AfD-Wahlkampf sabotieren: Kundgebung in Pankow
Am Mittwoch, dem 14.5. sprach Verschwörungstheoretiker und COMPACT-Herausgeber Jürgen Elsässer auf Einladung des AfD-Kreisverbandes Pankow im Restaurant "Schönholzer Heide". Zuvor hatte schon der Zehlendorfer Ableger der Partei, die sich mittlerweile zur rechten Sammelbewegung in Deutschland entwickelt, zum völkischen Stammtisch eingeladen.
Doch diesmal fand die Veranstaltung nicht ohne Widerpruch statt. Unter dem Motto "Nein zu AfD und Querfront! - Den rechten Vormarsch stoppen!" fanden sich zwischen 150 und 200 Antifaschist*innen am S-Bahnhof Pankow ein, wo eine Demonstration zum Veranstaltungsort startete. Trotz Absperrungen der Polizei gelang es Ihnen den Protest bis unmittelbar vor das Lokal zu tragen, was das anreisende Publikum und die Veranstalter sichtlich verärgerte. Es folgte eine Kundegbung vor Ort mit Redebeiträgen zur AfD, den von Abschiebung bedrohten Roma in Pankow, sowie zu Jürgen Elsässer und der gegenwärtigen Montagsdemo-Bewegung, der es eine linke Perspektive auf den imperialistischen Konflikt, der in der Ukraine ausgetragen wird, entgegenzusetzen gelte. Für gute Stimmung sorgte eine, dank modernster Technik (Youtube und Smartphone) spontan initiierte Anti-Deutschland-Jukebox-Disko, bei der es Deutschland-feindliche Evergreens auf die Ohren gab. Auch Grand-Prix-Gewinner-in Conchita Wurst, deren Charme das trans- und homophobe Arschloch Elsässer und seine AfD-Kameraden bekanntermaßen nicht gewachsen sind, wurde gespielt.
Die Staatsbüttel vor Ort reagierten recht gereizt auf Versuche sich der Gruselveranstaltung weiter anzunähern und es kam zu einigen Schubserein und vereinzelten Personalienkontrollen. Als diese sich so weit auf die Situation eingestellt hatten, dass kein Durchkommen mehr möglich war und bevor das passive Rumstehen auf die Stimmung schlagen konnte, zog die Demonstration zurück zum S-Bhanhof. Nicht ohne ein Stadtteilverbot, das der Einsatzleiter dem Anmelder des Protest noch mit auf den Weg gab: "Jetzt machen sie endlich ihre scheiß Demo und dann möchte ich sie in meinem Abschnitt nicht noch mal sehen!"
Aus Sicht der anwesenden Antifaschist*innen war die Veranstaltung für die AfD ein Schlag ins Wasser. Auch eine halbe Stunde nach dem verspäteten Beginn der Veranstaltung seien höchstens zehn Personen auf dem Gelände gesehen worden. COMPACT-online spricht dagegen von einem vollen Saal, trotz "SAntifa"-Terror, während die zugehörigen Bilder aber etwas anders aussehen. Besondere Aufmerksamkeit sollte in Zukunft der "Schönholzer Heide" (Heinrich-Mann-Str. 31) geschenkt werden, scheint es sich doch um die Stammkneipe der örtlichen AfD-Basis zu handeln. Schon letztes Jahr fand dort eine Veranstaltung mit dem AfD-Spitzenkandidat und Volks-Wirtschaftler Joachim Starbatty statt
Alles in allem wohl nicht der schlechteste Anfang für einen offensiven Umgang mit der AfD in Berlin.
Ergänzung: In der Nacht vor der Veranstaltung hat eine Aktionsgruppe fuck-you Deutschland (AfD) Parolen am Veranstaltungsort hinterlassen und einen Haufen Wahlkampfplakate verbrannt. Sie bekennen sich dazu in einem längerem Aufruf die AfD auch nach der Europawahl weiter zu stressen und haben ein Video der Aktion veröffentlicht.
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 16. Mai 2014
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