Gericht verzögert die Schließung des Henkers
Am Freitag, dem 20. Dezember 2013, sollte das Landgericht Berlin endlich über die fristlose Kündigung der Nazi-Kneipe "Zum Henker" in Schöneweide entscheiden. Das Gericht verschob die Entscheidung jedoch bis Ende Januar. Die wichtigste Nazikneipe Berlins kann mindestens bis dahin weiter geöffnet bleiben. Die Nazis wollen eine Verlängerung des Mietvertrags um weitere fünf Jahre durchsetzen.
Der Wirt des Henkers, der Neonazi Paul Stuart Barrington ließ sich vor Gericht durch den Nazi-Anwalt Carsten Schrank verteidigen. Erst im November hatte dieser den NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke in einem Prozess wegen Volksverhetzung vertreten. Neben seinem Anwalt wurde Paul Stuart Barrington auch von den Nazi-Aktivist_innen Uwe Dreisch und Gesine Schrader (ehemals Hennrich) begleitet. Beide sind führende Köpfe des kürzlich gegründeten Berliner Landesverbandes der Partei "Die Rechte" - einem Sammelbecken für Mitglieder verbotener Kammeradschaften. Auch der Mitbetreiber des Henkers war anwesend.
Der Eigentümer, die ZBI Gruppe aus Erlangen und die Hausverwaltung, die F&M Mietgesellschaft hatten erst nach vier Jahren endlich die fristlose Kündigung gegen die Nazikneipe ausgesprochen. Im Vorfeld waren Proteste unmittelbar gegen die Firmen notwendig, um sie zu diesem Schritt zu drängen.
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