Silvio Meier Demonstration 2015 in Marzahn

21. November 2015 | Silvio Meier-Bündnis 2014

Am heutigen Samstag haben ca. 2400 Antifaschist_innen in Marzahn unter dem Motto „Stoppt die rassistischen Brandstifter_innen. Antifa bleibt notwendig. In Gedenken an Silvio Meier“ demonstriert. Der Demonstrationszug führte mit Marzahn durch einen Bezirk, der in den letzten Monaten immer wieder durch rassistische Übergriffe und „Nein zum Heim“-Proteste von sich reden machte. Mit der Aktion sollten nicht zuletzt, unter Beteiligung lokaler Gruppen, dortige Strukturen weiter gefestigt und in ihrem Kampf unterstützt werden.

Bereits auf dem Weg zur Auftaktkundgebung führte die Polizei massive Vorkontrollen und Leibesvisitationen durch. „Dies ist völlig unverhältnismäßig und soll nur dazu dienen, uns zu kriminalisieren und Anwohner_innen einzuschüchtern. Während für eine antirassistische Demo scheinbar unbegrenzt Polizisten bereit stehen um diese zu schikanieren, lässt man den braunen Mob oftmals ungebremst wüten. Damit ist klar, wie sich der Staat in der Auseinandersetzung positioniert.“ so Jona Rage vom Demobündnis.

Anschließend verlief die Route vom S-Bahnhof Marzahn quer durch den Stadtteil und endete am S-Bahnhof Mehrower Allee. In Redebeiträgen wurde der enge Zusammenhang von reaktionärer Massenmobilisierung und staatlichem Rassismus in Form von Asylrechtsverschärfungen und der Abschottung europäischer Außengrenzen thematisiert. Außerdem wurde auf den Wiederbeginn der rassistischen Montagsdemonstrationen im Bezirk hingewiesen und zu Gegenprotesten aufgerufen.

Der Demonstrationszug führte an Wohnungen stadtbekannter Neonazis vorbei und, wie zu erwarten, blieben vereinzelte Böllerwürfe aus Fenstern heraus nicht aus.

„Die Demonstration hat gezeigt, dass eine antifaschistische Intervention im Marzahn dringend geboten ist und dass, wir nicht bereit sind, die Straßen Marzahns den Rechten zu überlassen. Auch außerhalb von Friedrichshain-Kreuzberg sind wir in der Lage, ein kraftvolles Zeichen zu setzen. Wir hoffen, dass damit eine Trendwende eingeleitet ist und linke Konzepte und Bewegungen künftig auch in den Randbezirken wieder stärker präsent sein werden.“, so Maik Friedlich vom Demobündnis.

Aufgerufen hatte ein Bündnis aus linksradikalen und antifaschistischen Gruppen und Einzelpersonen aus Berlin. Die Demonstration erinnert an Silvio Meier, der am 21.November 1992 von Neonazis ermordet wurde. Seit dem thematisiert sie je aktuelle rechte Umtriebe und tritt für einen kämpferischen Antifaschismus ein.

Bereits um 13 Uhr fand eine gut besuchte Mahnwache an dem U-Bahnhof Samariterstraße, wo der Hausbesetzer ermordet wurde, statt.

Presse

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