Schulverweis für die AfD - Kein Raum für rechte Hetze
Stefan Franz Kerker ist Vertreter für Krankenversicherungen und ehemaliges Mitglied der CDU. Für die CDU war er Bürgerdeputierter in der BVV-Wedding bzw. später der BVV Mitte. 2014 gibt er seinen Austritt aus der CDU bekannt. Später wechselt er über in die AfD. Er sitzt mittlerweile für die AfD im Abgeordnetenhaus und ist stellvertretender Vorsitzender im Bezirksverband der AfD Mitte. Außerdem ist Kerker Mitglied der fakultativ schlagenden Sängerschaft Borussia. Die Burschenschaftsgruppierung ist Teil der „Deutschen Sängerschaft“. Diese sind zwar nicht strammrechts wie der Dachverband „Deutsche Burschenschaft", aber dennoch ein ultra konservativer und deutschtümelnder Männerverband. Auffällig ist Kerker vor allem durch seine homo- und transfeindlichen Äußerungen, u.a. im Bezug auf die Broschüre „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“. Homofeindlichkeit ist ein Attribut, was er vor allem muslimischen Menschen zuschreibt, wohingegen er selbst immer wieder betont, dass „Die Norm ganz klar die auf Fortpflanzung angelegte Beziehung zwischen Mann und Frau [sei].“(1)
Neben Kerker wurde auch Götz Frömming als Redner angekündigt. In den letzten Jahren fiel er als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politikwissenschaft im Weddinger Lessing-Gymnasium auf. Bis Januar 2016 war er stellvertrender Landesvorsitzender der Partei Alternative für Deutschland (AfD), für die er ebenfalls jahrelang als Pressesprecher agierte. Trotz des Rücktritts von seinen Funktionen ist er nach wie vor Parteimitglied und sitzt mittlerweile für die AfD im Bundestag im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Am Freitag möchte er nun gemeinsam mit Kerker über die Situation in Schulen referieren. Hier geht es allerdings nicht etwa um eine Kritik am Schulsystem, sondern um die vermeintlich "steigende Kriminalität in Schulklassen" und die "Überforderung deutscher Schüler" durch die "Integration von Flüchtlingskindern".
Wir werden nicht zulassen, dass Kerker, Frömming und andere Rassist*innen weiter ihre Hetze verbreiten. Bedenklich ist vor allem, dass das Gemeinschaftshaus Gropiusstadt für diese Zwecke seine Räume zur Verfügung stellt.
Die AfD darf keine ruhige Minute bekommen. Wenn wir die Veranstaltung nicht verhindern können, dann muss immerhin für alle Sympathiesant*innen und AfDler der Anreiseweg so unbequem wie möglich gemacht werden! Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Als Anlaufpunkt gibt es morgen, am Freitag den 23.03.2018 ab 17.30 Uhr, eine antifaschistische Kundgebung am Bat-Yam-Platz 1.
Kein Raum der AfD - Schulverweis für Franz Kerker und Götz Frömming!
(1) Franz Kerker im Interview: https://www.welt.de/vermischtes/article173662825/Berliner-Senat-finanzie...
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 22. März 2018
Weitere Artikel zum Thema
-
7. Dezember 2016
-
25. März 2020
-
11. März 2016
-
13. Juli 2011
-
14. Dezember 2017