Informationen gegen den Rudolf-Hess-Aufmarsch am 19.08.
Update: Aktionskarte veröffentlicht +++ Route der Nazis veröffentlicht +++ Infoveranstaltung am Donnerstag
Am 19. August wollen Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet in Spandau aufmarschieren. Anlass ist der 30. Todestag von Rudolf Heß. Heß ist bereits seit Jahrzehnten ein zentrales Idol der Nazi-Szene. Mit dem Mythos Rudolf Heß gelingt es den Neonazis regelmäßig die ansonsten häufig zersplitterte Szene zusammen zu bringen. In den 1990ern und 2000ern kamen regelmäßig tausende Nazis zu sogenannten Rudolf Heß-Aufmärschen. An diese Tradition wollen sie nun anknüpfen. Das MBR rechnet damit, dass deutlich mehr als 500 Neonazis kommen werden. Bereits seit einigen Wochen mobilisieren die Antifa Westberlin, das Spandauer Bündnis gegen Rechts und das Berliner Bündnis gegen Rechts zu Gegenaktivitäten. Wir möchten hiermit einen Überblick geben.
Aktionskarte zum selber ausdrucken herunterladen. (A3, bunt, PDF)
Gegendemonstration
19.08.17 | 11 Uhr | S-Bhf Spandau | Antifa Demo
Vortreffpunkte um 10 Uhr
Mit der U-Bahn: U-Bahnhof Hermannplatz (Bahnsteig der U7)
Mit dem Fahrrad: TU Berlin (vor dem Hauptgebäude)
Treffpunkt der Linkspartei: Alexanderplatz (Vorplatz vom Fernsehturm)
Treffpunkt für den Nord-Osten von der [NEA]: Gesundbrunnen (Regio)
Aktuelle Informationen wird es auf Twitter unter dem Hash-Tag #b1908 geben.
Update (16. August): Derzeit sieht es so aus, als ob die antifaschistische Demonstration und der Nazi-Aufmarsch durch die S-Bahn-Gleise getrennt werden sollen. Wenn ihr den Aufmarsch aktiv stören oder verhindern wollt, bieten sich die Kieze südlich der Ruhlebener Straße an. Früh aufstehen ist die Devise.
Naziaufmarsch
Die Nazis halten sich bisher mit ihrer geplanten Route sehr bedeckt. Öffentlich mobilisieren sie bisher für 12 Uhr nur nach "Spandau" und geben keinen genaueren Ort an. Selbst ihren Treffpunkt wollen sie erst kurz vorher veröffentlichen. Auf ihrer Mobilisierungsseite heißt es: "Bis der Auflagenbescheid vorliegt und die Wegstrecke damit bestätigt ist, bleibt es dabei, dass wir als Treffpunkt nur Spandau angeben." Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie zum Kriegsverbrechergefängnis Spandau in der Wilhelmstadt (Wilhelmstraße Ecke Schmidt-Knobelsdorf-Straße) laufen wollen. Dort tötete Heß sich am 17. August 1987 selbst.
Update (15. August): Die Nazis haben den Auflagenbescheid der Bullen erhalten. Die Versammlungsbehörde versuchte offensichtlich gar nicht erst den Naziaufmarsch zu verbieten. Die genehmigte Route ist laut Tagesspiegel:
Bahnhof Spandau - Klosterstraße - Wilhelmstraße - Melanchthonplatz - Wilhelmstraße - Gatower Straße - Heerstraße - Pichelsdorfer Straße - Wilhelmstraße - Seeburger Straße - Elsflether Weg - Brunsbütteler Damm - Bahnhof Spandau
Sonstiges
Am Samstag findet ab 15.30 Uhr ebenfalls das Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart statt. Ab 14 Uhr ist insbesondere im ÖPNV mit vielen Fußballfans zu rechnen, die sich Richtung Olympiastadion bewegen.
Vorfeldaktionen der Nazis
In der Vergangenheit haben Neonazis regelmäßig Aktionen rund um den Todestag von Heß am 17. August (Donnerstag) gemacht. Haltet die Augen offen!
Hintergrund-Informationen
Infoveranstaltung: "Der Mythos stirbt zuletzt" – Zum Naziverbrecher Rudolf Heß und seinen heutigen Anhänger*innen
Do, 17.08.2017 | 19:30 Uhr | Aquarium (Skalitzer Straße 6 / Kreuzberg)
- Dossier des Antifaschistischen InfoBlatts zu Rudolf Heß
- Mobilisierungsvideo mit Interview zu Rudolf Heß von LeftReport
- Einschätzung der Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus (MBR)
- Informationen zum Mythos Heß vom Berliner Bündnis gegen Rechts
- Christian Häger & das Aktionsbüro Mittelrhein – Hintergrund zum Anmelder des “Rudolf-Heß-Gedenkmarsches” am 19.08. in Spandau vom Berliner Bündnis gegen Rechts
- Mythos Hess – Zur Geschichte der Nazi-Aufmärsche vom Berliner Bündnis gegen Rechts
Aufrufe
- Antifa Westberlin: Auf nach Spandau! Den Hess-Marsch am 19.08. verhindern!
- Berliner Bündnis gegen Rechts: NS-Verherrlichung stoppen! Kein Heß-Gedenkmarsch in Spandau am 19.08.
- Spandauer Bündnis gegen Rechts: Gemeinsam gegen Nazi-Heldengedenken (PDF)
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