CSD statt AfD - Glitzeraktion vor AfD-Parteizentrale
In der Nacht vom 21.07.2017 auf den 22.07.2017 haben Unbekannte die AfD-Parteizentrale mit Glitzer und Konfetti verschönert. Sie hinterließen Sprüche mit "CSD statt AfD" mit Sprühkreide auf dem Boden und verteilten in der näheren Umgebung Sticker mit dem selben Claim.
Die Aktion ist eine Reaktion auf die antifeministische, heteronormative und homo- und trans*feindliche Politik der AfD und steht in einem engen Zusammenhang mit den Pride-Feiern und dem Berliner CSD. Die AfD sieht die traditionelle Familie bedrohnt durch eine so genannte Homolobby. Sie lehnt die Thematisierung von Gleichstellungspolitik und Geschlechterfragen konsequent ab und diffamiert jeden Kampf gegen patriarchale Unterdrückung als "Genderwahn" oder "Genderismus".
WIR STELLEN UNS DAGEGEN: Wir feiern mit unseren Freund*innen den Pride-Monat in Berlin! Wir solidarisieren uns mit allen Unterdrückten dieses patriarchalen Systems! CSD statt AfD!
Denn die klaren Vorstellungen von Geschlechtlichkeit, die die Gesellschaft uns mitgibt, engen nicht nur Menschen ein und haben fatale Folgen für die Selbstbestimmung und Leben einzelner Personen, sie betreffen uns alle!
Es gibt nicht nur Männer oder Frauen, das sind soziale Konstrukte, die der Realität nicht gerecht werden. Sexualität funktioniert nicht nur heterosexuell und monogam, es gibt viele unterschiedliche Beziehungskonzepte, die Menschen glücklich machen. Wir brauchen keine Normen, um Menschen zu sein und andere Menschen als Menschen wertzuschätzen!
Ein Mensch ist nicht nur dann eine Person, die und wenn sie sich ein Leben lang einer Geschlechtsidentität zuordnet. Wir wollen eine Gesellschaft, in der jede*r selbst frei darüber entscheiden kann, wer sie*er ist!
Die AfD versucht, uns weiter einzuengen und zu unterdrücken. Ihre Familien- und Geschlechterpolitik ist das Gegenteil unserer Vision von einer diskriminierungsfreien Welt. Doch wir passen in keine Norm, in keine Schublade und Schablone! Wir feiern unsere Vielfalt, Respekt & Solidarität.
Unsere Aktion richtet sich nicht nur gegen die AfD als konkreten Akteur, wir wenden uns grundsätzlich gegen Herrschaftsstrukturen auf Grundlage von geschlechtlicher und sexueller Normierung. Wir wollen Geschlechterrollen aufbrechen & den Weg ebnen zu einer Welt der Selbstbestimmung.
Erstveröffentlichung auf Indymedia Linksunten am 22. Juli 2017
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