Afd - Andreas Wild: "Arbeit und Beratung" zerstört

29. Mai 2016 | News Redaktion

Nur einen Steinwurf von Friedrichshain entfernt befindet sich das Büro der Zeitarbeitsvermittlung „Arbeit und Beratung“ in der Möllendorfstraße. Während die Bullen damit beschäftigt waren das Abstand in der Rigaer Straße 78 zu kontrollieren nutzten wir den Moment und zerschlugen die Scheiben der Büro- und Schulungsräume und zerstörten das Innere mit brauner Farbe. Das Ziel der nächtlichen Aktion richtete sich gegen den Betreiber Andreas Wild, ein ehemals enger Vertrauter und Parteimitglied von dem König der Hauptstadt Frank Henkel.

Andreas Wild ist Vize-Chef der Alternative für Deutschland (Afd) in Steglitz-Zehlendorf und reiht sich mit seiner unternehmerischen Tätigkeit in eine Reihe seiner Parteifreunde ein. Wild weiß besser als wir, warum wir sein erst seit März existierendes Büro aufgesucht haben.

Noch am 18. Mai besuchte er seine Nazifreunde in Thüringen und erklärte in seiner Rede, dass das „einpferchen“ von Flüchtlingen wie wilde Tiere auf Weiden als selbstverständlich und notwendig betrachten zu sei. Wäre seine Rede weiter gegangen wäre er sicher in nostalgischen Erinnerungen verfallen und hätte über Internierungsflächen und der Notwendigkeit von diesen gesprochen.

Auch Parteiintern befindet sich Wild auf einem stramm rechten Kurs. Mit einem seiner thüringischen Freunde, dem Erfurter Afd-Nazi Björn Höcke tritt er gerne in der Öffentlichkeit auf und war in Berlin am patriotischen Umsturz sowie dem Aufbau der Afd beteiligt. Beatrix von Storch wird aufgrund ihrer politischen Überzeugung direkt von ihm für die kommende Wahl im September unterstützt.

Auch innerhalb seiner Tätigkeit als Arbeitsvermittler beschäftigt er Nazis wie Hagen Labahn, der ein Mitglied der inzwischen verbotenen Kamderadschaft „Frontbann 24“ war und mittlerweile für die NPD Pankow aktiv ist. (siehe: Berliner AfD-Politiker beschäftigt Neonazi-Aktivisten)

Darüber hinaus betreibt er eine Agentur, die mitverantwortlich ist für die Disziplinierung von Arbeitslosen und bei Verweigerung einen Anlass zu Sanktionierungen vom Jobcenter bietet. Menschen die dazu verpflichtet werden, einer Lohnarbeit nachgehen zu müssen, werden durch Zeitarbeitsvermittlungen als das gesehen, was sie sind: billige Arbeitskräfte und Nachschub für den ausbeuterischen Niedriglohnsektor.

Wild bedient sich eines einfachen und kapitalistischen Prinzips, der Profitmaximierung auf Kosten derer, die durch die gesellschaftlich anerkannte Notwendigkeit eines Jobs, schon längst gebrochen und aussortiert wurden. Menschen, die schon gebrochen wurden und keinen eigenen Willen mehr besitzen, werden auch nicht aufbegehren.

Wer auf dem Arbeitsmarkt nicht verwertbar ist, wird durch überflüssige Schulungsmaßnahmen beschäftigt gehalten. Diese sinnfreien Maßnahmen, die auch Wild anbietet, um Menschen „in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sollen Joblose daran glauben lassen, dass auch sie in diesem System etwas wert sind und spielen ihnen die Chancen eines „sozialen Aufstieg“ vor.

Jedoch ist der Abstieg vorprogrammiert, Menschen die nicht den Kriterien der Vermittlung entsprechen, die vorgegebene „Sinnhaftigkeit“ befolgen oder den Anweisungen eines Vorarbeiters gehorchen, werden liegen gelassen und als gesellschaftlicher Müll behandelt. Diejenigen die alles von ihnen geforderte erfüllen, befinden sich auf Lebenszeit in einer Dauerschleife von kurzfristigen Verträgen, nicht-gezahlten Löhnen und vergeudeter Zeit.

Auch Andreas Wild hat trotz widersprüchlicher Parteilinie , die kapitalistische Verwertbarkeit von Geflüchteten erkannt und beteiligt sich im Bereich der Unterhaltung von Notunterkünften. Die Hälfte seiner vermittelten Jobs befinden sich in der sicherheitstechnischen Aufsicht von Unterkünften. Das hierbei seine Freunde und Vermittelten zufällig etwas übersehen, sollte jedem bewusst sein.

Der völkische Nationalismus den die Afd propagiert, der wachsende Missmut der deutsch-rechten Gesellschaft und der „rechtspopulistische“ Aufsprung jeder Partei sollte Konsequent angegriffen werden. Wir sollten uns vor allem in der Zeit des Wahlkampfes vor Augen halten, dass es keine zu akzeptierenden Parteien gibt und sich jede zum Ziel unserer Interventionen anbietet. 

Nationalismus ist keine Alternative.

Nazis, deren Sympathisanten und Handlanger angreifen!

Nazistrukturen zerstören!

Wild, 1000 Euro sind noch nicht genug. Aber wir drehen den Spieß um!

Let's play.

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 28. Mai 2016

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