Kraftvolle Demonstration in Solidarität mit den antifaschistischen Kämpfen in Griechenland
Laut OrganisatorInnen nahmen rund 1000 Menschen an der Gedenk-und Solidaritätsdemo am Freitag Abend in Berlin teil. Die Demo startete am Heinrichplatz in Kreuzberg mit einigen Hundert und wuchs im Laufe der Strecke auf rund 1000 Personen an. Mit vielen Transparenten wurde der Mord an Pavlos Fyssas durch Neonazis in Griechenland thematisiert und Solidarität mit den MigrantInnen zum Ausdruck gebracht. Sprechchöre in deutsch, englisch und griechisch begleiteten die Demo von Anfang bis Ende, so dass es kaum schweigsame Momente gab. Dies war wichtig, denn es gab wie angekündigt keinen Lautsprecherwagen, sondern (leider) nur ein Megaphon, was dazu noch viel zu leise war und nur den ersten Block beschallte. Dennoch war es erfolgreich möglich, durch Flyer, Parolen und Durchsagen den Grund der Demo an PassantInnen und AnwohnerInnen zu vermitteln. Am Hermannplatz wurde eine Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen durchgeführt, um dann kraftvoll die letzten hundert Meter in Richtung Kottbusser Tor zurück zu legen.
Die Bullen hielten sich die gesamte Demonstration recht zurück, obwohl mehrmals Böller geworfen und ein Bengalo abgebrannt wurde. So weit wir wissen, gab es am Endkundgebungsort, als die Demo schon aufgelöst war, einen kurzen Eingriff seitens der Bullen gegen eine Person, die aber wohl recht schnell wieder frei kam.
Erwähneswert ist weiterhin, dass eine Person am Heinrichplatz kurz festgehalten wurde, weil die Flyer, die bei der Person festgestellt wurden, keinen Verantwortlichen im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) beinhalteten. Das wirklich Absurde dabei ist, dass die Bullen meinen, eine Anzeige wegen Verleumdung stellen zu müssen, weil der Text eine Passage enthält in dem die Mitglieder der faschistischen Partei als "Vergewaltiger und Hitlerfans" beschrieben werden. Was die Bullen dazu bewegte ist absolut unerklärlich und läßt viele Vermutungen offen. Fühlt sich da etwa jemand in seinem Weltbild gekränkt? Findet da jemand, dass den Faschisten der "Goldenen Morgenröte" durch solche Aussagen Unrecht getan wird?
Alles in Allem eine gute, kraftvolle und solidarische Demonstration, trotz kurzer Mobilisierungszeit. Spannend war auch, dass die Demo aus einem offenen Treffen entstand und getragen wurde, statt von den üblichen Antifagruppen. Gelungenerweise hatten diese aber auch mit mobilisert, was der Erweiterung des Spektrums auf der Demo nur gut getan hat und für kommende Veranstaltungen wünschenswert wäre.
Faschisten und Staat angreifen! Überall!
Solidarität mit den Opfern rassistischer Gewalt!
Schulter an Schulter gegen Faschismus!
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 28. September 2013
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