Protest gegen 2. AfD-Demo
Gegen die zweite AfD-Demonstration protestierten erneut 500 Antifaschist*innen. Die AfD hatte nur eine kleine Demonstrationsroute von 200 Metern angemeldet, trotzdem wurde sie auch auf dieser Miniroute für 45 Minuten blockiert. Nächsten Samstag will die AfD einen bundesweiten Großaufmarsch in Berlin machen. Ein großes und breites Bündnis von linken Organisationen plant die Blockade dieses Großaufmarsches. Es wird eine massive, antifaschistische Mobilisierung geben.
AfD, Rassistenpack, wir haben euch zum Kotzen satt!
Die AfD scheint sich gerade jede Woche weiter zu radikalisieren. Der NRW-Landesvorsitzende Pretzell (Redner in Berlin) forderte den Gebrauch von Schusswaffen an der Grenze. Der Brandenburger Vorsitzende Gauland (ebenfalls Redner) lobte die DDR-Mauer und forderte zum Steuerboykott auf. In Erfurt liefen Nazis und Rechtsterroristen auf der AfD-Demo mit, Höcke agiert offen faschistisch. In Lübbenau (Brandenburg) machte die AfD gemeinsam mit der verbotenen Nazi-Organisation „Widerstand Südbrandenburg“ einen Aufmarsch. Auch bei den AfD-Demonstrationen in Berlin liefen Bärgida-Hooligans mit, welche an einem Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft in Marzahn beteiligt waren. Die AfD Berlin stellt ein Video von einem Mitglied der neonazistischen „Identitären Bewegung“ auf ihre Website.
Bei ihrer Demonstration in Berlin hatten sie aus Angst vor Blockaden nur eine sehr kurze Route angemeldet. Der Gegenprotest hatte sie allerdings umringt und als die AfD loslief, wurde sie blockiert. Eine Standblockade agierte sehr entschlossen. Die Polizei prügelt auf die Antifas ein, um die AfD-Demos durchzusetzen. Es gab in dieser Situation einige Festnahmen, allerdings konnte die Blockade nur sehr langsam geräumt werden. Der AfD-Lautsprecherwagen kam nicht mehr bei der Abschlußkundgebung an und der Redner musste auf ein kleines Megaphon zurückgreifen. Seine rassistische Hetz war kaum zu hören, auch hier war überall wieder Gegenprotest vernehmbar. Interessant war erneut, dass sich viele Passant*innen spontan den Protesten anschloßen und aktiv wurden. Die Ablehnung der AfD scheint stark zuzunehmen.
Showdown am nächsten Samstag
Am nächsten Samstag plant die AfD eine bundesweite Großdemonstration in Berlin, sie soll der vorläufige Höhepunkt und Abschluss ihrer „Herbstoffensive“ sein. Redner*innen sind Petry (Bundesvorsitzende), Storch (ohne ihren BMW, rechtsreaktionäre Netzwerkerin), Meuthen (Baden-Würrtemberg) und Gauland (Brandenburg, rassistischer Hetzredner). Die AfD hat 10.000 Teilnehmer*innen angemeldet, alle Landesverbände mobilisieren.
Die AfD ist bemerkenswert schnell in den Fokus antifaschistischer Politik gerückt. Konnte sie in den letzten Jahren auch mal eine Demonstration in Kreuzberg machen und unbemerkt Veranstaltungen durchführen, ist das nun vorbei. Durch ihre massive rechte Radikalisierung ist deutlich geworden, dass sie eine große Gefahr ist.
In vielen Städten gibt es Widerstand gegen ihre Demonstrationen und direkte Aktionen gegen Wahlkampfstände oder Infrastruktur. Das ist bitter notwendig. Die antifaschistische Szene ist in den letzten Wochen teilweise aus der Defensive gekommen und zeigt stärker Handlungsfähigkeit. Daran gilt es anzuknüpfen. Ein großes antifaschistisches Bündnis hat sich auf den Gegenprotest gegen die AfD-Aufmarsch vorbereitet und plant Blockaden. Die AfD-Demonstration soll in einem Desaster enden. Das würde einerseits der rechtsradikalisierten Partei einen Schlag versetzen und zweitens deutlich machen, dass bundesweite, rassistische Aufmärsche in Berlin nicht möglich sind.
Fotos:
Presse:
Proteste gegen AfD-Aufmarsch am 7. November
Gegendemo: 11 Uhr Friedrichstraße / U Kochstraße
Letzte Infos vorab:
- Freitag, 6. November, 19 Uhr, Versammlungsraum im Mehringhof (Gneisenaustr. 2a, U Mehringdamm)
- beim Bündnis: stoppafd.blogsport.eu
Ticker am Tag selbst: aktionsticker.org // @stoppafd
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 1. November 2015
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