Pegida in der Rigaer Straße
Am 05.10 veranstaltete der Münchner Pegida Chef eine Kundgebung in der Rigaerstraße. Die Folgen waren massive Polizeigewalt gegenüber den antifaschistischen Gegendemonstrant*innen...
Am 5. Oktober meldete die Pegida München eine Kundgebung mit sieben Menschen in der Rigaer Straße an. Am Tag davor hisste der Münchner Pegida Chef Heinz Meyer und sein Gesindel die Bayrische Flagge im Görli. Beschützt und gut betreut von einem hohen Aufgebot an Bullen zogen sie ihre lächerliche Show durch. Gegen ca. 9 Uhr Abends verließen auch die letzten Gegendemonstrant*innen die Gegenkundgebung und die Faschos konnten ungehindert die Nacht im mit Flutlicht beleuchteten Park verbringen.
Als die Dauerkundgebung beendet war, zogen sie auf den Schleidenplatz in der Rigaer um. Auch hier wurde ein großer Bereich um die Kundgebung abgesperrt und von hunderten Bullen umstellt. Nach und nach füllte sich der Platz hinter den Gittern und es wurden Gegenkundgebungen angemeldet. Den Bullen schien die Pegida Kundgebung nur recht zu kommen. Es gab ihnen die Gelegenheit sich in großer Anzahl in die Rigaer zu begeben und die Leute vor der Absperrung nach belieben zu schikanieren und brutal zu verhaften. Nach dem es anfänglich ruhig war, eskalierten die Bullen nach einem Flaschenwurf massiv. Es kam zu extremer Bullengewalt. Nur ein Beispiel: Ein Mensch mit einem frisch operierten Knie wurde gewalttätig zu Boden geworfen und am betroffenen Bein in die Wanne verschleppt. Unter enormen Schmerzensschreien wurde er abtransportiert. Er wurde so misshandelt, dass er wahrscheinlich erneut operiert werden muss. Die Bullen haben den Krankenwagen erst gerufen, nachdem er schon über eine halbe Stunde in der Wanne verbracht hatte. Auch die Sanis konnten nicht zu ihm.
Ein Anderer wurde bewusstlos geschlagen, und ebenfalls ohne Aufsicht der Sanis verhaftet. Auffällig war auch, dass wären der Veranstaltung viele junge Bullen „eingeschult“ wurden und ältere Polizist*innen ihre Informationen zu ihnen bekannten Personen weitergegeben haben. Diese Inszenierung ist ganz klar als Provokation der „linken Bewegung“ zu werten. Auch die bürgerliche Presse macht da logischerweise mit. Anstatt die Bullengewalt zu thematisieren titelt z.B. der RBB: „Flaschenwürfe in der Rigaer Straße“.
Vielmehr hätte neben der Bullengewalt jedoch der Fakt thematisiert werden sollen, dass 5 Nazis unversehrt ihre Kundgebung durchziehen konnten. Und möglich gemacht hat das Ganze natürlich die Berliner Polizei. Da diese um die Faschist*innen in ihren eigenen Reihen keinen Hehl machen, erwarten wir jedoch nichts anderes als dass sie rechte Propagandamacher schützen und motiviert auf alle anderen einprügeln.
Mensch sollte aber auch mit etwas Selbstkritik an das Wochenende zurück denken. Ist es sinnvoll, dass hunderte Antifaschist*innen einen ganzen Tag einer Handvoll lächerlichen Nazis widmen? Wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, wenn niemand aufgetaucht wäre und die Faschist*innen stundenlang alleine im Regen gestanden hätten? Durch die kurzfristige Ankündigung war es zwar schwierig sich ausreichend über Strategien Gedanken zu machen, dennoch wäre es wichtig gewesen sich gemeinsam ein Konzept zu überlegen, was die Nazis blöd dastehen lässt.
Gerne könnt ihr, wenn ihr in Nachgang dieses Tags, Stress mit Repressionen bekommt in der Rigaer 94 z.B. zur Küfa vorbeikommen, sodass wir gemeinsam etwas organisieren können. ( Mo, Di, Do 20 Uhr in der Kadterschmiede )
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 9. Oktober 2019
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