Adbusting gegen Bärgida-Nazis und Asylrechtsverschärfung
Eine böse Überraschung mussten die RassistInnen von Bärgida am Montag erleben. Rund um den wöchentlichen Treffpunkt der Nazis, den Berliner Hauptbahnhof, haben antifaschistische Plakatkünstler_Innen sogenannte "Adbustings" angebracht. Dabei veränderte die Gruppe, die sich „Denkendzettelklebende Menschen für die Demaskierung von Asylkritik und Wutbürgertum” (DeMefüDeAsWu) nennt, Werbeplakate, um auf den Rassismus der "besorgten BürgerInnen" aus der rechten Ecke aufmerksam zu machen. Deren Versuch, sich über aktuelle Diskurse als selbstverständlichen Teil der Gesellschaft zu positionieren, wird ebenso angeprangert. Darüber hinaus thematisiert DeMefüDeAsWu den Rassismus durch Regierung.
"Stop Racism" statt Star Wars
Eines der veränderten Plakate zeigt den Helden des aktuellen Star Wars-Blockbusters. Allerdings ist das Logo der Filmreihe in "Stop Racism" verändert. "Wir wollen aufzeigen, dass die Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus alle angeht" sagt Tatjana Fürchterlich, die Sprecher_In der Gruppe.
"FCK AFD NOW"
Ein Plakat einer Fluggesellschaft verschönerte die Gruppe ebenfalls. Die abgebildete Flugbegleiterin wurde mit Maskierung und einem Baseball-Schläger ausstaffiert. Den Werbeslogan "FLY USA NOW" änderten die unbekannt gebliebenen Künstler_innen in " FCK AFD NOW!". Ein weiteres Motiv der Gruppe machte ursprünglich Werbung für Kreuzfahrten. Nun lautet der Slogan "Ferries not Frontex". "Egal ob Bärgida oder bürgerliche Mitte: Rassismus ist scheiße" kommentiert Tatjana Fürchterlich die Aktion.
"Schlaue Kids sind gegen Asylrechtsverschärfung"
Darüber hinaus verschönerten die Künstler_Innen auch Plakatwände am Innenministerium. Dort posteten sie die Slogans "Schlaue Kids sind gegen Asylrechtsverschärfungen" und "Schnell von City zu City - Abschiebung so schnell wie nie" auf vorhandene Werbeplakate. "Mit den erneuten Asylrechtsverschärfungen zeigt die Regierung ihr wahres Gesicht" so Tatjana Fürchterlich.
Zustimmung zu Rassimus bis weit ins bürgerliche Lager
Bei Bärgida handelt sich nicht um demokratieverliebte Bürger*innen, die für Meinungsfreiheit und gegen eine Verbreitung des Islamismus protestieren, sondern um menschenverachtende Propagandisten, die pauschal alle “Nicht-Deutschen” als kriminell, sexistisch und parasitär darstellen. "Die Berufung auf vermeintliche europäische Werte oder das Märchen einer bedrohten Volksgemeinschaft, sowie Bezeichnungen wie Wutbürger oder Asylkritiker sollen die bürgerliche Anschlussfähigkeit herstellen" erklärt Tatjana Fürchterlich. Regelmäßig wollen auch Mitglieder der NPD und AfD bei Bärgida die Fahne halten.
Mehr:
Aufruf zur Demo gegen Bärgida am Samstag, den 6.2.2016:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/167360
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 1. Februar 2016
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