdem aufgrund dieser Zeilen Kritik an seiner Person laut wurde, wurde das Interview an entsprechender Stelle stillschweigend gekürzt. Auf die Frage, was er noch zu erreichen hofft, bevor für ihn „der letzte Vorhang fällt“, ist in dem gleichen Interview jedoch nach wie vor dokumentiert: „The downfall of Jewish-based religion.“
Das Internet vergisst selten etwas: Antisemitische und rassistische Stellungnahme Jakob Zagrobelnys
In einem ebenfalls nicht mehr im Originalzustand abrufbaren Interview, das uns dennoch im Original vorliegt [14], antwortete er auf die Frage, ob Dänemark und die Regierung mit “Judeo-Christen” besetzt seien: “In der Tat. Jeder spricht darüber wie tolerant wir sein müssen, und zur selben Zeit werden wir von Immigranten überrannt, die sich schnell vermehren, Druck auf unser Bildungssystem machen, uns ihre verdammten Religionen aufzwingen, und die meiste Kriminalität verursachen.”
Neben antisemitischen und rassistischen Verschwörungstheorien vertritt Jakob Zagrobelny einen aggressiven völkisch motivierten Anti-Christianismus, indem er nach seiner Meinung zu Brandanschlägen auf christliche Kirchen gefragt, angibt: „immer noch sehr sauer darüber [zu sein], wie das Christentum so viele Pfade eines so alten Weges hier in Dänemark ausgelöscht hat. Es ist schwer geworden, unsere Wurzeln und unser Erbe noch zu erkennen und zu verstehen, worum es damals ging. Also sage ich mir und anderen: tun wir ihnen an, was sie den Heiden damals angetan haben! Blod For Blod Liv For Liv!“ [15]
Selbstredend betrachtet Zagrobelny sein Projekt „Angantyr“ dennoch als eine „100% NON political band“ [16], dass ihm und seiner Band in der Vergangenheit nach antifaschistischen Protesten bereits mehrfach „Gigs durch die Lappen gegangen sind“ erklärt er damit, dass „diese Menschen doch wirklich glauben, alle Black-Metal-Bands seien von Haus aus Nazis.“ [17]
Slaughterhouse – Quo Vadis?
Bevor wir zum Fazit schreiten, möchte wir noch einmal betonen, dass sich andere Projekte unter dem Dach der Kulturfabrik Moabit, wie der Filmrauschpalast, sowie der Vorstand des Dachverbands „Kulturfabrik Moabit e.V.“, in der Vergangenheit eindeutig und zum Teil auch aktiv von den rechtem Umtrieben im Slaughterhouse e.V. distanziert haben.
Doch das vom Slaughterhouse e.V. vorgetragene Schema des Ignorierens, Leugnens und Verharmlosen problematischer Schnittmengen scheint sich auch nach der Absage des Konzerts im September fortzusetzen. Die Kontinuität mit der nun am 13. Dezember versucht werden soll, mit Jakob Zagrobelny abermals einen Akteur, der offenkundig tief im braunen Sumpf steckt, hoffähig zu machen, hatten wir so trotzdem nicht erwartet.
Damit reflektiert die aktuelle Konzertpolitik bruchlos, dass man sich einer kritischen Auseinandersetzung mit Bands, geäußerten Inhalten, ihrer Ästhetik, sowie personellen Überschneidungen ins neonazistische Lager nicht stellen möchte. In Anbetracht der Stellungnahmen und Positionierungen des Slaughterhouse e.V. und des Veranstalters „Apocalyptic Visions of Death“ in der bisherigen Auseinandersetzung, steht zu befürchten, dass auch in Zukunft rechte Veranstaltungen in vorauseilendem Gehorsam als „unpolitisch“ gelabelt und damit gegen antifaschistische Kritik abgekanzelt werden.
Doch wenn das Slaughterhouse daran festhält, sich als feste Adresse für Veranstaltungen des rechten bis neonazistischen Flügels der Metal-Szene zu etablieren, werden Antifaschist_innen dem auch in Zukunft nicht tatenlos zuschauen. Wie im Falle vergangener Veranstaltungen werden wir Schnittmengen benennen und diese öffentlich thematisieren.
Auf die Pelle rücken! – Antifaschistische Infos aus Wedding und Moabit
[1] „In einigen Interviews hat sich der Gitarrist der Band Horna unklar & missverständlich ausgedrückt was seine Einstellung zum Nationalsozialismus angeht. Ferner ist es schwer bzw. unmöglich unabhängige Informationen zu erlangen, somit standen die Aussagen der Konzertgegner gegen das Wort der Band. Uns gegenüber hat besagter Gitarrist versichert, dass das Musikprojekt Horna nicht dazu dient irgendwelche Ideologien zu verbreiten. Es geht Ihm und allen Beteiligten nur um die Musikform „Black-Metal“. Soll ein unabhängiger Verein also in vorauseilender Gehorsamkeit die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst, ein im Grundgesetz verankertes Recht, umgehen und somit die Kunstform „Black-Metal“ zensieren? Damit würden wir unsere freiheitlich-demokratischen Grundsätze ablegen und uns unglaubwürdig machen. Insofern gilt für uns die Unschuldsvermutung was die Musik der Band Horna angeht, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Dies gilt aber nur für die Musik als Kunstform.“ – aus der Stellungnahme des Slaugherhouse e.V., 19.09.2012
[2] So hier nun ein offizielles Statement im Namen von Apocalyptic Visions Of Death zur Absage des HORNA, BLACKLODGE & TORTORUM Konzertes am 20.09.2012: Wir bedauern das Konzert nun definitiv absagen zu müssen, da keiner der Ortsansässigen Clubs sich in der Lage sieht dieses Konzert durchführen zu können. Wieder einmal zeigt sich, dass manche Leute es einfach nicht akzeptieren können anders denkende n Individuen den „Freiraum“ und die „Toleranz“ einzuräumen, die sie ja ach so gerne propagieren. Wir haben uns mit diesen Leuten an einen Tisch gesetzt, von Angesicht zu Angesicht Meinungen ausgetauscht und erläutert, Statments der Bands eingeholt, aufgezeigt wie sträflich schlecht in einigen Fällen die benutzten Wikipedia-Fetzen recherchiert wurden aber es half nichts. Wir möchten uns beim gesamten Team des Slaughterhouse e.V. für ihre Hilfe und Unterstützung bis zum heutigen Tag bedanken! Und auch wenn viele dies sicher nicht glauben möchten, das Slaughterhouse hat bis zum heutigen Tag mit uns für dieses Konzert gekämpft! Daher sind Aussagen die sich gegen den Club richten völlig haltlos und absolut unangebracht. Nutzt die Chance und schaut euch die Bands auf den anderen Stationen der Tour an, im Rest Europas scheint man damit keine Probleme zu haben. Apocalyptic Visions Of Death supports the war against you, endlessly! – Apocalyptic Visions Of Death via facebook am 19. September 2012
[3] Ein Konzert-Mitschnitt vom 20.10.2012 in den Räumen des Slaughterhouse liegt vor.
[4] „Musik, oder Kunst im weiteren Sinne, sollte niemals Instrument einer politischen Motivation sein. Damit wird das eigentliche künstlerische Schaffen auf bloßes Beiwerk oder Propaganda degradiert. Hingegen politische und soziale Botschaften sendet Kunst durchaus aus. Es stellt sich die Frage nach der Interpretation. Die Interpretation liegt jedoch bei dem, der sie aufnimmt.“ – Obliveon – Metal und Gothic Magazin
[5] Aus dem Booklet der LP „Muse of Arms“: „Muse in Arms is dedicated to all narrow-minded people, to all those who are afraid of asking questions and those who are even more afraid of receiving answers. Art is never only left or right, nor is it only black and white. Life is not that simple!“
[6] „„Heimkehr“ steht […] im Zeichen des Andenkens an einen gefallenen Soldaten; das Stück ist von einer niederschmetternden Tragik, trägt jedoch auch ein Racheversprechen in sich. Mit „Exile“ ist Triarii ein kurzes, doch gewichtiges Werk gelungen, das Maßstäbe setzt. Wer den militanten, theatralischen Klang liebt, kommt an dieser CD nicht vorbei.“ – Junge Freiheit: „Hier sind Drachen“, Onlineausgabe vom 23.03.2012
[7] „Der Marschrhythmus bringt Bilder heroischer Schlachten ins Gedächtnis“ – Blaue Narzisse: „Martial Industrial vertont die düstere Faszination des Krieges“, Onlineausgabe vom 06.12.2009
[8] „Es ist eine bedrückende, aber nicht moralisierende Meditation über menschliche Abgründe, die so gar nicht nach dem Geschmack der linken Gesinnungswächter und „Geschichtslehrer der Nation“ ist. Es ist krachige, tiefsinnige Musik für die Nachdenklichen. Ein akustisches Stahlgewitter ganz im Sinne des Triarii–Wahlspruchs „Vivere Militare Est!“- Blaue Narzisse: „Martial Industrial: Ästhetik geht vor Politik“, Onlineausgabe vom 09.12.2009
[9] Obliveon – Metal und Gothic Magazin: Triarii – Klare Strukturen, absolute Kontrolle
[10] ebd.
[11] Extrem rechte BM-Bands „Horna“ und „Angantyr“ auf Europa-Tour – fightfascism.wordpress.com
[12] u.a. „Nazi-Umtriebe“: Szene Wien sagt Metal-Konzert ab – DiePresse.com, 11.03.2010
[13] In dem mittlerweile gekürzten Interview wird Jakob Zagrobelny gefragt: „Your thoughts on this world, its people and its future? Will things grow worse before better?“ In der Originalfassung, von der uns eine Kopie vom März 2006 vorliegt, antwortet er darauf: „Of course it will, everyone can see where it’s going now, with all the Jew-controlled multiracial multinational companies sucking the last drops of pure blood out of the world. We have to take a stand! NOW!“ Das gekürzte Interview ist weiterhin abrufbar unter „The following interview is done with Ynleborgaz… “ aufwww.mourningtheancient.com, wobei nach wie vor seine Antwort auf die Frage: „What do you hope to accomplish before the final curtain falls?“, dokumentiert ist: „The downfall of Jewish-based religion.“
[14] In der 13. Frage des Interviews geführt vom polnischen Internetprojekt „Martwy Zmierzch“, von dem uns eine Kopie aus dem Dezember 2005 vorliegt, heißt es: „Are Danish lands and goverment filled by judeo-christians?“ Jakob Zagrobelny antwortet: „Indeed. Everyone’s talking about who tolerant we all have to be, and at the same time we are overrun by immigrants who multiply rapidly, putting pressure on our educational system, forcing their fucked up religions down on us, and causes the majority of crime.“ – ursprünglich erschienen auf www.mz.art.pl/interviews/angantyr.htm
[15] „[metal.de] Du hast mir einmal von Freunden von dir, der Band DOMGÅRD, erzählt, die eine Gefängnisstrafe für das Anzünden einer schwedischen Kirche 2002 bekamen. Wie ist deine Meinung zu diesen Zeichen offener Aggression? Welche Rolle spielt für dich Aggression im Black Metal? Muss Black Metal physisch aggressiv sein? Ich hatte von dir eher den Eindruck eines sehr intelligenten und höflichen Mannes, der Aggression nicht nötig hat…
[Jakob Zagrobelny] Das stimmt schon, ich fühle nicht den Drang, aggressiv zu sein, aber ich bin immer noch sehr sauer darüber, wie das Christentum so viele Pfade eines so alten Weges hier in Dänemark ausgelöscht hat. Es ist schwer geworden, unsere Wurzeln und unser Erbe noch zu erkennen und zu verstehen, worum es damals ging. Also sage ich mir und anderen: tun wir ihnen an, was sie den Heiden damals angetan haben! Blod For Blod Liv For Liv!“ – Interview mit Angantyr – www.metal.de, 30.04.2007
[16] Stellungnahme von Angantyr zu den Konzertabsagen im Jahr 2010: „Angantyr is a 100% NON political band. Let there be no misunderstanding about this! The song lyrics are arranged as fictional stories taking place in the years 500-1000 in Scandinavia and England. I choose to write in Danish because it is my mother tongue and I express myself best in this language.“
[17] „[metalnews.de] Leider gibt es da draußen noch immer Leute, die nach wie vor Patriotismus mit den abscheulichen Taten des Nationalsozialismus verwechseln. Du wirst seit geraumer Zeit schon dahingehend beschuldigt, irgendwelche Beziehungen zu NSBM-Labels und -Bands zu pflegen, weswegen einige Konzerte der letzten Tour abgesagt wurden. Warum missversteht dich diese Randgruppe immer noch? Hast du das Gefühl, sie WOLLEN von der Aura deiner Band fehlgeleitet werden oder spürst du einen persönlichen Groll dieser Gruppen dir gegenüber?
[Jakob Zagrobelny] Es ist natürlich sehr einfach, den Nazi-Stempel auf eine Band zu drücken, wenn du dir die Texte zuvor noch nicht durchgelesen hast, weil du sie nicht lesen kannst. Ich denke, das war auch einer der Gründe, warum uns diverse Gigs durch die Lappen gegangen sind, da diese Menschen doch wirklich glauben, alle Black-Metal-Bands seien von Haus aus Nazis. Ich spüre daher keinen persönlichen Groll mir gegenüber; ich glaube, sie hegen diese Vorstellung gegenüber der gesamten Szene. – Interviews: Ynleborgaz von Angantyr – www.metalnews.de, 14.09.2010
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 2. November 2012
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