What the fuck! Nächtlicher Besuch beim Bundesverband für Lebensrecht
Seit 2008 organisiert der “Bundesverbandes für Lebensrecht e.V.“ den jährlich stattfindenen “Marsch für das Leben” in Berlin. Unter diesem Label sammeln sich 14 christliche und erzkonservative Organisationen. Beispiele sind die Christdemokraten für das Leben, eine Initiative der CDU/CSU als auch die Organisation Pro Conscientia e.V., die in der Vergangenheit mit reaktionären, antimuslimischen und rassistischen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht hat und Keuschheit bis zur heterosexuellen Ehe propagiert.
Wer an diesem Marsch teilnimmt, demonstriert für ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und fordert im Namen von Lebensschutz die Einhaltung eines christlich fundamentalistischen Wertesystems beruhend auf einer erzkonservativen Sexualmoral, der bürgerlichen Kleinfamilie, einer Stigmatisierung homosexueller Personen sowie Trans*feindlichkeit. Ein binäres Geschlechtersystem, in dem Mann und Frau sich der heterosexuellen Ehe vor Gott und dem Staat hingeben, scheint das erklärte Ziel zu sein.
Die Teilnehmer*innenzahlen steigen kontinuierlich an: von weniger als 1000 Teilnehmer*innen 2008 auf ca. 4500 Marschierende “für das Leben” 2013. Dieses Jahr kündigen die Organisator*innen knapp 30 Sonderbusse aus ganz Deutschland an. Mit dieser Veranstaltung sind die deutschen christlichen Fundamentalist*innen aber nicht allein.Zeitgleich zum Aufmarsch in Berlin findet in Zürich der sogenannte “Marsch für s’Läbe” statt, gefolgt von Veranstaltungen in Den Haag und dem “March for Life” in Washington.
Neben der rechtspopulistischen Beatrix von Storch ( Afd) die im Jahr 2013 in den ersten Reihen des Marsches zu sehen war, kann sich der Bundesverband für das Leben seit Jahren auf prominente Unterstützer*innen aus Politik und Wirtschaft wie z.B. Wolfgang Bosbach oder den ehemaligen deutschen Verteidigungsminister Karl-Theodor Frhr. zu Guttenberg verlassen.
Wer so Menschen, vor allem Frauen_Lesben_Trans*_Inter*, das Recht abspricht, über ihren eigenen Körper und ihr eigenes Leben zu bestimmen, sollte auf Widerstand treffen.
Gründe genug, dem “Bundesverband für Lebensrecht e.V.” einen nächtlichen Besuch abzustatten. In der Nacht vom 18. auf den 19.9. haben wir das Büro in der Fehrbelliner Straße 99 mit Parolen versehen und mit Hammer und Farbe angegriffen.
Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat! My Body, my choice!
Kommt morgen zur feministischen und antifaschistischen Demo!
AG Savita Halappanawar
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 19. September 2014
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