Silvio Meier-Mahnwache 2016


Die Bullen nutzten bereits vor Beginn der Mahnwache die Gelegenheit für ein kleines Machtspiel und nötigten de facto eine anwesende Person zu einer formellen Anmeldung – was in der Vergangenheit nie ein Problem dargestellt hatte. Die anwesende 23. Hundertschaft drohtedamit, die Versammlung aufzulösen sobald Redebeiträge über dieAnlage verlesen werden. Schlussendlich musste die Veranstaltung angemeldet werden.Lisa Rotdorn, Sprecherin des Vorbereitungskreises zur Mahnwache erklärte dazu: „Das Vorgehen der Berliner Polizei mag zwar etwas amüsant anmuten, aber eigentlich auch nur, weil es eine bodenlose Frechheit ist und diese Pietätlosigkeit gegenüber dem Gedenken anders nicht zu ertragen wäre.“
Des Weiteren wollte das Berliner LKA die Mahnwache für ihre "Aufklärungsarbeit" nutzen und positionierten zwei zivile Beamte direkt daneben. Mit diesem Vorgehen zielten die Bullenoffenbar darauf ab, die „in der Vergangenheit geschaffenepositive Atmosphäre und den Charakter der Mahnwache für sich zu nutzen“. Da die Veranstaltenden „den Fokus der Mahnwachenicht vom Gedenken auf das skandalöse Vorgehen der Bullen richten“wollten entschieden sie sich, die Provokationen vor Beginn der Mahnwache nicht lautstark auzutragen. Auf Druck der Anwesenden Antifaschist*innen mussten sich die LKA Beamten mit einer Weste gegenüber allen kenntlich machen und sich etwas abseits der Mahnwache positionieren. Jedoch ohne dabei zu vergessen, „dass dieBullen schon am selben Tag des Mordes an Silvio Meier alles dafürtaten, die Hintergründe geheimzuhalten“, so LisaRotdorn weiter.

Gerade nach den vielen Erfolge gegen die klassischen Nazistrukturen hat der rasante gesellschaftliche Rechtsruck die antifaschistische Bewegung - mit vielen Ausnahmen - in eine gewisse Schockstarre versetzt. Doch es gibt viele erfreuliche Nachrichten: In Leipzig hat ein bekennender Nazi erst vor einer Woche seine verdiente Abreibung bekommen, es werden viele neue Gruppen gegründet und es kommen viele neue Gesichter und Bezugsgruppen dazu. So wird die diesjährige Silvio Meier-Demo auch von der neugegründeten Jugendantifa Kreuzberg mitvorbereitet. Im Aufruf heißt es in diesem Sinne: „Es ist an der Zeit, dass die antifaschistische Bewegung wieder in die Offensive kommt.“ Eine Generalprobe dafür, bietet sich am selben Tag. Da plant nämlich Bärgida ab 14.30 ihren 100. Aufmarsch. Dagegen sind vielfältige Proteste geplant. In diesem Sinne: Am Samstag, 26. November, raus auf die Straße!
Termine:
Silvio Meier-Demo: 26.11.2016 « 17 Uhr «U-Bhf. Samariter Straße (U5)
Infos unter NoBärgida und bei den Genoss*innen von der radikalen linken berlin und im AIB Artikel über den Neonazimord in Finnland.
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 22. November 2016
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