Eine Anschlagsserie endet mit dem Tot

15. Juli 2015 | News Redaktion

Seit Ende August 2014 - sicherlich nicht zufällig mit Beginn der rassistischen Mobilisierungen in Deutschland - hat es in Berlin regelmäßig Brandanschläge auf Regierungsgebäude und Parteisitze gegeben. Meist wurden Molotowcocktails an die Fassaden der Gebäude oder Zäune geworfen, die außer ein wenig Ruß keinen Schaden hinterließen. Am Tatort blieben Bekennerschreiben, die mit "Deutsche Widerstandsbewegung" unterzeichnet waren. Der Verfassungsschutz ordnet die Täter auf der Basis dieser dem "intellektuellen Rechtsextremismus" zu und gibt sich verwundert, dass diese auf das Mittel der Anschläge zurückgreifen - als hätte es Anders Behring Breivik und dessen 1.500-seitiges Manifest zur Rechtfertigung seiner Anschläge in Oslo und der Ermordung von 77 Menschen nicht gegeben. (Kleine Anfrage im Bundestag) Mitte letzter Woche war ein Verdächtiger, ein 48-jähriger Musiklehrer, in flagranti bei einem Anschlagsversuch auf das Bundeskanzleramt festgenommen wurden. Dieser hat sich nun in der Zelle das Leben genommen.

Damit ist jedoch keineswegs mit einem Ende der Anschlagsserie in Berlin zu rechnen. Parallel zu den Anschlägen auf die Regierungsgebäude gibt es in Berlin seit einiger Zeit regelmäßig Brandanschläge auf Infrastruktur der Flüchtlingsbewegung, insbesondere den Oranienplatz, auf Hausprojekte und Wagenplätze, sowie auf Autos von Linken. Im Gegensatz zu den Anschlägen auf die Regierungsgebäude stellten diese mehrmals eine akute Lebensgefahr für dort Wohnende und einen hohen materiellen Schaden für die Bewegung dar.

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