NPD-Plakate abhängen und zerstören – 3 Methoden im Test

13. September 2013 | News Redaktion

Es gibt einige Möglichkeiten, die Hassbotschaften der Nazis aus dem Stadtbild zu entfernen. Die NPD hängt an vielen Orten ihre Plakate so hoch auf, dass ohne technische Hilfsmittel kein Abhängen oder Zerstören mehr möglich ist. Wir haben drei Möglichkeiten ausführlich getestet.

Basics

Egal welche Methode gewählt wird gilt: Möglichst unentdeckt. Zugegebenermaßen: Plakate abhängen oder zerreissen ist keine wirklich leise Geschichte und manche Gerätschaft ist einfach sperrig und schwer in der Jackentasche zu verbergen, aber generell sollte man entweder darauf achten, dass möglichst wenige PassantInnen, AnwohnerInnen oder AutofahrerInnen mitbekommen, was passiert. Oder man ist einfach schneller, als die Polizei da sein kann!

Auch unauffällige Kleidung, eine Legende (wo geht's hin, wo kommt man her?) und das Zuhauselassen von Handys ist zu empfehlen. Handschuhe bieten sich einerseits zur Vermeidung von Fingerabdrücken und andererseits für einen besseren Griff an. Messer eignen sich gut zum Zerschneiden von Plakaten, das geht schneller und ist leiser als sie mit bloßer Hand zu zerreissen.

Klassisch: Die Räuberleiter

Einfach, unauffällig und bedarf keiner Vorbereitungszeit. Spontan kann beschlossen werden auf dem nächtlichen Heimweg von FreundInnen oder Kneipen noch ein paar Naziplakate abzuhängen. Mindestens zwei Leute, bei Bedarf und entsprechender Fitness kann auch auf die Schultern gestanden werden. Es müssen keine unhandlichen Gerätschaften herumgeschleppt werden und dazu betätigt man sich noch sportlich. Ausserdem noch praktisch immer erfolgreich, egal ob noch andere Wahlplakate darunter hängen oder die Kabelbinder eng um den Laternenpfahl festgezogen sind, runtergerissen ist schnell und zuverlässig. Vorausgesetzt, die Plakate hängen in erreichbarer Höhe. Vielerorts hängen sie allerdings so hoch, dass die Räuberleiter nur noch bedingt weiterhilft.

Aufwand: 1,0
Geräuschpegel: 3,0
Auffälligkeit: 1,0
Max. Höhe: 4,0
Dauer: 2,5

Praktisch: Haken

Wenn die Räuberleiter nicht mehr weiterhilft, bietet sich als einfaches Werkzeug ein Haken auf einer langen Stange an. Beispielsweise also ein Aufsatz für eine Farbwalze auf einem entsprechenden Stab. Im besten Fall ein Teleskopstab, dieser lässt sich unauffälliger transportieren. Leicht sind so auch Plakate die sonst bis zu zwei oder sogar drei Meter zu hoch hängen zu erreichen. Falls das allein noch nicht ausreicht, lässt sich das auch mit der Räuberleiter kombinieren, so sind die meisten Plakate erreichbar.

Beim Abhängen selbst kann das Plakat entweder durch ziehen an der oberen Kante oder an den Kabelbindern heruntergezogen werden oder durch kräftige, gezielte Schläge zerstört werden. Entsprechend laut gestaltet sich die ganze Angelegenheit jedoch und auffällig ist ein solches Hilfsmittel auch.

Und Achtung: Vor dem Einsatz den Aufsatz auf die Festigkeit überprüfen und gegebenenfalls nachrüsten. Ein solches Hilfsmittel bringt wenig, wenn der Aufsatz bei jedem Plakat wieder herunterspringt.

Aufwand: 2,5
Geräuschpegel: 3,5
Auffälligkeit: 3,0
Max. Höhe: 2,0
Dauer: 2,5

Schnell und Leise: Die Farbwalze

Soll antifaschistischer Widerstand auf vielen hochhängenden Plakaten möglichst schnell kundgetan werden, ist die Farbwalze das Mittel der Wahl. Aufgebaut wie oben beschrieben, allerdings nun mit vollständiger Farbrolle. Aufwändiger zu transportieren als die der Haken, da hierzu noch Farbe benötigt wird. Ein Tipp: Wer kleinere Walzen verwendet, benötigt auch kleinere Eimer!
Nachteil ist ausserdem, dass die Farbe unansehnliche Flecken auf der Kleidung hinterlassen kann.

Positiv fällt allerdings auf, dass die ganze Sache völlig leise abläuft. Noch ein Hinweis: Bei Kombination mit der Räuberleiter empfiehlt sich eine dritte Person, die, sobald die Leiter steht, die Walze nach oben reicht.

Aufwand: 3,5
Geräuschpegel: 1,0
Auffälligkeit: 4,0
Max. Höhe: 2,0
Dauer: 2,0

Fazit

Für verschiedene Höhen und äußere Faktoren, wie zum Beispiel Verkehr oder AnwohnerInnen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Insgesamt bleibt festzuhalten: Die ultimative Methode gibt es nicht, die Mischung macht's. So ist so gut wie jedes Plakat erreichbar.

Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. Was spricht zum Beispiel dagegen Naziplakate mit eigenen Parolen oder Plakaten umzufunktionieren? Auch soll es AntifaschistInnen geben, die sich anderer technischer Mittel bedienen um die Plakate herunterzuholen. Doch hier sollten nur einige einfache Methoden vorgestellt werden, die jedeR umsetzen kann.

Holt die Plakate runter, lasst euch nicht erwischen
NPD-Wahlkampf sabotieren!

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 12. September 2013

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