Kein Thompson-Konzert in Berlin
Hintergrundartikel zu Thompson bei Recherche & Aktion.
Am 26. April soll in der Columbiahalle in Berlin ein Konzert des kroatischen, faschistischen Rocksängers Thompson (alias Marko Perković) stattfinden.
Thompson gab in den letzten Jahren zwei Konzerte in Berlin. Ein drittes Mal darf es nicht geben. Mit Faschismus darf kein Profit erwirtschaftet werden, Faschismus darf keine Bühne bekommen, egal ob in Kroatien, in Deutschland oder anderswo.
Thompsons Konzerte bieten seit den 1990er Jahren ein Sammelbecken für Ustascha-Nostalgiker, Nationalisten und Faschisten aller Couleur. Seine Fans huldigen Thompson regelmäßig mit faschistischen Grüßen und ergießen sich in martialischen Ustascha-Ritualen. So ruft Thompson auf seinen Konzerten die von den kroatischen Faschisten verwendete Parole »Za dom« (Für die Heimat) und das Publikum antwortet begeistert »spremni« (bereit).
Thompson spielt seit dem Beginn seiner Musikkarriere mit der Karte des kroatischen Nationalismus, der sich u.a. aus den Narrativen des historischen Faschismus speist. Seine Themen sind ein kämpferisches und stolzes »Kroatentum«, Gott, Heimatland, traditionelle Familie sowie das Anrufen einer historisch-völkischen Gemeinschaft mit den Mitteln der populären Rockmusik.
Wie anderen Faschisten und Nationalisten auch, sieht er sich lediglich als »Patrioten«, der von der Liebe zum Heimatland geleitet wird. Diese »Liebe« hat während des Zweiten Weltkrieges Millionen Menschen ins KZ gebracht, wo sie brutal ermordet wurden. In Thompsons Lied »Jasenovac i Gradiška Stara« verhöhnt er die Opfer und bekennt sich offen dazu Ustascha zu sein.
Auch ausländische Faschisten und Neonazis finden Gefallen an Thompsons Liedern und Konzerten. Die deutsche NPD hat ebenfalls für den 26. April eine Demonstration in Berlin Kreuzberg angekündigt. Es ist davon auszugehen, dass die deutschen Neonazis am Abend zu dem Konzert in die Columbiahalle ziehen werden.
Es muss Schluss damit sein, Musiker mit derlei Ansichten auftreten zu lassen und damit ein Forum für faschistisch und nationalistisch Gesinnte zu ermöglichen. Die Veranstalter CRO-BEST und die Columbiahalle wollen, trotz dem Wissen darum, Thompson eine Bühne in Berlin geben. Sie müssen dafür in die Verantwortung genommen werden.
Alle Antifaschist_innen sind aufgerufen, sich an den Protesten gegen Thompson zu beteiligen. Bereits in Hamburg, Toronto und anderen Städten wurden Thompson-Auftritte abgesagt. Gemeinsam werden wir auch in Berlin das Konzert verhindern.
Was kann getan werden?
- Richtet euren Protest direkt an die Veranstalter von CRO-BEST Berlin (info@crobest-berlin.de; Tel.: 0157 77192847) und die Columbiahalle (info@c-halle.com; Tel: 030 69812814)!Per Telefon oder per Post, E-Mail sowie auf Facebook! Nutzt dazu auch den bereitgestellten Vordruck.
- Klärt über die faschistische Gesinnung von Thompson auf!
- Sprecht andere Bands und Veranstalter an und ermuntert sie, Druck auf die Columbiahalle auszuüben!
Erstveröffentlichung auf Solidarnost am 31. März 2014
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