Übersicht zu den antifaschistischen Aktionen an diesem Wochenende
An diesem Wochenende ist einiges los in Berlin. Zum vierten Mal wollen tausende Neonazis unter dem Schlachtruf "Merkel muss weg" am Samstag durch die Innenstadt ziehen. Eine Splittergruppe bewirbt einen Konkurrenzaufmarsch in der City-West. Und als wäre das nicht schon genug, plant das neu-rechte Compact-Magazin eine Konferenz. Am Sonntag findet schließlich angesichts des fünften Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU eine Demonstration statt.
Damit dabei niemand den Durchblick verliert, gibt es hier einen Überblicksartikel:
"Merkel muss weg"-Naziaufmarsch
Der Naziaufmarsch startet um 15 Uhr am Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof. Berlin gegen Nazis hat eine voraussichtliche Route veröffentlicht. Demnach wollen die Nazis vom Hauptbahnhof über Reinhardtstraße, Friedrichstraße, Oranienburger Tor, Torstraße und Rosenthaler Platz zum Alexanderplatz laufen. Ob es dazu kommt, hängt nicht zu letzt von uns ab.
Die Bündnisse Berlin gegen Rechts und Berlin Nazifrei mobilisieren zu Gegenprotesten ab 13 Uhr ebenfalls auf dem Washingtonplatz. Die Polizei wird wohl einiges auffahren, um uns dort von den Nazis abzuschirmen. Damit es nicht allzu statisch wird, gibt es noch zwei Treffpunkte für Aktionsgruppen um 13 Uhr am S-/U-Bhf Wedding und S-Bhf Ostkreuz.
Berlin Nazifrei ruft seit kurzem dazu auf, sich um 15 Uhr an der Kreuzung Oranienstraße / Friedrichstraße zu sammeln.
Aktuelle Infos am Tag selbst gibt es via demoticker.org und auf Twitter @berlinnazifrei. Den EA erreicht ihr unter 030 / 69 22 22 2.
Konkurrenzveranstaltung in der City-West
Die Nazis streiten sich mal wieder. Und so mobilisiert eine Nazigruppe zu einer Konkurrenzveranstaltung in der City-West. Diese soll um 14 Uhr am Hardenbergplatz (S-/U-Bhf Zoologischer Garten) starten. Beim letzten Aufmarsch dieser Gruppierung kamen nur knapp hundert Nazis zusammen. Angemeldete Gegenproteste gibt es dort - soweit wir wissen - nicht.
Im Anschluss wollen sich die Nazis von Hand in Hand an einer Demonstration unter dem Motto "One Million Mask March" des Reichsbürger Christoph Kastius beteiligen. Dieser hatte es zuletzt zu einiger Aufmerksamkeit geschafft, als er mit einer Axt im Jobcenter randalierte. Im Anschluss rechtfertigte er dies damit, dass es ein „Recht darauf gibt, die Freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen“. Ein von ihm mit initierter Aufruf zum Sturm des Kanzleramts endete für ihn im Knast. Kastius hat die Demonstration für 18.30 Uhr am Brandeburger Tor angemeldet. Wie viele der intern stark zerstrittenen Reichsbürger-Szene dem Aufruf folgen, bleibt abzuwarten.
Konferenz des Compact-Magazin
Das neu-rechte Compact-Magazin lädt von 13 bis 17 Uhr zu einer Konferenz nach Berlin. Neben Jürgen Elsässer haben sich auch Lutz Bachmann (Pegida) und André Poggenburg (AfD) angekündigt. Das Halong Hotels in der Leipziger Str. 54, 10117 Berlin stellt ihnen dafür Räume zur Verfügung. Antifaschist*innen rufen ab 12 Uhr zu einer Gegenkundgebung vor dem Hotel in Mitte auf.
5 Jahre Selbstenttarnung des NSU
Zum Abschluss des Wochenendes findet am Sonntag eine Demonstration anlässlich des fünften Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU statt. Diese startet um 13 Uhr an der Karl-Marx-Str./Webellinstr. (U-Rathaus Neukölln) und steht unter dem Motto "In Gedenken an die Opfer des NSU. Unsere Solidarität gegen Rassismus und faschistischen Terror!"
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