Angriff auf AfD-Ikone Schachtschneider

22. Mai 2020 | News Redaktion

Seit den rassistischen Morden in Hanau und Celle gab es viele Angriffe auf jene, die sich als Funktionäre der AfD am rechten Terror mitschuldig machen. Auch rechte Medien, Autor*innen und vermeintlich Intellektuelle unterstützen den Aufbau der rechten Sammlungsbewegung. In Berlin hat es heute Karl Albrecht Schachtschneider getroffen, im Schutz der Nacht bearbeiteten wir seine Wohnung im Treiberpfad 28 in Weidmannslust mit Sprühlack und Steinen.

Karl Albrecht ist eng mit den Kernprojekten der rechten Bewegung verbunden: er gehört zur Führungsriege des Kampagnenprojekts "Ein Prozent" (u.a. mit Philip Stein, Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer, und Hans-Thomas Tillschneider) und ist gerngesehener Gast bei Compact-TV sowie Referent bei den Compact-Konferenzen. Bei der Desiderius-Erasmus-Stiftung sitzt er im Kuratorium, und auch mit dem "Flügel" pflegt er freundschaftliche Beziehungen, schließlich war er einer der Unterstützer des Flügel-Vorgängers "Patriotische Plattform". Bekannt ist er auch als "Staatsrechtler", der eine Reihe von Verfassungsklagen angeschoben hat, u.a. zu Lissabon-Vertrag, EU Beitritt Österreichs, Währungsunion, und schließlich 2016 im Rahmen von "Ein Prozent" zur Schließung der deutschen Grenzen.

Schachtschneider ist der AfD zwar nie offiziell beigetreten aber begleitet sie von Beginn an. 2012 war er unter den Gründern der "Wahlalternative", dem direkten Vorgänger der AfD. Die Verknüpfung von Nationalkonservatismus und offenem Neofaschismus interessiert ihn schon lange, zum Beispiel ist er auch Präsident des extrem rechten Studienzentrum Weikersheim, das vom NSDAP-Mitglied Hans Filbinger gegründet wurde, der als NS-Marinerichter mehrere Todesurteile fällte. Im Sommer 2008 war er Rerefent beim "Dienstagsgespräch" in Berlin, das zuletzt u.a. von Combat-18-Sympathisanten geschützt wurde.

Neben seinen Büchern und Artikeln in Kopp Verlag, Sezession, Junge Freiheit, ist seine Aktivität bei Compact besonders gefährlich. Kein anderes rechtes Medium vermag es, so effizient zu radikalisieren und zu hetzen, und trotzdem ein so breites Publikum zu erreichen. Neonazis lesen Compact, Wutbürger lesen Compact, Verschwörungsideologen lesen Compact, AfD-Abgeordnete lesen Compact, und im ordentlich ausgestatteten Polizeiwagen darf Compact auch nicht fehlen.

Wir widmen diese Aktion dem Gedenken an Arkan Hussein Khalaf, Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nessar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, und Kaloyan Velkov.

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 18. Mai 2020

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