AfD-Infrastruktur öffentlich gemacht
Die Neuköllner AfD nutzt das angrenzende Johannisthal, um von dort aus ihren Wahlkampf zu steuern. Abeist der kritischen Öffentlichkeit werden in einem unscheinbaren, ebenerdigen Ladenlokal interne Sitzungen und Wahlkampftreffen veranstaltet sowie das dazugehörige Material gelagert. Wir haben uns dazu entschlossen den AfD-Treffpunkt aus der vermeintlichen Anonymität zu reißen und haben daher am vergangenen Wochenende mit mehreren hundert Flyern in Briefkästen und an Autos im Wohngebiet rund um die Winckelmannstraße über die Aktivitäten informiert.
Kein ruhiges Hinterland für rassistische Hetze in Johannisthal!
Dank für die Inspiration & Recherche geht an:Recherche-Broschüre über die Berliner AfD veröffentlicht
Text des verteilten Flyer:
In ihrer Nachbarschaft wird rechte Hetze geplant!
+++ AFD-Treffpunkt in der Winckelmannstraße 31 +++
Lieber Anwohner_innen,
die Partei „Alternative für Deutschland (AfD)“ ist zurzeit in aller Munde. Sie leugnet den Klimawandel und findet der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Einzelner Vertreter_innen fordern sogar muslimische Flüchtlinge in menschenleeren Gegenden in Lager aus Holzbaracken einzusperren. Andere wollen notfalls an den Grenzen auf flüchtende Menschen schießen lassen. Im ihrem Berliner Wahlprogramm spricht sich die AfD gegen die Gleichstellung von homosexuellen Lebenspartnerschaften aus und will das Recht von Frauen über ihren Körper zu entscheiden weiter einschränken. Die Partei vertritt reaktionäre und rassistische Positionen und paktiert offen mit extrem rechten Kreisen.
Seit November 2014 gibt es auch in Neukölln einen Bezirksverband der AfD. Auch wenn die Neuköllner AfD bisher in der Öffentlichkeit nicht groß aufgefallen ist, trägt sie den Kurs der Partei mit und auch hier tummeln sich Vertreter_innen, die in der Vergangenheit beispielsweise bei der extrem rechten Partei „Pro Deutschland“ aktiv waren. Für die Wahlen im September rechnet sich die „Alternative für Deutschland“ auch in Neukölln gute Chancen aus in das Bezirksparlament einzuziehen. Bei regelmäßigen Stammtischen und Informationsständen insbesondere im Süden des Bezirks will die AfD Menschen für ihre Sache rekrutieren.
Gesteuert wird die Wahlkampagne der Neuköllner AfD aus ihrer Nachbarschaft. Im Büro des „HMS Hausmeister-und Wartungsservice“ in der Winckelmannstraße 31, 12487 Berlin – Johannisthal finden regelmäßig Sitzungen und Wahlkampftreffen genauso statt wie der Bezirksparteitag der Neuköllner AfD. Auf der Facebookseite der Partei wurde das Büro zeitweise sogar als offizielle Kontaktadresse aufgeführt. Kein Wunder, der Geschäftsführer des „HMS Hausmeister-und Wartungsservice“ ist Oliver Lamprecht, der Mitglied im Bezirksvorstand der AfD in Treptow-Köpenick ist.
Sagen sie ihre Meinung! Machen sie Oliver Lamprecht und der AfD klar, dass sie es nicht dulden, wenn aus ihrer Nachbarschaft rassistische Hetze organisiert wird.
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 18. August 2016
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