#TerrorThilo im Brecht-Theater
Am 2. März 2014 (11 Uhr) will Thilo Sarrazin sein neues Buch im Berliner Ensemble vorstellen, im altehrwürdigen Brecht-Theater am Schiffbauerdamm. "Der neue Tugendterror" heißt es, und beklagt vermeintliche "Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland". Der Hassprediger mit Millionenpublikum inszeniert sich als Opfer einer halluzinierten linken Meinungsdiktatur.
Mit der Wahl des Veranstaltungsortes setzen Sarrazin und das ausrichtende Cicero-Magazin auf volle Konfrontation: Sarrazins Rassismus und Sozialchauvinismus, längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sollen endlich auch die letzten Bastionen linker Kultur schleifen. Dass das Berliner Ensemble dieses Spiel mitspielt zeigt überdeutlich, wie ausgebrannt und wie staatstragend diese Kultur längst ist. Während sie den Kommunisten Brecht zum Stichwortgeber sozialromantischer Abendunterhaltung degradiert, wird draußen neoliberal "durchregiert" (Merkel). Kein Lüftchen regt sich, keine Faust hebt sich gegen den täglichen Terror von Jobcenter und Ausländerbehörde in Deutschland, von Standortkonkurrenz und Austeritätspolitik in Europa.
Mit Brecht und gegen das Berliner Ensemble sagen wir: Kein Fußbreit dem Rassisten! Der Kampf gegen Ausbeutung und Konkurrenz geht weiter – auch ohne euch. Es ist der Kampf für das Einfache, das schwer zu machen ist.Verschiedene Gruppen und Einzelpersonen bereiten Proteste gegen den Auftritt Sarrazins vor. Das bierernste Aktionsbündnis "Tugendterror gegen #TerrorThilo" zuft zu einer Protestkundgebung vor dem Berliner Ensemble auf. Es gibt Agitation und Propaganda, Lesungen und Musik, Sekt und Häppchen, Tugendterror und einen Satz heiße Ohren. Infos zum Programm folgen.
Ort: Schiffbauerdamm Ecke Bertholt-Brecht-Platz
Zeit: 2. März 2014, Start 10:00 (pünktlich!)
Ergänzung: Im Zuge einer bundesweiten Lesereihe war Sarazzin gestern bereits in Postdam. Auch dort gab es Proteste. Im Vorfeld war bekannt geworden, dass der brandenburgische Verfassungsschutz eine Protestveranstaltung gegen Sarazzin im letzten Jahr überwacht hat.
Erstveröffentlichung auf TOP Berlin am 25. Februar 2014
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