Neonazis mobilisieren anlässlich der Eröffnung des Containerlagers in Buch

Heute sind die ersten Flüchtlinge in das neu gebaute Containerlager im Pankower Ortsteil Buch eingezogen. Rund 10 Nazis, unter ihnen Christian Schmidt, sammelten sich spontan am Eingang, pöbelten gegen die neuen Bewohner*innen und veröffentlichen Fotos von diesen in sozialen Netzwerken. Für morgen ruft der Pankower NPD-Kreisverband zu einer Kundgebung ab 18.30 Uhr in Buch auf. Sie scheinen dabei aber noch Probleme mit der Genehmigung zu haben. Gleichzeitig mobilisiert das Bündnis Flüchtlinge Willkommen in Buch und Karow zu einer Kundgebung ab 18 Uhr am S-Bhf Buch. Bereits am Montag grölten Neonazis zum wiederholten Male volksverhetzende Parolen am Bauzaun und griffen den Wachschutz an.

Wie in vielen anderen Randbezirken mobilisieren auch in Buch Neonazis seit Monaten gegen das Lager. Nach einer Aktionsserie unter dem Deckmantel einer Bürgerinitiative, um die Facebook-Seite "Kein Asylanten-Container Dorf in Buch" Ende letzten Jahres war es in den vergangenen Monaten ruhiger geworden. Der Pankower NPD-Kreisverband unter dem Vorsitz von Christian Schmidt konzentrierte sich wieder verstärkt auf die Auseinandersetzung mit politischen Gegnern und startete Anfang des Jahres eine Kampage "Feind erkannt - Feind benannt". Durch Kundgebungen und Wahlkampfstände in vermeintlich linken Ortsteilen wie Weißensee, Pankow und zuletzt in Prenzlauer Berg wurde bewusst die Konfrontation gesucht. In Buch setzten sie ihre Einschüchterungsversuche gegen Andersdenkende fort und versuchten so eine Homezone zu etablieren.

Das Bündnis Gemeinsam gegen Rassismus und die Initiative Flüchtlinge Willkommen in Buch und Karow reagierten darauf mit Protesten gegen die rassistischen Versammlungen, Infoveranstaltungen im Bezirk, der Benennung der aktiven Nazis und veröffentlichten zuletzt einen Zeitungseinleger. Angesichts des Einzuges der Flüchtlinge, in das Containerdorf mitten in der vermeintlichen Nazi-Homezone dürfen diese Aktivitäten nicht nachlassen.