Kundgebung gegen den Tag der Ehre in Budapest
Europa mehr als 76 Jahre nach dem Ende des deutschen Faschismus: überall arbeiten rechtskonservative, neurechte und Neonaziparteien an einer geschichtspolitischen Wende. Sie verharmlosen und leugnen die Shoah. In ganz Europa erhalten Neonazis freie Fahrt und können Kriegsverbrechern und Faschisten mit staatlichem Schutz gedenken. Daraus ziehen sie regelmäßig die Ermutigung für Übergriffe, Brandanschläge und Morde. Die ungarische Regierung ist eine der treibenden Kräfte des Geschichtsrevisionismus in Europa.
Victor Orbans Partei Fidesz hat sich, in über zehn Jahren an der Regierung, von einer rechtskonservativen zu einer faschistoiden Partei entwickelt. Antisemitische, antiziganistische, sowie trans- und homofeindliche Rhetorik sind fester Bestandteil ungarischer Politik. So nimmt es nicht Wunder, dass Neofaschisten unterschiedlicher Couleur in Budapest einen europäischen Wallfahrtsort etablieren konnten. Seit 1997 gedenken Neonazis aus etlichen europäischen Ländern am sog. „Tag der Ehre“ dem gescheitertern Ausbruchsversuch im Februar 1944 ungarischer und deutscher Faschisten aus dem Budapester Kessel – die Einkreisung und Belagerung durch die Rote Armee.
Jedes Jahr um den 13. Februar, findet in Budapest am sog. „Tag der Ehre“ das größte Vernetzungsevent des militanten Faschismus in Europa statt. Das „Gedenken“ besteht aus zwei Veranstaltungen: Einem NS-Heldengedenken mit Kranzniederlegungen und einer nächtlichen Wehrsportübung, die als familienfreundliche Wanderung beworben wird. Strukturen wie Blood&Honour, Hammerskins und Kameradschaften aber auch völkische Siedler beteiligen sich jedes Jahr an diesem Event. Aus Deutschland unterstützen u.a. der III. Weg und Die Rechte – als Parteien getarnte Kameradschaftsstrukturen.
Seit einigen Jahren wächst der Widerstand gegen das Nazi-Gedenken. Getragen von lokalen Antifas, Roma, LGBTIQ*s und zivilgesellschaftlichen Akteur_innen gibt es Gegenproteste. Internationalistischer Antifaschismus muss sich aufeinander beziehen und unsere lokalen Kämpfe verbinden. Daher tritt die Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ am 13. Februar vor die Ungarische Botschaft in Berlin!
Ob in Budapest, Dresden, Riga, Bleiburg oder Sofia: Gegen jeden geschichtsrevisionistischen Naziaufmarsch in Europa!
Nieder mit dem Orban-Regime!
NS-Verherrlichung stoppen!
Kundgebung in Berlin gegen den Tag der Ehre in Budapest
13.02.2021 | 12:00 Uhr | Ungarische Botschaft | Unter den Linden 76
Kampagnenaufruf: hier
Erstveröffentlichung auf Kontrapolis am 4. Februar 2021
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