Antifa in die Offensive - Silvio Meier Demo 2013
Die Antifaschistische Linke Berlin ruft auch dieses Jahr gemeinsam mit anderen linken Gruppen zum Gedenken an den ermordeten Hausbesetzer und Antifaschisten Silvio Meier auf. Seine feige Ermordung durch Neonazis jährt sich dieses Jahr zum 21. Mal. Wir rufen alle Antifas auf sich an der Demonstration zu beteiligen und kreative Aktionen im Vorfeld durchzuführen.
Die Silvio-Meier-Straße wurde im Jahr 2012 auf Druck von antifaschistischen Initiativen eingeweiht, welches sich seit mehreren Jahren für ein aktives Gedenken einsetzt. Die Demonstration wird dieses Jahr wieder am U-Bhf. Samariter Str. starten und unter anderem durch die Silvio-Meier-Straße und den Friedrichshainer Kiez ziehen.
Der thematische Schwerpunkt der Demonstration liegt in diesem Jahr auf der erstarkenden xenophoben Stimmung in der Gesellschaft. Dieser äußert sich insbesondere in der neuen rassistischen Mobilmachung gegen Unterkünfte von Asylbewerbern. Ein Vergleich mit den 90er Jahren ist bisher noch nicht ohne weiteres zu ziehen, jedoch zeigt sich der immer wieder in Umfragen und Studien bilanzierte Anteil an Deutschen mit geschlossenem rassistischen Weltbild. Geschlossene Weltbilder, die eine Verdichtung aus negativen, mentalen Stereotypen und auf Emotionen beruhenden Ressentiments darstellen, zeigen sich etwa in Schneeberg im Erzgebirge. Obgleich keiner der dortigen Anwohner die betreffenden Bewohner_innen des Flüchtlingsheims kennen, werden diesen Negativattribute wie „kriminell“ oder „schmutzig“ zugeschrieben. Zeitgleich mobilisiert die enthemmte Empörung den Mob auf die Straße. Wer immer an der Validität der entsprechenden Studien zweifelte, wird aktuell eines Besseren belehrt.
Eines Besseren belehrt wird ebenfalls, wer in der Vergangenheit bezweifelte, dass besonders linke Aktivisten von staatlichen Repressionen betroffen seien. Zahlreiche Hausdurchsuchungen allein in Berlin zeugen von der besonderen Qualität der Verfolgung. 2013 ließ sich ein Revival der „Kontaktschuld“ beobachten, welche bereits in den 70er Jahren zum Einsatz kam.
Das Muster gleicht sich. Als Vorwand müssen geringfügige Vorfälle wie das Verschönern eines Jobcenters mit Farbe oder ein abhanden gekommender Thorhammer herhalten. Damit werden Hausdurchsuchungen und Überwachungsmaßnahmen gerechtfertigt und in einem aktuellen Fall auch ein Haftbefehl gegen einen Aktivisten.
Wir wissen, betroffen sind einige, gemeint sind wir alle. Wir werden deshalb gemeinsam am 23.11. gegen staatliche Repression und alltägliche Polizeigewalt auf die Straße gehen.
Nicht nur vom Staat und seinen Helfershelfern geht eine reale Gefahr für linke Aktivist_innen aus. In Zeiten der Krise erstarken auch neofaschistische Ideologien und Nazis wittern Morgenluft. Besonders deutlich ist dies grad in Griechenland nachzuverfolgen. Tägliche Angriffe auf Migranten und Linke sind in den letzten Monanten und Jahren traurige Realität. Die Faschisten der „Goldenen Mörgenröte“ nutzen das Parlament als Bühne für rassistische Hetze, während gleichzeitig deren Schlägertrups auf der Straße Jagd auf alle machen, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen. Trauriger Höhepunkt war der Mord an dem Antifa Pavlos im September dieses Jahres.
Auch in anderen europäischen Ländern erstarkt gerade die Naziszene.
Am 23.11. werden wir auf der Silvio-Meier-Demo diese Entwicklung in den Fokus rücken und für eine starke und offensive Antifabewegung eintreten. Dies gemeinsam mit anderen europäischen Genossen die sich zur Demo angekündigt haben.
Es gibt also viele Gründe gemeinsam auf die Straße zu gehen. Antifa in die Offensive!
21.11.2013 - 16.00 Uhr Frankfurter Tor – Kiezspaziergang
21.11.2013 – 17.00 Uhr Samariter Str. - Mahnwache in Gedenken an Silvio-Meier
23.11.2013 – 15.00 Uhr Samariter Str. - Silvio-Meier-Demo 2013 – Antifa in die Offensive!
Erstveröffentlichung auf Indymedia am 17. November 2013
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